CL-Novum sorgt für Frust bei Thomas Müller – Tuchel nennt Hintergründe
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CL-Novum sorgt für Frust bei Thomas Müller – Tuchel nennt Hintergründe

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Der FC Bayern steht im Halbfinale der Champions League. Thomas Müller erfuhr dabei allerdings ein Novum. Thomas Tuchel lässt hinter die Kulissen blicken.

München – Als Danny Makkelie am Mittwochabend um 22.49 Uhr die Partie des FC Bayern gegen Arsenal abpfiff, dürfte der Dezibelmesser in exorbitanten Höhen gestiegen sein.

Die 80.000 Anhänger in der Allianz Arena, die es zum Großteil mit den Münchnern hielten, freuten sich verständlicherweise über den ersten Münchner Halbfinaleinzug in der Champions League seit vier Jahren. Aber auch den Spielern war die Freude – und vor allem die Erleichterung nach Schlusspfiff auf dem Rasen – anzumerken. Allen voran Thomas Müller.

FC Bayern zieht ins Halbfinale der Champions League ein – ohne Thomas Müller

Trotz der Freude über die Tatsache, dass der Deutsche Rekordmeister in der Achterbahn-Saison wieder zu den vier besten Teams in Europas gehört, erlebte der Bayern-Star dieses Mal ein absolutes Novum: Müller saß erstmals in seiner Karriere in einem Champions-League-Viertelfinale 180 Minuten auf der Bank.

Thomas Tuchel wechselte den 34-Jährigen weder im Hinspiel in London, noch in der heimischen Arena ein. Das dürfte für gehörig Müller-Frust gesorgt haben.

Thomas Müller saß gegen den FC Arsenal in beiden Spielen 90 Minutena uf der Bank.
Thomas Müller saß gegen den FC Arsenal in beiden Spielen 90 Minutena uf der Bank. © IMAGO/Ulrich Wagner

Thomas Müller 180 Minuten auf der Bank – Thomas Tuchel nennt die Hintergründe

„Dass er das nicht mag, ist völlig klar“, verriet Tuchel nun am Freitag auf der Pressekonferenz vor dem Union-Spiel auf Nachfrage von IPPPEN.MEDIA: „Dass ich das nicht mag, ist auch völlig klar. Weder ihm das im Vorfeld zu erklären, noch danach, ihn irgendwie aufzumuntern. Was soll ich ihm groß sagen am Tag danach? Da wird ihn nichts glücklich machen, was ich ihm zu sagen habe.“

So feierte Thomas Müller mit seinen Teamkollegen den Einzug ins CL-Halbfinale.
So feierte Thomas Müller mit seinen Teamkollegen den Einzug ins CL-Halbfinale. © IMAGO/Eibner-Pressefoto/Bahho Kara

CL-Novum sorgt für Frust bei Thomas Müller – Tuchel aber macht sich keine Sorgen

Auffällig: Müller freute sich zwar nach Abpfiff mit den Teamkollegen auf dem Platz, ging seine Ehrenrunde und feierte mit den Anhängern in der Kurve – in der Mixed Zone aber sprach er dieses Mal nicht. Das ist für den Routinier eher ungewöhnlich.

Nachhaltig schlechte Laune wird der Bayern-Star aber vermutlich nicht haben. Müller zeigte sich am Donnerstag doch schon wieder glücklich auf seinen Social-Media-Kanälen.

„Es geht darum, darauf zu vertrauen, dass unsere Beziehung stabil genug ist, dass sie das aushält“, schilderte Tuchel im Pressestüberl an der Säbener Straße die emotionale Gemengelage mit seinem Routinier: „Es war eine sportliche Entscheidung, es ist nichts Persönliches. Es ist auf keinen Fall eine Abwertung seines Status.“

Gut möglich, dass Müller beim Auswärtsspiel bei Union Berlin am Samstagmittag wieder in der Startelf stehen wird. Leroy Sané fällt aus, auch Jamal Musiala dürfte eine Pause bekommen. Serge Gnabry und Kingsley Coman fehlen noch länger.

Thomas Müller droht ähnliches Szenario: Beim DFB mit Bankplatz bei der EM im Sommer

Für Müller könnte das CL-Novum auch ein Vorgeschmack auf die Heim-EM im Sommer werden. Denn auch bei Bundestrainer Julian Nagelsmann, der seinen Vertrag beim DFB am Freitag bis 2026 verlängert hat, blüht ihm ein Bankplatz.

Für Müllers Noch-Trainer beim FC Bayern aber kein Problem: „Er ist professionell genug, das immer wieder wegzustecken, Kerl genug, um dann am Tag danach im Training mit acht Mann wieder Gas zu geben“, so Tuchel: „Das macht‘s dann einfacher für mich, weil es eh schon schwer genug ist, die Entscheidung zu treffen.“ (smk)

Von der Säbener Straße berichtet Florian Schimak

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