Was bedeutet Nulands Abschied?

Vicotria Nuland
U.S. Department of State, Public domain, via Wikimedia Commons

Der Abgang Victoria Nulands, Acting Deputy Secretary of State der USA – ein Schwenk in der amerikanischen Außenpolitik?

Noch am 22. Februar 2024 hatte Victoria Nuland beim „Center für Strategic and International Studies“ in Washington eine Grundsatzrede zum Ukrainekrieg gehalten und u.a. gesagt:

„Wir können nicht zulassen, dass Putin mit seinem Plan, die Ukraine von der Landkarte der freien Nationen zu tilgen, Erfolg hat. Denn wenn Putin in der Ukraine gewinnt, wird er dort nicht Halt machen, und Autokraten überall werden sich ermutigt fühlen, den Status quo mit Gewalt zu ändern. Und für die USA wird der Preis für die Verteidigung der freien und offenen internationalen Ordnung, auf die wir angewiesen sind, exponentiell ansteigen. Putin denkt, er kann uns alle aussitzen. Wir müssen ihm das Gegenteil beweisen.“

Am 5. März 2024 hat US-Außenmnister Blinken, weitgehend unkommentiert von den europäischen Medien, mitgeteilt, dass Victoria Nuland auf eigenen Wunsch das State Department Ende März verlassen werde. Damit wird die schillerndste Persönlichkeit und einflussreichste außenpolitische „Strippenzieherin“ der USA nach mehr als drei Jahrzehnten die Bühne der amerikanischen Außenpolitik verlassen und zur „School of International and Public Affairs“ (SIPA) der Columbia University wechseln.

Es stellt sich die Frage, warum das so plötzlich passiert, was dahinterstecken könnte und welche Außenwirkungen Nulands Ausscheiden auf die Außenpolitik der USA haben könnte.

Leben und politische Laufbahn von Victoria Nuland

Um die politische Bedeutung von Victoria Nuland einordnen zu können, ist es wichtig zu wissen, wer sie ist und welche politischen Ämter sie bekleidet hatte, bevor sie jetzt als Under Secretary of State for Political Affairs und seit 7 Monaten auch als Acting Deputy Secretary of State überraschend aus der amerikanischen Außenpolitik ausgeschieden ist.

Nuland ist 1961 geboren und hat unter verschiedenen amerikanischen Präsidenten gedient. Sie war u.a. eine ausgesprochen wichtige Beraterin des damaligen US-Vizepräsidenten Dick Cheney und dadurch mitverantwortlich für den völkerrechtswidrigen Krieg gegen den Irak im Jahr 2003. Sie war unter Präsident George W. Bush US-Botschafterin bei der NATO und ab 2013 unter Präsident Obama Deputy Secretary of State for European and Eurasian Affairs. In dieser Eigenschaft definierte sie maßgeblich die amerikanische Russland- und Ukraine- Politik und war als „Key Player“ beteiligt am Sturz des ukrainischen Präsidenten Janukowitsch und der Installation von Arseni Yatseniuk im Rahmen der „Maidan-Unruhen“. Aus dieser Zeit ist ihr abgehörtes Telefongespräch mit dem damaligen US-Botschafter Geoffrey Pyatt in Erinnerung, der darin auf Bedenken der EU hingewiesen hatte, Yatseniuk zum Präsidenten zu machen. Diese Einwände hatte sie mit der Bemerkung „Fuck the EU“ abgetan.

Nuland ist den amerikanischen Neokonservativen, den s.g. „Neocons“ zuzuordnen und gehörte immer zu den „Falken“ in der US-Administration. Das lag sicherlich auch an ihrer Ehe mit dem Historiker Robert Kagan. Dieser hatte 1997 zusammen mit William Kristol das „Project for the American Century“ (PNAC) entwickelt, eine Policy für Amerikas Außenpolitik mit dem Ziel, die Welt zu beherrschen. Diese Idee haben die „Neocons“, die nach wie vor maßgeblich die amerikanische Außenpolitik bestimmen, bis heute nicht aufgegeben.

