Torsten Frings hat in der langen Historie des SV Werder Bremen eindrucksvoll seine Fußspuren hinterlassen. Dass der 46-Jährige zu einem von zehn Ehrenspielführern ernannt wurde, drückt die Dankbarkeit des SVW für den ehemaligen Mittelfeldspieler aus. Seinen ersten Posten als Cheftrainer bekleidete Frings jedoch beim SV Darmstadt 98, weswegen WERDER.DE vor dem Duell gegen die Lilien mit dem Fußball-Lehrer gesprochen hat.
„Wie die Faust aufs Auge“
Torsten Frings im Interview vor dem Duell mit Darmstadt 98
Frings bestritt für Werder, Dortmund und Bayern über 400 Bundesliga-Spiele (Foto: nordphoto).
WERDER.DE: Moin Torsten, in den letzten Wochen hast du fleißig die Fußballschuhe für die Traditionsmannschaft geschnürt. Wie viel Freude bereitet es dir, auf dem Platz zu stehen?
Torsten Frings: Es macht mir immer sehr viel Spaß, mit den Jungs auf dem Platz zu stehen und die alten Weggefährten wiederzutreffen. Ich muss mich zwar vorher immer überwinden, ich freue mich aber auf jedes Spiel, in dem ich Fußball spielen und mich bewegen kann.
WERDER.DE: Der SV Werder hat dich kürzlich zu einem von zehn Ehrenspielführern ernannt. Welche Rolle spielt der Verein in deinem Leben?
Torsten Frings: Werder Bremen ist mein Verein – das hat gepasst wie die Faust aufs Auge. Es hat mich sehr gefreut, dass ich zum Ehrenspielführer ernannt worden bin. Werder hat sehr viel für mich getan, ich habe sehr viel für Werder gemacht. Von daher können beide Seiten zufrieden sein. Ich freue mich immer, wenn ich dort bin.
WERDER.DE: Du hast für Grün und Weiß 449 Pflichtspiele bestritten: Was ist die größte Erinnerung, die du auf dem Platz erfahren hast?
Torsten Frings: Die Champions League-Spiele und die Pokalsiege. Wir haben zu Hause fast alle großen Mannschaften Europas geschlagen. Ich habe viele tolle Mitspieler gehabt, mit denen es immer Spaß gemacht hat.
WERDER.DE: Während deiner Karriere hast du auch gegen Werder gespielt. Sind dir diese Partien schwergefallen?
Torsten Frings: Natürlich war das nicht leicht. Gerade beim ersten Spiel mit Dortmund, in dem ich auch ein Tor geschossen habe, wurde ich stark ausgepfiffen, was mir schon sehr wehgetan hat. Wie es im Fußball aber so ist, sieht man sich immer zwei Mal im Leben. Ich wurde nach meiner Rückkehr super aufgenommen und ich denke, dass ich das auch in jedem Spiel zurückgezahlt habe.
Die Ehrenspielführer-Wand ist komplett. ✅
— SV Werder Bremen (@werderbremen) May 4, 2023
Torsten #Frings & Mirko #Votava wurden am Donnerstag mit einem Kunstwerk von Jub #Mönster an der Tafel im Wuseum verewigt. ????
Wir sind froh und stolz, dass Ihr Teil von #Werder seid! ????
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WERDER.DE: Deinen ersten Cheftrainer-Posten hattest du beim SV Darmstadt 98, mit dem du vier Bundesliga-Heimspiele gewonnen hast.
Torsten Frings: Gerade die Siege gegen Dortmund und Schalke waren etwas Besonderes. Die Fans am Böllenfalltor sind einfach überragend und unterstützen die Mannschaft zu 100 Prozent. Wir haben uns damals auf jedes Heimspiel gefreut – das hat mir sehr viel Spaß gemacht.
Emotionen pur! Frings als Darmstadt-Coach nach dem Sieg gegen den BVB (Foto: nordphoto).
WERDER.DE: Im Vergleich zu Köln und Heidenheim sind die Lilien weniger laufstark, dafür sicherer im Passspiel. Was zeichnet die Mannschaft deiner Meinung nach aus?
Torsten Frings: Ein hoher Kampfgeist und der Zusammenhalt. In Darmstadt ist vom Vorstand über die Mannschaft bis zu den Fans alles eine Einheit. Deswegen ist es so schwer, dort zu spielen und auch zu gewinnen.
WERDER.DE: Werder hat in Darmstadt noch kein Bundesliga-Spiel gewinnen können: Kann der SVW diese Serie am Sonntag brechen?
Torsten Frings: Werder hat die große Chance, Darmstadt auf Abstand zu halten. Ich hänge sehr an Werder und wünsche mir, dass sie das Spiel gewinnen - auch wenn es mir schwerfällt, gegen Darmstadt zu tippen.
WERDER.DE: Lieber Torsten, wir danken dir für das Gespräch.
