Erneut Streit um Til Schweigers "Manta, Manta" | BR24
Til Schweiger alias "Bertie" sitzt in seinem Manta, den Arm auf den Rahmen des offenen Autofensters gelegt, Szene aus "Manta Manta".
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Durchbruch als Kinostar: Til Schweiger als "Bertie" in "Manta Manta"

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Erneut Streit um Til Schweigers "Manta, Manta"

Kaum ist die Aufregung um den Dreh von "Manta, Manta – Zwoter Teil" abgeebbt, gibt es neue Vorwürfe in Bezug auf den Til Schweiger-Film. Der Drehbuchautor des ersten Teils, Stefan Cantz, hat die Produktionsfirma Constantin Film verklagt.

Über dieses Thema berichtet: Die Kultur am .

Er sei nicht informiert worden über den Dreh der Fortsetzung "Manta, Manta – Zwoter Teil" und er sei damals finanziell nicht adäquat beteiligt worden am Kassenerfolg "Manta, Manta": Das sind laut Süddeutscher Zeitung die Kernpunkte einer Klageschrift, die die Anwälte des Drehbuchautors Stefan Cantz beim Landgericht München I eingereicht haben.

"Manta, Manta": Fortsetzung gedreht, ohne Autor zu fragen

Stefan Cantz hatte 1991 das Drehbuch zu "Manta, Manta" geschrieben. Der Film wurde ein großer Erfolg, machte Til Schweiger berühmt und gilt bis heute als Kultfilm. Als im letzten Jahr die Fortsetzung "Manta, Manta – Zwoter Teil" gedreht wurde, hätten weder Til Schweiger noch die Produktionsfirma Constantin Film den heute 67-Jährigen informiert. Seinen Anwälten zufolge habe Constantin Film lediglich das Recht, ein Remake des Films zu drehen, nicht aber ein Sequel. Cantz klage deshalb nun "wegen Nachvergütungsanspruch und Verletzung des Bearbeitungsrechts".

"Der Vorgang ist leider ein typisches Beispiel dafür, wie man in der deutschen Filmindustrie mit Drehbuchautoren umgeht", sagt Stefan Cantz im Interview mit der Süddeutschen Zeitung. "Das ärgert mich und dagegen möchte ich ein Zeichen setzen. Meine Hoffnung ist, dass diese Klage auch andere Autoren motiviert, sich in dieser Branche nicht alles gefallen zu lassen. Man kann sich wehren." Cantz ist schon lange ein gefragter Autor im Filmgeschäft, er hat viele "Tatort"-Folgen geschrieben und das Münsteraner Ermittlerduo um Axel Prahl und Jan Josef Liefers miterfunden.

Nicht die ersten Vorwürfe im Umfeld von Schweiger

"Manta, Manta – Zwoter Teil" geriet bereits in die Schlagzeilen, als einige Darsteller die Dreharbeiten und das Verhalten von Til Schweiger am Set kritisierten: Schweiger sei alkoholisiert am Set aufgetaucht und ausfallend geworden. Drehzeiten seien nicht eingehalten worden, es sei deshalb zu einem Unfall am Set gekommen, auch wäre eine Komparsin zu einer Nacktszene überredet worden, die am Ende gar nicht im Film landete.

Cantz' Anklage ist auch bereits das zweite Mal, dass es finanzielle Nachforderungen von Beteiligten an Filmen von Til Schweiger gibt. 2018 klagte Anika Decker, Drehbuchautorin von "Keinohrhasen" und "Zweiohrküken", gegen Schweigers Produktionsfirma Barefoot sowie gegen seinen damaligen Verleih Warner Bros. Auch Decker ist der Meinung, dass ihre Vergütung für die beiden Filme, bei denen Schweiger auch als Koautor geführt wird, in keinem Verhältnis zu den Einnahmen stehe. Das Verfahren läuft noch.

Weder die Constantin noch Til Schweiger haben sich bisher zu den Vorwürfen von Stefan Cantz geäußert.

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