Februar 1940 - Was geschah im Februar des Jahres 1940?Ereignisse nach Monat und Jahr – Chroniknet

Was geschah im Februar 1940

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1.2.1940, Donnerstag

Im zweiten Jahr nach der Einführung des sog. Pflichtjahrs im Reich, eines Dienstjahrs für junge Frauen in Haus- und Landwirtschaftsbetrieben, befinden sich 300 000 Mädchen im Arbeitsdienst. Die Gründe liegen in einem eklatanten Arbeitskräftemangel sowie in der Notwendigkeit zu erheblichen Produktionssteigerungen im Agrarbereich.

In Gstaad beginnt das 34. Schweizerische Skirennen unter Beteiligung von 264 Teilnehmern. Sieger der am 4. Februar endenden nationalen Meisterschaft sind: Im Abfahrtslauf Adi Scheuing und Erna Steuri, im Slalom Rudolf Rominger und Nini von Arx-Zogg.

Eine Anordnung der Reichsmusikkammer erklärt jegliche Aufführungen des Balletts “Der Feuervogel” und anderer Werke des Komponisten Igor Strawinsky für die Dauer des Krieges als unzulässig.

Der Marineausschuss des US-amerikanischen Abgeordnetenhauses bewilligt ein Flottenbauprogramm, das für die nächsten zwei Jahre den Bau von 21 Kriegsschiffen, 22 Hilfskriegsschiffen und die Aufstockung der Luftflotte auf mindestens 4500 Flugzeuge vorsieht. Die Gesamtkosten werden auf 655 Millionen US-Dollar (2,95 Mrd. RM) veranschlagt.

Infolge eines Beschlusses des britischen Marineministeriums vom 4. Januar tritt die Beschlagnahme aller unter britischer Flagge verkehrenden Handelsschiffe in Kraft.

Durch Reichsverordnung wird die Seßhaftmachung bislang freier Zigeunergruppen im Protektorat Böhmen und Mähren (Tschechei) verfügt.

2.2.1940, Freitag

In Kopenhagen werden Planungen zum Bau einer Luftschutzanlage für insgesamt 90 000 Menschen abgeschlossen.

Der Reichspropagandaminister Joseph Goebbels empfängt anlässlich einer Arbeitstagung in Berlin die Filmstellenleiter der einzelnen Reichsgaue. In einer Ansprache weist er darauf hin, dass der Film die Grundregeln wirksamer Propaganda, Vereinfachung und ständige Wiederholung, nicht außer acht lassen dürfe.

Der Abenteuer- und Frauenfilm “Zwielicht” wird von der Universum Film AG (Ufa) in München uraufgeführt. Darsteller des unter der Regie von Rudolf van der Noss entstandenen Films sind u.a. Viktor Staal, Ruth Hellberg und Carl Raddatz.

3.2.1940, Samstag

Reichserziehungsminister Bernhard Rust erlässt reichseinheitliche Bestimmungen für Erziehung und Unterricht an Volks- und Mittelschulen. Der stärkere Einbezug handwerklicher Lehrinhalte sowie berufsvorbereitender Kurse bilden den Kern dieser NS-Schulreform.

Reichsjugendführer Baldur von Schirach gibt den Dienstplan der Hitlerjugend (HJ) für das Jahr 1940 bekannt. Die wichtigsten Punkte dabei bilden die weltanschaulich-politische Schulung, nationalsozialistische Kulturarbeit und die Anleitung zur Selbsterziehung.

Hermann Göring, Beauftragter für den Vierjahresplan, ordnet in einem Schreiben an Reichswirtschaftsminister Walther Funk an, dass die Rüstung “im Jahre 1940 zur größtmöglichen Höhe gebracht werden soll”. Hinter dieser Maßnahme müssten alle nicht so dringenden Projekte und Programme, die erst spätere Wirkung zeigten, zurückstehen.

4.2.1940, Sonntag

Der am 2. Februar in Belgrad zusammengetretene Ständige Rat der Balkanentente schließt seine Verhandlungen mit der Veröffentlichung eines Kommuniques ab, das den gemeinsamen Willen der Mitgliedstaaten zur Aufrechterhaltung des Friedens zum Ausdruck bringt.

Bei den Baseler Verkehrsbetrieben werden aus mobilmachungsbedingtem Personalmangel Frauen als Schaffnerinnen und Fahrerinnen eingesetzt.

