Eintracht Frankfurt (SGE): Timothy Chandler - Der Kreis schließt sich
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Timothy Chandler: Der Kreis schließt sich

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Plötzlich Torgarant: Timothy Chandler.
Plötzlich Torgarant: Timothy Chandler. © Uwe Anspach/dpa

Timothy Chandler ist bei Eintracht Frankfurt so etwas wie der Mann der Stunde. Der gebürtige Frankfurter hat sich seinen Platz in der Mannschaft von Adi Hütter zurückerobert.

  • Eintracht Frankfurt startet gut in die Rückrunde
  • Ein Garant dafür: Timothy Chandler
  • Chandler wird zum Stürmer

Eintracht Frankfurt, die noch vor der Winterpause ein wenig ins Straucheln geratene Diva vom Main, ist überaus erfolgreich in die zweite Saisonhälfte gestartet. So erfolgreich, dass es zu einem neuen Rekord gereicht hat. Mit dem 5:0 gegen den FC Augsburg erhöhten die Hessen ihr Punktekonto im neuen Jahr um zehn Zähler. Seit 50 Jahren ist Eintracht Frankfurt nicht mehr so gut in eine Meisterschafts-Rückrunde gegangen. Einen nicht kleinen Anteil daran hat einer, der in Frankfurt zur Welt kam: Timothy Chandler, dem im Spiel gegen den Angstgegner aus Augsburg ein Doppelpack gelang. Es waren bereits die Tore Nummer drei und vier für Chandler in der Rückrunde.

Eintracht Frankfurt: Chandler wird vom Vorbereiter zum Vollstrecker

Dass der 29-Jährige plötzlich vom Vorbereiter zum Volltrecker wird, hat er der Systemumstellung bei Eintracht Frankfurt während der Winterpause zu verdanken. Trainer Adi Hütter hatte seine Mannschaft im Trainingslager in den USA ein neues Spielsystem einstudieren lassen. Man war von der lange praktizierten Dreier- auf eine Viererkette umgeschwenkt, um die Abwehr zu stabilisieren. Durchaus erfolgreich, wie sich jetzt feststellen lässt.

Für den ehemaligen Rechtsverteidiger Chandler ist aber in dieser Viererkette kein Platz. Trainer Adi Hütter vertraut auf eine Abwehrreihe aus vier gelernten Innenverteidigern, zurzeit sind Almany Toure, David Abraham, Martin Hinteregger und Evan Ndicka gesetzt. Eine Vakanz gab es bei Eintracht Frankfurt auf der Position des rechten Außenstürmers. Diese Position hat Chandler, der in den vergangenen Jahren meist als rechter Verteidiger zum Einsatz kam, bislang optimal ausfüllen können.

Eintracht Frankfurt: Tore vom neuen Stürmer

Für viele kam die Entwicklung von Chandler, der auch in der US-Nationalmannschaft bei insgesamt 29 Spielen als Verteidiger zum Einsatz kam, überraschend. Selbst seinen Mitspielern wird Timothy Chandler langsam unheimlich. „Da muss man fragen, welchen Zaubertrank er getrunken hat“, sagte Sebastian Rode nach dem Spiel gegen Augsburg. „Den hätte ich auch gerne.“

Auch Chandler selbst wundert sich ein wenig über den unerwarteten Torsegen. Eine richtige Erklärung hat er nicht. „Es ist nichts passiert, es ist einfach gerade das Selbstvertrauen nach den zwei Toren da, die ich gemacht habe“, sagte Chandler und suchte dann nach einer Erklärung für den Erfolg: „Ich bin öfter vor dem Tor und traue mich mehr. Vielleicht kommen noch ein oder zwei Tore dazu.“

Timothy Chandler: „Es läuft einfach gut“

Dass er auf Dauer zum Torjäger werden wird, glaubt Chandler allerdings nicht. „Zum Stürmer zu werden, ist schon ein langer Weg. Es läuft einfach gut“, befand der Frankfurter, der in 205 Liga-Spielen - einschließlich des Doppelpacks – bislang nur auf elf Treffer kam. „Auch wenn ich nicht der größte Eins-zu-eins-Künstler bin: Ich haue immer alles raus.“

Den „langen Weg zum Stürmer“ ist Timothy Chandler allerdings nicht zum ersten Mal gegangen. Und wirklich neu ist die Position für ihn auch nicht. Denn bereits in der Saison 2009/2010 spielte Chandler bei Eintracht Frankfurt auf der rechten Seite der Offensive. Damals gelangen ihm in 28 Spielen für die U23 der Hessen in der Regionalliga Süd immerhin sechs Treffer. Erst nach seinem Wechsel zum 1. FC Nürnberg im Jahr 2010 dort wurde Chandler zum Defensivspieler umfunktioniert und als rechter Verteidiger oder im defensiven Mittelfeld eingesetzt.

Jetzt darf Timothy Chandler also wieder zu seinen Wurzeln zurückkehren - bei der Eintracht und im Sturm. Richtig fassen kann er das alles noch immer nicht. „Ich muss das erst mal verarbeiten“, sagte der Mann mit der ansteckend guten Laune nach seinen zwei Toren gegen Augsburg. Und natürlich lächelte er dabei. (skr/dpa/sid)

Ein Eintracht-Fan erobert gerade mit einer Aufkleber-Aktion ganz Deutschland. Auch Eintracht-Präsident Peter Fischer macht mit. 

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