Bewertende Einschätzung von Victoria Nulands Ausscheiden aus der der amerikanischen Außenpolitik

In seinem Statement zum Ausscheiden von Victoria Nuland hatte Außenminister Antony Blinken besonders herausgestellt „her fierce passion for freedom, democracy and human rights“ („Ihre leidenschaftliche Passion für Freiheit, Demokratie und Menschenrechte.“) Besonders hob er Nulands Engagement für und in der Ukraine hervor und sagte wörtlich:

It’s Toria’s leadership on Ukraine that diplomats and students of foreign policy will study for years to come. Her efforts have been indispensable to confronting Putin’s full-scale invasion of Ukraine, marshaling a global coalition to ensure his strategic failure, and helping Ukraine work toward the day when it will be able to stand strongly on its own feet – democratically, economically, and militarily.”

(„Es ist Torias Vorreiterschaft in Bezug auf die Ukraine mit der sich die Diplomaten und Studenten der Außenpolitik auf Jahre hinaus beschäftigen werden. Ihr Einsatz war in der Konfrontation mit Putins totaler Invasion der Ukraine unersetzlich, eine globale Koalition anzuführen um sein strategisches Scheitern zu garantieren und der Ukraine dabei zu helfen, später auf eigenen Füßen zu stehen, demokratisch, wirtschaftlich und militärisch.“)

Dieses positive Statement von Außenminister Blinken gibt natürlich keinerlei Hinweise darüber, warum Victoria Nuland das State Department verlässt. Geht sie wirklich freiwillig oder wurde ihr nahegelegt, ihren Abschied einzureichen oder wurde sie de facto rausgeworfen, weil die von ihr jahrelang vertretene Russland- und Ukraine-Politik nicht mehr mit der offiziellen Linie der US-Administration oder den Vorstellungen von US-Präsident Biden übereinstimmt. Natürlich könnte auch der Grund für ihr Ausscheiden eine neue Schwerpunktsetzung in der amerikanischen Außenpolitik sein.

Nach Aussage von zwei langjährigen Mitarbeitern des US-Außenministeriums soll Nuland ihren Abschied eingereicht haben, weil sie bei einer aus ihrer Sicht berechtigten Beförderung übergangen wurde. Sie hatte zusätzlich zu ihrer eigentlichen Tätigkeit sieben Monate die Aufgaben einer stellvertretenden Außenministerin wahrgenommen, nachdem die frühere Amtsinhaberin, Wendy Sherman in den Ruhestand gegangen war. Nuland hatte als Anwärterin gegolten, um Sherman in Vollzeit und dauerhaft zu ersetzen. Doch Außenminister Blinken entschied sich für Kurt Campbell, den früheren Spitzenbeamten des Nationalen Sicherheitsrates für Asien. Herr Campbell wurde vom Senat am 6. Februar bestätigt.

Der Abschied der US-Spitzendiplomatin Victoria Nuland wird von einigen US-Medien und Experten als Indiz für eine Kehrtwende in der Außenpolitik Washingtons gewertet. Nuland hatte sich seit dem „Euromaidan“ in Kiew 2014 als entschiedene Befürworterin eines Westkurses der Ukraine hervorgetan.

Das Ausscheiden Nulands könnte, neben der Tatsache, dass das Repräsentantenhaus sich noch immer weigert, die von Präsident Biden geplante weitere Unterstützung der Ukraine in einer Höhe von 60 Milliarden US-Dollar zu genehmigen, ein weiterer Hinweis sein, dass die USA ihr Ukraine-Engagement grundsätzlich überdenken. Dabei könnte der zunehmend Fahrt aufnehmende Wahlkampf durchaus eine Rolle spielen. Natürlich könnte die Trennung von Victoria Nuland auch ein Indiz dafür sein, dass die US-Administration zu der Erkenntnis gelangt ist, dass die bisherige Strategie gegenüber Russland nicht aufgegangen ist und immer offensichtlicher wird, dass die Ukraine den Krieg verloren hat. Vielleicht handelt es sich bei dieser Kehrtwende aber auch darum, dass China jetzt ganz oben auf der außenpolitischen Agenda der Vereinigten Staaten steht, was viele Experten schon lange gefordert haben. Sie haben den Wettbewerb mit China immer als oberste Priorität eingeordnet und es für einen schwerwiegenden außenpolitischen Fehler gehalten, sich überwiegend auf Russland und den Krieg in der Ukraine zu konzentrieren.