In Garmisch-Partenkirchen endet die IV. Internationale Wintersportwoche. Die erfolgreichsten Sportler des am 26. Januar begonnenen Wettbewerbs sind Christl Cranz und Josef (Pepi) Jennewein.

5.2.1940, Montag

Der Vizekönig von Indien, Victor Alexander John Hope, Marquess of Linlithgow, und der Führer der indischen Unabhängigkeitsbewegung, Mohandas Karamchand (Mahatma) Gandhi, treffen in Delhi zu einer Unterredung über die zukünftige Indienpolitik zusammen. Es geht um Indiens Forderung nach völliger Unabhängigkeit.

Die Regierungen der 21 Nationen auf dem amerikanischen Kontinent beschließen in Washington die Errichtung einer Panamerikanischen Bank mit Sitz in New York. Sie hat die Aufgabe, die Währungen und den Handel ihrer Mitgliedstaaten vor den Auswirkungen des europäischen Krieges zu schützen.

6.2.1940, Dienstag

Um den Erfolg seiner bisherigen Wirtschaftspolitik des sog. New Deal (neue Handlungsweise) zu beweisen, gibt US-Präsident Franklin D. Roosevelt Zahlen über die positive wirtschaftliche Entwicklung der Vereinigten Staaten vom Ende des Vorjahrs im Vergleich zu 1932 bekannt.

7.2.1940, Mittwoch

Zwei Mitglieder der Irisch-Republikanischen Armee (IRA) werden von einem Londoner Gericht aufgrund eines im Dezember 1939 begangenen Bombenanschlags in Coventry (Südengland) zum Tode verurteilt.

Das Nationalsozialistische Frauenwerk richtet eigene Ausbildungslehrgänge für Hausfrauen ein. Die Kurse sollen an hauswirtschaftlichen Fach- und Berufsschulen abgehalten werden.

8.2.1940, Donnerstag

In New York stellt der US-amerikanische Trickfilmzeichner Walt Disney (eigentl. Walter Elias Disney) seine neueste Filmproduktion mit dem Titel “Pinocchio” vor.

Der Berliner “Gloria Palast” zeigt den Propagandafilm “Feuertaufe” (Feldzug in Polen) als Uraufführung.

Im Zürcher Schauspielhaus findet die Premiere des Dramas “Dantons Tod” von Georg Büchner unter Mitwirkung von emigrierten deutschen Schauspielern statt.

Die “Deutsche Allgemeine Zeitung” veröffentlicht einen Appell des Fachamtes Druck und Papier der Deutschen Arbeitsfront (DAF), in dem alle deutschen Betriebe aufgefordert werden, die vorhandenen Altpapiermengen für die Wiederverwertung zu sammeln.

Große Umwälzungen in der Textilindustrie mittels neuer Stoffe und Waschmittel werden auf einer Tagung des Gauamtes für Technik in Dessau angekündigt.

Der US-amerikanische Konzern Standard Oil Company, New Jersey, bestätigt offiziell den Erwerb von Patenten zur Herstellung synthetischen Kautschuks des Chemieunternehmens I. G. Farbenindustrie AG.

9.2.1940, Freitag

Wegen des unerlaubten Empfangs “feindlicher” Sender und der Verbreitung ihrer Nachrichten verurteilt das Hanseatische Sondergericht in Hamburg einen Mann zu fünf Jahren Zuchthaus.

In New York siegt der US-Boxweltmeister im Schwergewicht, Joe Louis, über Arturo Godoy (CHI) in einem 15-Runden-Kampf nach Punkten.

10.2.1940, Samstag

Reichsarbeitsminister Franz Seldte erlässt eine Anordnung über den Missbrauch von wirtschaftlichen Dienstverpflichtungen in Betrieben. Diese sollen Fachkräfte nur im notwendigen Rahmen beschäftigen, so dass eine gerechte Verteilung der qualifizierten Arbeitskräfte über das Reichsgebiet gewährleistet ist.

Die USA gewähren Finnland eine Anleihe in Höhe von 20 Millionen US-Dollar (90,2 Mio. RM), die ausschließlich zum Kauf von umfangreichen US-Kriegsmaterial bestimmt ist.

Ein Gesetz der mexikanischen Regierung stellt die gesamte Erziehung der Jugend unter die Kontrolle des Staates mit dem Ziel, eine umfassende sozialistische Erziehung zu ermöglichen.

