„Finden nicht Erfinden“ – (Unterm Birnbaum, Theodor Fontane) – KIBS Literatur
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„Finden nicht Erfinden“ – (Unterm Birnbaum, Theodor Fontane)

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Hallo liebe literarische Enthusiasten/- innen und Deutschlieberhaber/-innen. Ich wollte euch in diesem Blogpost über Fontanes epischen Text „Unterm Birnbaum“ informieren. Theodor Fontanes Novelle „Unterm Birnbaum“ ist eine spannende Geschichte über Verbrechen und Schuld. Die Handlung spielt im ländlichen Brandenburg des 19. Jahrhunderts in einem fiktiven Dorf in Teschechin im Oderbruch. Der Text dreht sich um das Ehepaar Abel und Ursel Hradschek, die eine Gastwirtschaft betreiben. Eines Tages beschließen sie, ihren reichen Kunden, den Viehhändler Wulkow, umzubringen und sein Geld zu stehlen. Sie locken ihn in eine Falle und ermorden ihn. Die Tat bleibt jedoch nicht unentdeckt und die Ermittlungen beginnen.

Fontane beschreibt die Figuren sehr detailliert und zeigt ihre Abgründe und Schwächen auf. Abel Hradschek ist ein egoistischer und gieriger Mann, der seine Frau und seine Mitmenschen manipuliert und betrügt. Ursel Hradschek ist hingegen eine unglückliche Frau, die sich von ihrem Mann unterdrückt fühlt und deshalb zur Mithilfe bei dem Mord bereit ist. Der Viehhändler Wulkow ist ein wohlhabender Mann, der sich aufgrund seiner Arroganz und Überheblichkeit Feinde gemacht hat.

Die Novelle beschäftigt sich auch mit dem Thema Schuld und Sühne. Abel Hradschek wird letztendlich für den Mord bestraft, aber er fühlt keine Reue oder Schuld. Ursel Hradschek hingegen bereut ihre Tat und beichtet sie am Ende. Die Geschichte endet mit der Feststellung, dass das Verbrechen letztendlich ans Licht gekommen wäre, auch wenn Ursel es nicht gestanden hätte.

Theodor Fontanes „Unterm Birnbaum“ ist ein Beispiel für die realistische Literatur des 19. Jahrhunderts. Der Realismus ist eine literarische Strömung, die sich auf die Darstellung der Wirklichkeit konzentriert, ohne sie zu idealisieren oder zu verklären. Fontanes Novelle zeigt mehrere Aspekte des Realismus: 

Detailgenaue Beschreibungen: Fontane beschreibt die Figuren und ihre Umgebung sehr detailliert und gibt dem Leser das Gefühl, Teil der Geschichte zu sein. Die Landschaftsbeschreibungen sind sehr präzise und vermitteln dem Leser ein Bild vom ländlichen Brandenburg des 19. Jahrhunderts.

Realistische Figuren: Die Protagonisten in „Unterm Birnbaum“ sind keine idealisierten Helden, sondern fehlerhafte Menschen mit Schwächen und Abgründen. Fontane zeigt ihre Persönlichkeiten sehr realistisch und lässt den Leser ihre Handlungen nachvollziehen.

Soziale Realität: Die Geschichte spielt in einer ländlichen Gemeinde des 19. Jahrhunderts und Fontane zeigt die sozialen und wirtschaftlichen Bedingungen dieser Zeit. Er beschreibt die Gastwirtschaft der Hradscheks und den Viehhandel von Wulkow sehr genau und lässt den Leser in die sozialen Strukturen der Gemeinde eintauchen.

Kritik an der Gesellschaft: Fontane kritisiert in „Unterm Birnbaum“ auch die gesellschaftlichen Strukturen seiner Zeit. Die Geschichte zeigt, wie die soziale Hierarchie und die Ungleichheit zwischen Arm und Reich zu Verbrechen und Korruption führen können. Fontane zeigt auch, wie das Justizsystem und die Ermittlungen in solchen Fällen funktionieren und wie die Polizei und die Justiz oft unzureichend sind. Insgesamt ist „Unterm Birnbaum“ ein Beispiel für die realistische Literatur des 19. Jahrhunderts und zeigt, wie der Realismus in der Literatur genutzt werden kann, um die Wirklichkeit zu beschreiben und zu kritisieren. 

Ich persönlich würde dieses Buch empfehlen, wenn ihr die literarischen Aspekte des Realismus besser verstehen wollt. Die Spannung in diesem epischen Text entsteht durch die Vorfreude, zu erraten, wie das Paar überführt wird. Ich hoffe, dass dieser Post in irgendeiner Weise hilfreich war.


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