Für diese Theorie spricht vor allem Blinkens Entscheidung, Kurt Campbell mit der Aufgabe des stellvertretenden Außenministers zu betrauen und dabei das Zerwürfnis mit Victoria Nuland billigend in Kauf zu nehmen. Kurt Campbell war lange Zeit Mitglied im National Security Council der USA (NSC) und der maßgebliche Architekt von Obamas „Pivot to Asia Policy“, also einer politischen Schwerpunktsetzung im asiatischen Raum. Dazu gehörte z.B. das Bestreben, Indien zunehmend als Rivalen zu China aufzubauen, aber vor allem auch die grundsätzliche Verschiebung des amerikanischen Interesses von Europa in den Indopazifik.

Es ist davon auszugehen, dass man sehr bald sehen und wissen wird, ob sich der Schwerpunkt der amerikanischen Außenpolitik verschieben wird. Vieles spricht für diesen außenpolitischen Schwenk, in dessen Folge die Sanktionen gegenüber Russland und auch der Krieg in der Ukraine in der Hauptsache sich zu einem europäischen Problem entwickeln und zwar politisch, wirtschaftlich und militärisch.

Ich bin mir nicht sicher, ob das Signal, das mit einem Ausscheiden von Victoria Nuland aus der Russland- und Ukraine-Politik der USA gesetzt wurde und die daraus resultierenden möglichen Konsequenzen, von den Politikern in Europa bereits verstanden und richtig eingeordnet worden sind.

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32 Kommentare

  1. Siehe auch

    https://www.youtube.com/watch?v=ON6Xf5LVmdE

    In diesem Video, das exklusiv in deutscher Sprache auf unserem Kanal veröffentlicht wird, analysiert der mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnete Journalist Glenn Greenwald den Werdegang und den Einfluss von Victoria Nuland, einer prominenten Persönlichkeit in der Washingtoner Politik, die für ihre hetzerische Haltung in Bezug auf Außenpolitik bekannt ist. Greenwald erörtert Nulands umfangreiche Beteiligung an wichtigen Ämtern innerhalb mehrerer Regierungen, ihr Eintreten für militärische Interventionen wie im Irakkrieg, die anhaltenden Spannungen in der Ukraine und Russland sowie ihre Rolle bei der Propagierung der NATO-Erweiterung.

    1. Fast 2 Stunden Victoria Nuland,´s Lebensgeschichte, Werdegang, (politische) Beziehungen & Handlungen in der Ukraine & Gründe, warum sie Russland so hasst
      Von Gonzalo Lira
      Das Video könnte für das amerikanische Außenministerium auch ein Grund gewesen sein, Gonzalo im ukrainischen Gefängnis verrotten zu lassen
      https://youtu.be/TzR—YDDIQ

  2. „Außenminister Kerry wollte schon mehrmals kommen.Präsident Obama hat mich vor einiger Zeit gebeten, Kerry zu empfangen“ beschreibt Wladimir Putin den Auftakt zu neuen Gesprächen. „Wir setzen ja unsere Zusammenarbeit mit den USA über viele Kanäle fort. Wenn nicht die Außenminister diesen Job übernehmen, wer sonst? Die Verteidigungsminister? Ich hoffe nicht.“

    Wladimir Putin hat auch zugestimmt das de Europa-Staatssekretärin im US-Außenministerium Victoria Nuland sich nun mit ihren russischen Kollegen Grigori Karasin direkt um die Umsetzung des Minsker Abkommens kümmern soll – neben Bundeskanzlerin Merkel und Präsident Hollande. „Wir werden sehen wie weit das trägt“ sagt Wladimir Putin zum Abschied, „in den USA hat der Wahlkampf um Obamas Nachfolge bereits begonnen“ (Hubert Seipel Putin Innenansichten der Macht S.319/320 3.Auflage 2015)

  3. Wenn Fr. Nuland nicht aus Krankheitsgründen ausgeschieden ist,
    werden wir sie bald in anderer Funktion wieder sehen. Ich vermute,
    dass sie als Waffenlobbyistin wieder auftaucht. Sie wird erst aufhören,
    wenn sie durch ihr Wirken die Welt zerstört hat.

      1. „Sie wird erst aufhören, wenn sie keinen Puls mehr hat!“
        Hoffen wir, dass dies vor der kompletten Zerstörung der Welt der Fall sein wird.