11.2.1940, Sonntag

Bei der am 10. Februar in Arosa begonnenen Schweizerischen Meisterschaft im Eiskunstlauf siegen in den Einzelwettbewerben Karl Enderlin und Angela Anders. Den Paarlaufwettbewerb gewinnen die Geschwister Dubois.

Ein in Moskau unterzeichnetes Wirtschaftsabkommen zwischen dem Deutschen Reich und der Sowjetunion sichert dem Reich u.a. umfangreiche Erdöl-, Edelmetall und Getreidelieferungen.

Eine großangelegte Offensive der sowjetischen Roten Armee gegen die finnische Mannerheim-Linie (benannt nach dem finnischen Oberbefehlshaber Carl Gustaf Emil Freiherr von Mannerheim) führt zum Durchbruch der Roten Armee bei Summa und zwingt die Finnen zur Rücknahme ihres Südflügels in den Raum östlich von Wyborg.

12.2.1940, Montag

Reichsjustizminister Franz Gürtner verfügt in einem Erlass zur Vereinheitlichung der deutschen Justiz die reichseinheitliche Ausbildung für Amtsanwälte.

Aus dem Reichsgebiet werden bis zum 15. Februar die ersten Judendeportationen in den Bezirk Lublin durchgeführt. Die Transporte kommen u.a. aus den Städten und Kreisen Schneidemühl (Pila), Stettin (Szczecin) und Stralsund.

In Kopenhagen verbessert die Dänin Ragnhild Hveger den Weltrekord im 500-m-Kraulschwimmen um eine Sekunde auf 6:27,8 min. Die bisherige Weltbestleistung hielt die Belgierin Fernande Caroens.

13.2.1940, Dienstag

Die “Frankfurter Zeitung” veröffentlicht Tips und Regeln zur Anfertigung von Kleidungsstücken mit nur einer Rolle Nähseide.

In einer Presseerklärung führt der britische Luftfahrtminister, Sir Kinsley Wood, die Vermutung an, dass die Zahl der von Deutschen erschossenen Polen etwa 15 000 Menschen betrage.

Die schwedische Regierung lehnt ein Ersuchen Finnlands um Waffenhilfe ab.

Vom Amtsgericht Darmstadt wird eine Jüdin zu sieben Monaten Gefängnis verurteilt, da sie sich an der Wahl zum Reichstag vom 10. April 1938 beteiligt und damit gegen das geltende Reichstagswahlgesetz verstoßen hatte.

In München tritt das Oberste Parteigericht der NSDAP über Julius Streicher, Herausgeber der antisemitischen Kampfzeitschrift “Der Stürmer” und Gauleiter von Franken, zusammen.

14.2.1940, Mittwoch

In Berlin ruft die Reichsmusikkammer die Veranstaltung “Stunde der Unterhaltungsmusik”” ins Leben, in deren Rahmen “wertvolle deutsche Musik” regelmäßig in Cafés und bei öffentlichen Anlässen aufgeführt werden soll.

Der US-amerikanische Senat nimmt eine Gesetzesvorlage an, die eine Erhöhung des Kapitals der Ex- und Importbank um 100 Millionen US-Dollar (451 Mio. RM) zur Finanzierung von Handelsgeschäften mit Südamerika vorsieht.

15.2.1940, Donnerstag

In der Weltrangliste der besten Sechstagefahrer stehen die Dortmunder Radprofis Heinz Vopel (97 Punkte) und Gustav Kilian (92 Punkte) an dritter und vierter Stelle.

Durch den seit Wochen anhaltenden Frost ist die Ostsee zwischen der baltischen Küste und Schweden so weit zugefroren, dass schon bald eine fußfeste Verbindung entstehen kann. Schweden und Dänemark sind bereits über den zugefrorenen Öresund miteinander verbunden.

Die “Neue Zürcher Zeitung” veröffentlicht den Aufruf: “Schweizerfrau, lerne schießen!” Nach offiziellen Verlautbarungen haben sich schon 130 Frauen freiwillig zur Ausbildung an der Waffe gemeldet.

Großhandel und Gewerbe im Deutschen Reich werden in die Zwangsbewirtschaftung von Rohstoffen miteinbezogen. Der Kauf von Spinnstoffwaren ist nur noch mittels Bezugsschein möglich.

Hermann Göring, Beauftragter für den Vierjahresplan, betont in einer Rundfunkrede an die landwirtschaftliche Bevölkerung die Notwendigkeit einer Produktionssteigerung. Die Parole für die “Erzeugungsschlacht 1940” lautet: “Jeder Hektar muss ausgenutzt werden”.

