Januar 1956 - Was geschah im Januar des Jahres 1956?Ereignisse nach Monat und Jahr – Chroniknet

Was geschah im Januar 1956

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1.1.1956, Sonntag

In Khartum wird der Sudan als unabhängiger Staat proklamiert. Das nordafrikanische Land hat seit 1898 unter ägyptisch britischer Verwaltung gestanden.

In der DDR tritt eine Verordnung in Kraft, die den freien Verkauf von Kirchenzeitungen an Kiosken und in Pfarrämtern untersagt. Die Blätter dürfen nur noch über den Postvertrieb bezogen werden. So ist es staatlichen Stellen möglich, die Leser namentlich zu erfassen.

Nach der Aufspaltung des Nordwestdeutschen Rundfunks (NWDR) in den Westdeutschen Rundfunk (WDR) in Köln und den Norddeutschen Rundfunk (NDR) in Hamburg nehmen beide Sender ihren Betrieb auf.

Die Daimler-Benz-Automobilwerke in Stuttgart-Untertürkheim geben eine Preissenkung für den Mercedes 180 D um 450 DM auf 9850 DM bekannt. Als Grund gibt die Firma geringere Produktionskosten an.

Durch einen Brand wird die sowjetische Botschaft in der kanadischen Hauptstadt Ottawa völlig zerstört. Aus Geheimhaltungsgründen hatten Botschaftsangehörige die Feuerwehr zunächst an der Bekämpfung des Feuers gehindert.

2.1.1956, Montag

Aus den Wahlen zur französischen Nationalversammlung geht die kommunistische Partei des Landes mit einem Stimmenanteil von 25,6% als Siegerin hervor. Zweitstärkste Kraft sind die Sozialisten, für die 15% der Stimmen abgegeben wurden.

In Andernach, Wilhelmshaven und Nörvenich rücken die ersten rund 1500 Freiwilligen in die Kasernen ein. Damit beginnt die Aufstellung der deutschen Streitkräfte.

3.1.1956, Dienstag

Zwischen Peking und Moskau wird eine neue, über Irkutsk und Ulan Bator führende Eisenbahnverbindung eingeweiht.

Ein Brand zerstört die Sendestation des französischen Fernsehens auf dem Eiffelturm in Paris.

4.1.1956, Mittwoch

Radio Free Europe” richtet in Bayern drei neue Sender ein, mit denen es seine antikommunistischen Sendungen nach Rumänien und Bulgarien verstärken kann. Der Sender strahlt Programme für Bulgarien, Rumänien, Polen, die Tschechoslowakei und Ungarn aus.

Der österreichische Bundespräsident Theodor Körner ernennt in Wien die ersten Stabsoffiziere des aufzustellenden Bundesheeres. Die Offiziere dienten während des Zweiten Weltkriegs im Generalstab der deutschen Wehrmacht.

Nach Mitteilung ihrer Botschaft in Bonn werden die USA die im Aufbau befindlichen Streitkräfte der Bundesrepublik Deutschland mit ebenso modernen Rüstungsgütern ausstatten wie alle anderen NATO-Staaten. Eine erste Lieferung, die noch im Januar in der Bundesrepublik eintrifft, besteht aus leichten Waffen für die Grundausbildung der Soldaten.

5.1.1956, Donnerstag

Das Amtsgericht Berlin (West) erklärt eine Kündigung für unrechtmäßig, welche die Landespostdirektion gegen einen Bediensteten ausgesprochen hat, weil dieser seinen Wohnsitz in die DDR verlegt hatte. Die im Grundgesetz verbriefte freie Wahl des Wohnorts gelte auch für einen Umzug nach Berlin (Ost) oder in die DDR.

Das bischöfliche Palais in Mailand wird durch einen Bombenanschlag schwer beschädigt. Der Erzbischof bleibt unverletzt. Wegen der strikt antikommunistischen Haltung des Kirchenoberen vermutet die Polizei die Attentäter unter Sympathisanten der Kommunisten.

In Siersdorf (Niederrhein) treffen die ersten 50 “Gastarbeiter” ein, die gemäß einer Abmachung zwischen der italienischen und der bundesdeutschen Regierung im Aachener Kohlerevier arbeiten sollen.

Die chilenischen Gewerkschaften rufen einen landesweiten Generalstreik aus, mit dem sie die Aufhebung des von der Regierung verfügten Lohn- und Preisstopps erzwingen wollen. Zur Verhinderung des Streiks verhängt der Präsident Chiles, Carlos Ibáñez del Campo, über das Land den Ausnahmezustand.

Durch Gründung der “Nationalen Radikalen Union” spaltet der griechische Ministerpräsident Konstantin Karamanlis die konservative Hellinistische Sammlung, der er bisher selbst angehörte.