  4. Meine Güte – sie hat teilweise ohne Blinkens Wissen mit französischen, britischen und deutschen Generälen über Scalp, Storm Shadow und Taurus verhandelt.

    Sie hat ihren eigenen Außenminister rechts überholt.

    Damit reichen völkerrechtwidrige Aktivitäten, wie die Kertsch-Brücke direkt in die amerikanische Führung.

    Man möchte dies eben vermeiden und sicher gehen, daß sich das nicht wiederholt. Campbell hingegen ist unbelastet.

    Sie ist verbrannt und den Europäern nicht mehr zuzumuten. Das F***-Zitat wird ihr ewig anhängen …

    Sie macht den Melnyk – der war ja auch hyperaktiv und mußte weggelobt werden.

  5. Danke, richtig guter Text, der Annahmen als solche kenntlich macht und Plausibilitäten zu vermitteln vermag. Außerdem merkt man, dass der Autor richtig viel Ahnung von dem hat, worüber er schreibt.

    Unabhängig davon fürchte ich, dass sie wiederkommen wird. Sie ist zwar eine alte und erkennbar übergewichtige Frau, was als Indikator eines eher ungesunden Lebenswandels gelten kann, aber sie ist überaus kenntnisreich im Betrieb und jedwede moralischen Skrupel sind ihr fremd. Das die, nachdem sie tatsächlich Weltpolitik mitgestaltete, sich damit zufrieden gibt, Studenten ihr bestimmt reichliches Wissen und, was schlimmer ist, ihre vollkommen moralfreien Vorstellungen, zu vermitteln, klingt erst mal unwahrscheinlich. Klar, es wird der amerikanischen Politik jederzeit möglich sein, sie durch einen anderen Sadisten zu ersetzten. Aber sie war als solche schon richtig „gut“ .

      1. China sollte einfach die Kaution für Trump auslegen. Dann platzt der Kessel dort. Für Krieg in der Ukraine iat dann auch keine Zeit mehr. Dann könnte die EU ja einen Separarfrieden machen.

  6. Der Vater von Victoria Nuland, ein Chirurg von Beruf und Professor für Medizingeschichte an der Yale University, wurde 1930 in New York in einer Familie von Einwanderern aus Bessarabien (heute Westukraine) geboren, die sich 1907 in den USA niedergelassen hatten. Sein Vater war Meyer Nudelman, der in einer städtischen Näherei arbeitete. In seinem Buch mit dem Titel „Lost in America: A Journey with My Father“ erzählt Shepard, dass sein Vater, der nie Englisch gelernt hatte, nie an seine Vergangenheit in Russland erinnerte, und diese Zeiten blieben ein dunkler Fleck in der Familiengeschichte. Shepard und sein Bruder beschlossen während ihrer Highschool-Jahre, ihren Nachnamen zu ändern. Nuland, der 1983 seinen Abschluss in Russischer Literatur, Politikwissenschaft an der Brown University machte, erhielt einen Diplomatenabschluss. Wie es in ihrer offiziellen Biografie heißt, verbrachte sie die letzten Jahre ihres Studiums in Odessa. Es wird berichtet, dass sie als Übersetzerin für Russisch auf einem russischen Fischereischiff gearbeitet hat (1983). Nuland selbst hat in Interviews mit ukrainischen Medien oft über diesen Teil ihrer Biografie gesprochen. Offensichtlich hat sie dort eine scharfe Abneigung gegen Russen entwickelt.

  7. „Natürlich könnte die Trennung von Victoria Nuland auch ein Indiz dafür sein, dass die US-Administration zu der Erkenntnis gelangt ist, dass die bisherige Strategie gegenüber Russland nicht aufgegangen ist und immer offensichtlicher wird, dass die Ukraine den Krieg verloren hat.“

    Wie kommen Sie darauf, dass für die USA die bisherige Strategie gegenüber Russland nicht aufgegangen ist? Das Ziel war doch, einen längerfristigen Keil zwischen Russland und die EU zu treiben und dabei Russlands militärisches Potential soweit zu schwächen, dass es kaum noch etwas anderes leisten kann. Die Ukraine selbst war den USA dabei doch völlig egal!