Führer und Reichskanzler Adolf Hitler beauftragt Robert Ley, Reichsorganisationsleiter der Deutschen Arbeitsfront (DAF), Vorschläge zur “Durchführung einer umfassenden und großzügigen Altersversorgung des deutschen Volkes” zu erarbeiten.

Der Oberbefehlshaber der deutschen Besatzungsstreitkräfte in Polen, Johannes Albrecht Blaskowitz, protestiert beim Oberbefehlshaber des deutschen Heeres, Generaloberst Walter von Brauchitsch, gegen die Vorgehensweise der Schutzstaffel (SS) und der Polizei in Polen.

16.2.1940, Freitag

In Hamburg wird der Film “Ein Mann auf Abwegen” (Regie: Herbert Selpin) uraufgeführt. Hans Albers spielt die Hauptrolle.

Das Zürcher Kunsthaus zeigt eine Paul-Klee-Ausstellung anlässlich des 60. Geburtstages des Künstlers. Die Kunstausstellung endet im März.

Der Schweizer Bundesrat verbietet die Veröffentlichung des Werkes “Gespräche mit Hitler” des emigrierten, ehemaligen Danziger Senatspräsidenten Hermann Rauschning in der Schweiz.

Bezugsscheine für die Brautausstattung werden nach einer Verordnung von Reichswirtschaftsminister Walther Funk nur noch nach Vorlage des standesamtlichen Aufgebots ausgegeben.

Der britische Zerstörer “Cossack” entert im Jössingfjord innerhalb norwegischer Hoheitsgewässer das deutsche Marine-Hilfsschiff “Altmark”.

17.2.1940, Samstag

In Ruhpolding beginnen die nordischen Deutschen Skimeisterschaften. Einer der erfolgreichsten Teilnehmer des bis zum 19. Februar dauernden Wettbewerbs ist Weltmeister Gustl Berauer.

Das Budapester Eishockeyteam unterliegt der Zürcher Mannschaft bei einer Begegnung in Zürich 2:9 (1:3, 1:4, 0:2).

Das Berliner Sondergericht verurteilt einen Berliner Drucker als sog. Volksschädling zu drei Jahren Zuchthaus wegen Nachdrucks von Fleischmarken.

Die Bergbau AG Ewald-König-Ludwig, Herten, ist einer Mitteilung der “Frankfurter Zeitung” zufolge mit sofortiger Wirkung in die Reichswerke Hermann Göring eingegliedert.

Erich von Manstein, General der Infanterie, trägt Adolf Hitler seinen Plan für eine Westoffensive vor, der den Schwerpunkt des Angriffs auf einen Panzervorstoß gegen Sedan legt (“Sichelschnittplan”).

18.2.1940, Sonntag

Mit einem Flottenvorstoß unter Führung von Admiral Wilhelm Marschall (Unternehmen “Nordmark”) versucht die deutsche Kriegsmarine, den alliierten Geleitverkehr zwischen Großbritannien und Skandinavien zu unterbrechen. Die Aktion muss jedoch zwei Tage später ergebnislos abgebrochen werden.

19.2.1940, Montag

Der Rotary-Club, eine internationale Vereinigung führender Persönlichkeiten, von Rechtsanwalt Paul Harris in Chicago gegründet, feiert sein 35-Jähriges Jubiläum.

Das am 17. Februar begonnene Etappenskirennen rund um die Dolomiten in Cortina d’Ampezzo endet mit folgendem Gesamtergebnis: Gewinner im Gesamtklassement ist Achile Compagnoni (ITA); Zweiter wird Giovanni Scandola (ITA).

20.2.1940, Dienstag

Mit dem Aufruf “Hilf mit im Deutschen Frauenwerk” sollen Frauen für Näharbeiten von Soldatenkleidung in sog. Ausbesserungsgemeinschaften geworben werden.

Ägyptens Ministerpräsident Ali Mahir Pascha erklärt öffentlich, er wolle weder Truppen nach Europa schicken noch sich an dem europäischen Krieg beteiligen.

21.2.1940, Mittwoch

Adolf Hitler ernennt General Nikolaus von Falkenhorst zum Leiter der Operation “Weserübung”, der geplanten Besetzung Dänemarks und Norwegens.