Das Hauptquartier der US-amerikanischen Streitkräfte in Heidelberg teilt mit, dass in den nächsten Wochen ferngelenkte Flakgeschosse vom Typ “Nike” in Westeuropa und der Bundesrepublik Deutschland stationiert werden. Mittels einer Kombination von Radar und elektronischen Steuerungssystemen finden diese Geschosse mit großer Präzision ihre Ziele.

Als erster Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Österreich überreicht Carl-Hermann Mueller-Graef in Wien dem österreichischen Bundespräsidenten Theodor Körner sein Beglaubigungsschreiben.

In Bonn wird der 80. Geburtstag von Bundeskanzler Konrad Adenauer mit großem Aufwand unter Beteiligung zahlreicher Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Kultur gefeiert.

6.1.1956, Freitag

Als Reaktion auf einen gescheiterten Putschversuch rechtsgerichteter Gruppen bildet der Präsident von Guatemala, Carlos Castillo Armas, seine Regierung um. Unter anderem werden der Verteidigungs- und der Wirtschaftsminister ihrer Ämter enthoben und durch dem Präsidenten ergebene Offiziere ersetzt.

Zum Abschluss eines zehntägigen Besuchs des jugoslawischen Staatspräsidenten Josip Tito in Ägypten sprechen sich der ägyptische Ministerpräsident Gamal Abd an Nasser und sein Gast in einer gemeinsamen Erklärung für eine stärkere Zusammenarbeit aller blockfreien Staaten aus.

Der erste Botschafter Österreichs in der Bundesrepublik Deutschland, Adrian Rotter, übergibt in Bonn Bundespräsident Theodor Heuss sein Beglaubigungsschreiben.

7.1.1956, Samstag

Das Lauberhorn-Abfahrtsrennen in Wengen (Schweiz) endet mit einem dreifachen Erfolg der österreichischen Skiläufer. Hinter Toni Sailer belegen Josl Rieder und Othmar Schneider die Plätze zwei und drei.

Der Bischof von Viborg (Dänemark) lehnt die Ordination einer bereits ernannten Hilfspastorin ab. Die Geistliche kann somit ihr Amt nicht ausüben, was zu Protesten in ihrer Gemeinde und in der dänischen Öffentlichkeit gegen die diskriminierende Maßnahme führt.

Aufgrund von Meinungsverschiedenheiten über den Beitritt Jordaniens zum Bagdadpakt (zwischen der Türkei und dem Irak) tritt die jordanische Regierung unter Ibrahim Haschem zurück. Daraufhin beauftragt König Hussein II. den Politiker Sami el-Rifai mit der Neubildung eines Kabinetts.

Die britischen Kolonialtruppen in Kenia beginnen eine Offensive gegen die Mau-Mau-Untergrundorganisation, die für die staatliche Unabhängigkeit des ostafrikanischen Landes kämpft.

Als erster Botschafter der Sowjetunion in der Bundesrepublik Deutschland überreicht Valerian A. Sorin Bundespräsident Theodor Heuss in Bonn sein Beglaubigungsschreiben.

8.1.1956, Sonntag

Bei den Parlamentswahlen im südostasiatischen Königreich Laos kann die Nationale Progressive Partei des amtierenden Ministerpräsidenten Katay Sasorith mit 21 Sitzen ihre absolute Mehrheit behaupten. Trotz eines Boykottaufrufs der kommunistischen Partei des Landes machten rund 80% der Stimmberechtigten von ihrem Wahlrecht Gebrauch.

Das Oberkommando der US-Streitkräfte gibt einen Befehl aus, der Offizieren und Soldaten, die Kenntnis von Geheiminformationen haben, Reisen in die Staaten des Ostblocks verbietet.

Der Vorstand der Dortmunder Westfalenhütte AG entlässt zwei kommunistische Betriebsratsmitglieder fristlos wegen “Störung des Arbeitsfriedens”. Die IG Metall erklärt sich mit dieser Maßnahme einverstanden.

Bei den deutschen Eiskunstlaufmeisterschaften in Köln erringen Marika Kilius und Franz Ningel den Titel im Paarlaufen.

9.1.1956, Montag

In München findet die Uraufführung des Schauspiels “Philemon und Baucis” von Leopold Ahlsen statt.

In Wien wird die österreichische Fluggesellschaft “Air Austria” gegründet, an der neben österreichischen Banken und Industrieunternehmen die niederländische Luftfahrtgesellschaft KLM mit 26% des Aktienkapitals beteiligt ist.

10.1.1956, Dienstag

Der saarländische Landtag wählt Hubert Ney (CDU) zum neuen Ministerpräsidenten des Saargebiets. Ney tritt die Nachfolge von Heinrich Welsch (parteilos) an.

Das britische Kriegsministerium gibt in London bekannt, dass angesichts der gespannten Lage im Nahen Osten zusätzliche britische Streitkräfte, darunter mehrere Fallschirmjäger-Verbände, auf die Mittelmeerinsel Zypern verlegt werden.

