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Objekte von: Volker Schlöndorff

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Künstler*inneninfo
Volker Schlöndorffgeboren 1939

Volker Schlöndorff wuchs in Schlangenbad im Taunus auf und besuchte später das Gymnasium in seinem Geburtsort. 1956 ging er im Rahmen eines Schüleraustausches nach Frankreich, blieb dort aber insgesamt zehn Jahre und schloss die Schule in Paris mit dem Baccalauréat ab. In Paris studierte er politische Wissenschaften und besuchte das Institut des Hautes Etudes Cinematographiques (IDHEC), an dem er Louis Malle kennenlernte.

1960 drehte er unter dem Pseudonym Volker Loki den Kurzfilm "Wen kümmert's" über Algerier in Frankfurt, der wegen "Parteinahme gegen eine befreundete Nation" keine Freigabe der FSK erhielt. Er arbeitete als Assistent von Ludwig Berger, Louis Malle, Jean-Pierre Melville und Alain Resnais. 1963/64 schrieb er an seinem ersten Drehbuch für "Der Junge Törless" nach dem Roman "Die Verwirrungen des Zöglings Törleß" von Robert Musil, für das er eine Prämie erhielt, die ihm später die Realisierung des Projektes ermöglichte. Der Film wurde mehrfach ausgezeichnet und gilt als der erste internationale Erfolg des jungen deutschen Films.

Im Jahr 1969 gründete Schlöndorff mit Peter Fleischmann die Produktionsfirma Hallelujah-Film GmbH und 1974 mit Reinhard Hauff die Bioskop-Film GmbH, mit der er seither unter Leitung von Eberhard Junkersdorf seine Produktionen abwickelte.

Schlöndorff engagierte sich auch filmpolitisch und vertrat von 1974 bis 1978 die SPD-Bundestagsfraktion als Delegierter im Vorstand der Filmförderungsanstalt. Mit seinem Film "Die verlorene Ehre der Katharina Blum" produzierte Schlöndorff 1975 gemeinsam mit Margarethe von Trotta, mit der er von 1971 bis 1991 verheiratet war, einen großen Publikumserfolg. Von der Springer-Presse und der CDU wurde er wegen seiner Unterstützung des "Rechtshilfefonds für die Verteidigung politischer Gefangener" heftig kritisiert.

Für Schlöndorffs internationalen Durchbruch steht seine Verfilmung des Romans "Die Blechtrommel" von Günter Grass (siehe Die Blechtrommel (Film)). Ausgezeichnet mit der Goldenen Palme in Cannes 1979 und mit einem Oscar für den besten ausländischen Film markiert die Blechtrommel einen Höhepunkt der internationalen Anerkennung des deutschen Films. Die Blechtrommel hatte er 1979 in Danzig gedreht. In die polnische Werftstadt kehrte er 2005 zurück, um die Geschichte von Anna Walentynowicz zu verfilmen. Der Film soll 2007 unter dem Titel Strajk - Die Heldin von Danzig in die Kinos kommen. Schlöndorffs nächstes internationale Großprojekt wird 2007 die Verfilmung des Romans Die Päpstin sein. Bernd Eichinger produziert diesen Film mit Franka Potente in der Titelrolle.

Volker Schlöndorff produzierte unzählige Dokumentarfilme und war Vorsitzender der UFA Studios in Babelsberg. Seit 2001 lehrt er als Professor für Film und Literatur an der European Graduate School in Saas-Fee. Für die Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin ist Schlöndorff als Dozent tätig.

Schlöndorff war lange Mitglied der SPD. im Wahlkampf 2005 unterstützte er jedoch öffentlich Angela Merkel.

Er hat aus erster Ehe einen Sohn und zwei Adoptivkinder. Er ist in zweiter Ehe verheiratet und wohnt in Potsdam.

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Volker_Schl%C3%B6ndorff

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