SS-Gruppenführer Richard Glücks, Inspekteur der Konzentrationslager, berichtet dem Reichsführer SS und Chef der Deutschen Polizei, Heinrich Himmler: “Auschwitz, eine ehemalige polnische Artilleriekaserne (Stein- und Holzgebäude), ist nach Abstellung einiger sanitärer und baulicher Mängel als Quarantänelager geeignet”.

Nach einem Abkommen zwischen dem italienischen Spitzenverband der Landarbeiter und zuständigen deutschen Behörden soll die Anwerbung italienischer Arbeiter für das Deutsche Reich auch im Jahr 1940 weiter fortgesetzt werden.

Ein Erlass von Reichserziehungsminister Bernhard Rust über die “Pflege des Luftfahrtgedankens in der Schule” verfügt, dass das Thema in allen Schulfächern behandelt werden soll.

22.2.1940, Donnerstag

Der US-amerikanische Großindustrielle und Milliardär Nelson Aldrich Rockefeller überreicht der finnischen Regierung zur Unterstützung ihrer Truppen im Finnisch-Sowjetischen Winterkrieg einen Scheck in Höhe von 100 000 US-Dollar (451 000 RM).

In einem Brief an NS-Reichsleiter Alfred Rosenberg gibt Stabsleiter Martin Bormann Richtlinien zur Erteilung des Religionsunterrichts bekannt. Die christliche Glaubenslehre soll danach mit nationalsozialistischen Inhalten in einen Zusammenhang gebracht werden.

Der erst vierjährige Tanchu Dhondup wird in Lhasa zum 14. Priesterfürst von Tibet inthronisiert.

Der Oberbefehlshaber der alliierten Streitkräfte in Frankreich, General Maurice Gustave Gamelin, legt seine Studien über einen möglichen Angriff der Alliierten auf die russischen Ölfelder bei Baku der französischen Regierung vor.

23.2.1940, Freitag

Das dominikanische Parlament beschließt, die sofortige Einreiseerlaubnis für 500 jüdische Familien zu erteilen. Dies bedeutet den ersten Schritt zur geplanten Ansiedlung von rund 100 000 jüdischen Flüchtlingen in Santo Domingo.

Der Generalinspekteur für das deutsche Straßenwesen, Fritz Todt, wird zum Generalinspekteur für Sonderaufgaben im Vierjahresplan ernannt.

Zum ersten Mal seit Kriegsbeginn tagt die Exekutive der Sozialistischen Arbeiter-Internationale (SAI) in Brüssel.

24.2.1940, Samstag

Zum “20. Gedenktag der Verkündung des Parteiprogramms” hält Adolf Hitler eine Rede in München, in der er auf die für beide Völker “segensreiche deutsch-sowjetische Verbindung” eingeht. Diese sei am 11. Februar durch das neue Wirtschaftsabkommen noch einmal gefestigt worden.

Der deutsche Botschafter a. D. Ulrich von Hassell verfasst nach geheimen Beratungen mit Ludwig Beck, Carl Friedrich Goerdeler und dem preußischen Finanzminister Johannes Popitz ein Programm für den Fall des Umsturzes.

25.2.1940, Sonntag

In Schweden tritt ein neues Gesetz zur Devisenbewirtschaftung in Kraft. Nur die schwedische Reichsbank und zu Devisenbanken erklärte Geldinstitute sind danach zur Devisenabgabe ermächtigt.

26.2.1940, Montag

Das Reichsgesundheitsamt warnt Frauen vor dem Rauchen. Es teilt mit, dass “die rauchende Frau schwerwiegende Folgen für die Zukunft und Gesundheit des gesamten deutschen Volkes” mit sich bringe.

27.2.1940, Dienstag

Das Sondergericht in Ibbenbüren verurteilt zwei Postbeamte wegen Unterschlagung von Feldpostpäckchen zu 15 Jahren Zuchthaus und Aberkennung der Ehrenrechte auf Lebenszeit.

28.2.1940, Mittwoch

Reichspresseleiter Otto Dietrich hebt auf einer Tagung in Berlin die Bedeutung der Presse für propagandistische Aufgaben während des Krieges hervor.

29.2.1940, Donnerstag

Eine Anordnung der britischen Regierung legt Siedlungsrechte für Juden und Araber in Palästina fest, um “die angestammten Rechte der arabischen Bevölkerung” zu wahren.

Im Rahmen der Pressegleichschaltung stellt die “Wiener Zeitung” ihr Erscheinen ein.

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