    Und da dieser Krieg jetzt ganz klar europäisiert wird, ist Russlands Militär gebunden und das strategische Ziel ziemlich klar erreicht worden. Die USA können sich nun also ganz China widmen.

    1. Ja ich bin auch immer völlig verunsichert, wenn trompetet wird, den USA ist irgendetwas nicht gelungen. Es ist ihnen alles gelungen! Sie haben es im Nahen Osten (Lib., Syr, Ir., Afgh. usw) geschafft. Eine einzige Bruchbude dort. Ihr Ziel ist erreicht. Wenn in einer Bruchbude irgendetwas schief steht, geht man hinein und kloppt es weg. Nicht so einfach, wenn das Haus intakt ist. Das Russenproblem elegant gelöst. Über Jahrzehnte wird es keine Zusammenarbeit des Feindes (Europa) mit dem Erzfeind (Rus) geben. Teile und herrsche. Problem gelöst! Wie kann man nur auf die Idee kommen, sie würden ihre Ziele nicht erreichen! Und wenn sie die Sanktionen wieder lockern – Zuckerbrot – und zwar nur für Amiunternehmen, wird der Russse wieder ihren Krempel kaufen. Wenn hier einer in den A… gef…. wird, ist es nicht der Ami! Es sind die anderen. Nun, wenn sich der Russe durch die Sanktionen aufrappelt, statt zu siechen – Kollateralschaden, (was INMER völlig unterschätzt wird, ist der Fakt, dass Sanktionen mehr zur Marktregulierung als zur Sanktionierung irgendjemandes genutzt wird) Sich klüger als der Ami zu dünken ist ein schwerer Fehler! Den Feind zu unterschätzen ist tödlich! (Die Hemmschwellen sind extrem gesunken – siehe NS 2)

      1. Das stimmt nicht ganz. Im Nahen Osten haben sie Wichtiges nicht erreicht. Russland hat seine Marinebasis in Syrien halten können; die letzte im Mittelmeer.
        In Syrien zeigte sich btw auch zum ersten Mal, dass Russland längst nicht so schwach ist, wie Natostan immer kolportiert hat.

        … Und den West-Krempel kaufen die Russen immer noch. Nur etwas teurer und über Dritt-Staaten. Deutschlands Auto-Export nach Kirgistan ist von 2021 bis 2023 um 31.000% gestiegen. 😉

  8. In Rumänien wird jetzt der größte NATO-Stützpunkt in Europa gebaut. Keine 15 Kilometer vom Schwarzen Meer entfernt wird ein vorhandener Flughafen sozusagen als Ausgangspunkt genutzt. Laut Berliner Zeitung:

    Der neue Stützpunkt in Mihail Kogalniceanu wird voraussichtlich bis zu 10.000 Soldaten und ihre Familien dauerhaft beherbergen können. Laut Euronews wird das Projekt Start- und Landebahnen, Waffenplattformen, Hangars für Militärflugzeuge sowie Schulen, Kindergärten, Geschäfte und sogar ein Krankenhaus umfassen. Insgesamt belaufen sich die Kosten auf etwa 2,5 Milliarden Euro.

    Weiter unten in dem Artikel steht:

    Die Garnison befindet sich am Schwarzen Meer und ist etwa 300 Kilometer von der ukrainischen Hafenstadt Odessa entfernt. Laut dem geopolitischen Analysten Dorin Popescu soll Mihail Kogalniceanu die wichtigste permanente militärische Struktur der Nato in unmittelbarer Nähe des Konflikts in der Südukraine werden. „Stellen wir uns nicht vor, dass dieser Konflikt im Jahr 2025 oder im Jahr 2026 enden wird. Es ist ein langfristiger Konflikt“, sagte Popescu zu Euronews.

    Nur für den Fall, dass hier irgendwelche Optimisten hoffen, dieser Krieg würde in einem überschaubaren Zeitraum enden. Das wird er nicht. Und vor allem: Wie er enden wird, weiß niemand, auch jene nicht, die ihn immer und immer weiter anheizen.

    Artikel der Berliner Zeitung

    Original-Artikel von Euronews România

    1. Das hört sich – leider – realistischer an als die ganzen Spekulationen rund um Nulands Demission und den damit vermuteten Auswirkungen. In der Tat sieht es doch so aus, dass die Abmurkserei, vulgo: Krieg, weiterhin mit allen Mitteln gefördert wird.
      Breiten Widerstand dagegen kann ich hier in DE nicht erkennen.

