Verdacht, der
GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Verdacht(e)s · Nominativ Plural: Verdachte/Verdächte · wird meist im Singular verwendet
Aussprache [fɛɐ̯ˈdaχt]
Worttrennung Ver-dacht
Wortbildung
mit ›Verdacht‹ als Erstglied:
Verdachtfall
· Verdachtsberichterstattung · Verdachtsdiagnose · Verdachtsfall · Verdachtsgrund · Verdachtskündigung · Verdachtslage · Verdachtsmoment · verdachtsunabhängig · verdächtig
· mit ›Verdacht‹ als Letztglied: Anfangsverdacht · Betrugsverdacht · Dopingverdacht · Fluchtverdacht · Generalverdacht · Ideologieverdacht · Korruptionsverdacht · Krebsverdacht · Malariaverdacht · Manipulationsverdacht · Mordverdacht · Plagiatsverdacht · Scharlachverdacht · Seuchenverdacht · Spionageverdacht · Tatverdacht · Tollwutverdacht · Untreueverdacht
· mit ›Verdacht‹ als Letztglied: Anfangsverdacht · Betrugsverdacht · Dopingverdacht · Fluchtverdacht · Generalverdacht · Ideologieverdacht · Korruptionsverdacht · Krebsverdacht · Malariaverdacht · Manipulationsverdacht · Mordverdacht · Plagiatsverdacht · Scharlachverdacht · Seuchenverdacht · Spionageverdacht · Tatverdacht · Tollwutverdacht · Untreueverdacht
Bedeutungsübersicht
- 1. Vermutung eines schuldhaften Verhaltens, Argwohn
- 2. [umgangssprachlich] ⟨etw. auf Verdacht (hin) tun⟩ etw. tun in der Erwägung, dass ein bestimmtes Ereignis, eine bestimmte Folge eintreten könnte
eWDG
Bedeutungen
1.
Vermutung eines schuldhaften Verhaltens, Argwohn
Beispiele:
ein leichter, schwerer, schlimmer, dunkler, leiser, schwacher, (un)begründeter, (un)gerechtfertigter Verdacht
es besteht ein dringender, kein, nicht der geringste Verdacht
der Verdacht fiel, richtete sich auf sie
gegen ihn liegt kein Verdacht vor
der Verdacht gegen ihn erwies sich als gegenstandslos
ein Verdacht kommt auf, taucht auf, beschleicht jmdn., quält jmdn.
gehobenein Verdacht steigt in jmdm. auf
einem Verdacht Nahrung geben
sich einem Verdacht aussetzen
man wird den Verdacht nicht los, dass …
man hatte nicht den leisesten Verdacht, dass er mit dieser Sache etw. zu tun haben könnte
Verdacht schöpfen
gehoben Verdacht hegen
einen (bestimmten) Verdacht haben
einen Verdacht äußern, aussprechen, fassen, entkräften, fallen lassen
den Verdacht auf jmdn., einen anderen lenken, (ab)wälzen, von sich ablenken
sein eigenartiges Verhalten musste Verdacht hervorrufen, erregte, erweckte Verdacht
keinen Verdacht aufkommen lassen
er steht außer Verdacht
gegen jeden Verdacht geschützt, gefeit sein
jmdn. (ernstlich, dringend) im, in Verdacht haben
er steht im, in Verdacht, diesen Diebstahl begangen zu haben
sie wurde dadurch in ihrem Verdacht bestärkt
in (einen falschen) Verdacht kommen, geraten
sein Verhalten ist über jeden, allen Verdacht erhaben
unter (starkem) Verdacht stehen
er wurde unter dem Verdacht des Betruges verhaftet
jmdn., sich von einem Verdacht befreien, rein waschen
es bestand kein Grund zu dem Verdacht, er könne an dieser Tat beteiligt gewesen sein
2.
umgangssprachlich ⟨etw. auf Verdacht (hin) tun⟩etw. tun in der Erwägung, dass ein bestimmtes Ereignis, eine bestimmte Folge eintreten könnte
Beispiel:
er hat auf Verdacht mehrere Flaschen Wein gekauft, denn seine Freunde wollen ihn vielleicht in nächster Zeit einmal besuchen
Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat B1.
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Verdacht · verdächtig · verdächtigen
Verdacht m. ‘Vermutung eines schuldhaften Verhaltens, Argwohn’ (16. Jh.), Verbalabstraktum zu verdenken in dessen Bedeutung ‘Übles von jmdm. denken, jmdn. in Verdacht haben, verargen’ (wie Bedacht zu bedenken, s. d.). Vgl. mnd. vordacht f. ‘das Verdenken, Bösesein, schlechte Empfindung, Verdacht, Argwohn’ (14. Jh.); feminines Genus begegnet zuweilen auch im Hd. (Luther). Zur Etymologie s. denken. – verdächtig Adj. ‘Verdacht erregend, zweifelhaft’, mhd. verdæhtic ‘überlegt, vorbedacht, Verdacht hegend, argwöhnisch’, dann (17. Jh.) ‘mit Verdacht behaftet’. verdächtigen Vb. ‘jmdn. in Verdacht haben, Verdacht gegen jmdn., etw. hegen’ (17. Jh.).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Assoziationen |
Typische Verbindungen zu ›Verdacht‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Verdacht‹.
Beihilfe
Bestechlichkeit
Bestechung
Betrug
Brandstiftung
Falschaussage
Geldwäsche
Körperverletzung
Steuerhinterziehung
Totschlag
Tötung
Untreue
Volksverhetzung
Vorteilsannahme
Vorteilsnahme
begründet
bestehen
bestätigen
bloß
dringend
erhärten
geraten
geäußert
hegen
hinreichend
nähren
schöpfen
unbegründet
ungeheuerlich
äußern
Verwendungsbeispiele für ›Verdacht‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Aber damit bestätigt man wieder den Verdacht, alles zu verdrängen.
[Schwanitz, Dietrich: Bildung, Frankfurt a. M.: Eichborn 1999, S. 341]
Zu diesem Zweck beschimpfen wir uns heute abend selbst – gewissermaßen auf Verdacht.
[Graudenz, Karlheinz u. Pappritz, Erica: Etikette neu, Berlin: Deutsche Buch-Gemeinschaft 1967 [1956], S. 79]
Auf jemandem ruht etwas (alles): er trägt die ganze Verantwortung, auch: der Verdacht liegt nur auf ihm.
[Röhrich, Lutz: ruhen. In: Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten [Elektronische Ressource], Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1994], S. 8743]
Wo immer ein wörtlich richtiges Wort mit einem Tabu belegt wird, besteht nämlich der Verdacht, daß da etwas kaschiert werden soll.
[Die Zeit, 29.04.1999, Nr. 18]
Manchmal beschleicht mich der Verdacht, es ginge dabei um mehr.
[Die Zeit, 30.07.1998, Nr. 32]
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