      Sollen wir bzgl. Taurus Wetten abschließen??

    2. „In Rumänien wird jetzt der größte NATO-Stützpunkt in Europa gebaut. “
      Zusammen mit dem groessten US-Stuetzpunkt im Kosovo eine geballte Konzentration des Westens.
      Und nicht vergessen die 4 US-Luftwaffenstuetzpunkte in Bulgarien, das Kronjuwel sollte am Schwarzen Meer die Krim sein.
      Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass dieser NATO-Stuetzpunkt in der Ukraine gebaut werden sollte, die Planung ist jetzt vom Tisch, stattdessen wird Rumaenien favorisiert.
      Lt Nuland sind in Weissrussland westliche NGO’s taetig, die im Geheimen und versteckt den Menschen dort nahelegen, fuer die „Freiheit und Demokratie“ zu kaempfen ….. (es hatte ja schon einmal beinahe geklappt)
      leider die Quelle nicht mehr zur Hand aber das ist typisch Nuland, Osteuropa zu destabilisieren und dann uebernehmen, mit der Ukraine hat sie sich verkalkuliert, haette sie wissen muessen!

      1. „In Rumänien wird jetzt der größte NATO-Stützpunkt in Europa gebaut. “
        Der Ansatz Russlands und Chinas ist es nicht, solche Stützpunkte zu verhindern – sondern die USA wirtschaftlich derart in die Zwangslage zu bringen, dass sie solche Stützpunkte nicht mehr unterhalten können.
        Ich bin zuversichtlich, dass dies gelingen wird.

  9. Im ersten Zitat von nuland wird doch deutlich, das ihr amerikanische Projekt von einer ‚Weltdiktatur‘ gescheitert ist. Sie benennt sogar den Grund : Der Preis wird exponentiell ansteigen!
    In der neuen Welt sind halt keine Plätze für ewig gestrige.

  10. Nuland ist eine ausgesprochene Risslandhasserin und sie war die politische Führern im teuflischen Plan zur Zerstörung Russlands auf Europas Kosten. Ihr Abgang bedeutet ein langsames zurückrudern am Kapitol, vermutlich nur der Einsicht wegen, dass selbst die gesammelte Nato gegen Russland heute keine Chance hätte. So wirds wohl kommen wie bei Vietnam, die Amis heimkehren und nicht mehr darüber reden. Hinter ihnen die Sinflut, bzw Europas Eliten im Sinkflug die bereit wären für die US Hochfinanz sogar ihre Bürgerinnen zu opfern. Kein Wunder das manche die Kriegstrommeln rühren. In der Hoffnung ein Krieg könnte die Menschen von ihrem Versagen und ihrer ungeheuren Schuld ablenken. Doch Keiner nimmt diese Clowns und Vasallen mehr ernst.

  11. Mal zur Erinnerung: die US-Eliten führen Kriege nicht, um sie zu gewinnen, sondern um Profit zu machen.
    Und noch mehr Krieg, um noch mehr Profit zu machen, wenn Profiterhöhungen mit „friedlichen“ ( = nichtkriegerischen) Mitteln nicht möglich sind.
    Ob es da um Profit aus der Ausbeutung der eigenen Bevölkerung geht (deren Steuern für Militär ausgegeben werden, also für den MIK, was die Rüstungsindustrie profitabel macht) oder um die Ausbeutung fremder Staaten, indem man ihnen Infrastruktur wegsprengt und dann selbst als Lieferant antritt, oder gleich direkt militärisch erobert und ausbeutet, ist denen egal.
    Wenn Westeuropa ohne industrielle Basis die militärische Konfrontation sucht, wird dafür wohl die Rüstungstechnik auch von den USA eingekauft werden müssen. Double win.

    Neuland hat ihren Job im Sinne der US-Eliten gut gemacht. Jetzt wird sie woanders gebraucht. Man darf gespannt sein.

    Hier hat sich jemand überlegt, mit welchen Mitteln die EU die Formierung konkurrenzfähiger Großkonzerne forciert. Gegen wen es da geht und wer da der große Player im Hintergrund ist, kann sich jeder selbst denken, auch welche Chancen das ohne die entsprechenden Rohstoffressourcen hat:
    https://sonar21.com/why-is-the-european-union-destroying-its-own-economy/

  12. Viel. Sehr viel, um die Frage aus der Überschrift zu beantworten. Sehr wohl ist ihre lange Nichtbeförderung als Rauswurf zu sehen.
    Der verstorbene Blogger Gonzo Lira sah in ihr die treibende Kraft hinter dem gesamten Ukrainekonflikt. Quasi eine Einfraushow Nulands. Das ist denn doch etwas übertrieben, aber er hat schon richtig beobachtet, dass sie immer bekam, was sie wollte und das war immer die Eskalation. Ende 2021 war sie in Moskau und dort soll sie Lawrow und Putin auf Seemannsdeutsch gedroht haben, die Ukraine werde die Republiken demnächst überrennen. Toria hat mal auf einem Schiff gearbeitet und beherrscht die dortige Sprache. Nun ist das nicht belegt, aber sehr gut denkbar. Dass sie damit nicht mehr in die Jetztzeit passt, dürfte klar sein.
    Die USA können sich über die Ukraine nicht ewig zerstreiten, sie müssen irgendwann einen erkennbaren Kurs fahren. Mein subjektiver Eindruck: sie sind ziemlich auf Papstkurs.
    Problem halt: wie macht man das der europäischen Papageienherde klar, die eben dabei ist, sich selbst mit Kriegsvorbereitungen zu überbieten? Wo soeben ein Rolf Mützenich medial hingerichtet wird, weil er Verhandlungen in Erwägung gezogen hat?
    Sind die einem rationalen Vorgehen noch zugänglich?

    1. @ Arthur_C
      Im Hinblick auf das Schicksal von Gonzalo Lira könnten natürlich noch ein, zwei spontane Anrufe in Kiew seitens der Nudel erfolgt sein. Existieren dann Mitschnitte?😉

  13. Nuland ist inzwischen vermutlich dermaßen dement, dass sie ihren Hund nicht mehr von einem Knäckebrot unterscheiden kann. Mit Ki lässt sich dieser degenrative Prozess vielleicht etwas hinauszögern aber wir sehen an Trump, Putin und Kim auch, welche katastrophalen Folgen ein Alzheimer haben kann, wenn er nicht konsequent diagnostiziert und durchbehandelt wird.

  14. Es ist generell empfehlenswert neben Overton, auch auf Glen Greenwalds Webseite nachzusehen. Allerdings muss man gut english sprechen. Seine Seite ist seit einiger Zeit auf rumble zu finden. Wo man übrigens auch problemos RT oder Russell Brand sehen kann. Man sollte generell mehr „divers“ mit seinen Nachrichten sein. An erster Stelle ist da AL Jazeera zu nennen… der einzige Sender der auch Bilder aus Gaza zeigt. 30min zur vollen Stunde..

    https://rumble.com/c/GGreenwald

    https://www.aljazeera.com/live/

      1. Danke, wusste ich nicht. Auf rumble kenn ich mich ein wenig aus…

        Ich muss gestehen das die RT Nachrichten manchmal nicht sonderlich gut finde. Aber man muss halt deren Seite auch sehen…

  15. Das Titelbild mit der Gift-Nudel(mann) in ihrer Verkleidung als harmlose jüdische Mamme läßt schon Interpretationsspielraum. Den imaginären Weltenball, rollend in den Patschehändchen, die Augen verzückt verdreht, allerdings eher dem Stallhasen vor der Schlachtung ähnelnd, dabei vermutlich noch ihre ganz speziellen Weisheiten absondernd.
    Gute Wahl.
    Mit etwas Glück wird in näherer Zukunft bekannt, warum dieses überparteiliche Neo-Con-Musterexemplar den bisherigen Topjob verlor oder aufgegeben hat. Das könnte von gekränkter Eitelkeit bis zu selbsttätigen, von ihrem unbändigen, rasenden Russenhaß geprägten, Einzelaktionen vieles sein. Angesichts ihres bisherigen Wirkens sollte allerdings nicht vergessen werden, daß sie immer nur ein öffentliches Symbol und ausführendes Organ der eher unsichtbareren Kräfte hinter der offiziellen Regierung darstellte. Die Nudel ging, ihr politischer Nährboden bleibt.

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