Das Oberverwaltungsgericht in Berlin (West) entscheidet, dass einem seit 1946 der SED angehörenden Kommunisten, der unter der nationalsozialistischen Herrschaft acht Jahre in Zuchthäusern und Konzentrationslagern inhaftiert war, eine Entschädigung in Höhe von 14 700 DM nicht zusteht. Der Kläger habe keinen Anspruch als politisch Verfolgter, da er sich für ein Gewaltregime, die DDR, einsetze.

11.1.1956, Mittwoch

Die britische Regierung lehnt die Forderung der UdSSR ab, die in London deponierten Goldreserven der drei ehemals selbständigen, 1940 von der Sowjetunion annektierten baltischen Staaten an Moskau zu übergeben.

12.1.1956, Donnerstag

Bundeskanzler Konrad Adenauer (CDU) lehnt die Rücktrittsangebote der Minister Waldemar Kraft und Theodor Oberländer, die sie nach ihrem Austritt aus dem Gesamtdeutschen Block/Bund der Entrechteten (GB/BHE) im Juli 1955 eingereicht hatten, ab. Sowohl die oppositionelle SPD als auch die FDP, Koalitionspartner der CDU, protestieren gegen diese Entscheidung.

Der deutsche Bundestag beschließt die Senkung der Zündwarensteuer zum 1. April 1956. Eine Schachtel Streichhölzer wird nur noch 5 statt bisher 10 Pfennig kosten.

Max Ophüls’ Spielfilm “Lola Montez” über die gleichnamige Tänzerin, Geliebte von König Ludwig I. von Bayern und Franz Liszt, wird in München uraufgeführt.

13.1.1956, Freitag

Im Berliner Sportpalast verteidigt der amtierende Box-Europameister im Mittelgewicht, Charles Hurnez, seinen Titel durch einen Punktsieg gegen den deutschen Herausforderer Hans Stretz.

Die Regierung Argentiniens gibt in Buenos Aires den Abschluss einer umfassenden Enteignungsaktion bekannt. Nach dem Putsch gegen den damaligen Präsidenten Juan Domingo Perón im September 1955 sind offiziellen Angaben zufolge insgesamt 173 Unternehmen und 586 Privatpersonen mit der Begründung enteignet worden, sie hätten ihren Besitz unrechtmäßig erworben.

14.1.1956, Samstag

Im Grenzort Herleshausen treffen die letzten von insgesamt 759 deutschen Kriegsgefangenen ein, die in der UdSSR wegen Kriegsverbrechen verurteilt und nicht amnestiert worden waren. Bei seinem Moskau-Besuch im September 1955 wurde Bundeskanzler Adenauer von der sowjetischen Regierung auch die Freilassung dieser Personen zugesagt.

Auf einer Sitzung in Hattingen beschließt der Beirat der Industriegewerkschaft Bau, Steine, Erden die fristlose Entlassung von 15 hauptamtlichen Funktionären, denen kommunistische Aktivitäten vorgeworfen werden.

Den Hahnenkamm-Abfahrtslauf in Kitzbühel (Österreich) gewinnt überraschend die Deutsche Sonja Sperl. Die Männer-Konkurrenz kann der Österreicher Toni Sailer für sich entscheiden.

15.1.1956, Sonntag

Der SPD-Vorsitzende Erich Ollenhauer spricht sich auf einem zweitägigen Kongress seiner Partei in Köln über “Die Neuordnung Deutschlands” für eine neue wirtschaftliche, soziale und kulturelle Struktur in einem wiedervereinigten Deutschland aus.

Das österreichische Finanzministerium gibt in Wien die Freigabe bisher gesperrter deutscher Guthaben bis zu einer Höhe von 500 Schilling bekannt. In Ausnahmefällen können Deutsche bis zu 5000 Schilling von ihren Konten in Österreich abheben.

In Berlin (Ost) endet ein dreitägiger Schriftstellerkongress der DDR. In seiner Abschlussrede fordert der Erste Sekretär des ZK der SED, Walter Ulbricht, die Ausrichtung der DDR-Literatur am Stil des “sozialistischen Realismus”.

16.1.1956, Montag

US-Präsident Dwight D. Eisenhower legt dem Kongress in Washington den Bundeshaushaltsentwurf vor. Er weist eine Steigerung um 1,6 Mrd. Dollar (6,88 Mrd. DM) auf 66,3 Mrd. Dollar (285,1 Mrd. DM) aus.

Die sowjetische Regierung veröffentlicht in Moskau die Richtzahlen des Fünfjahresplans für die Jahre 1956 bis 1960. Bis 1960 soll die UdSSR die stärkste Industriemacht der Welt werden.

Der ägyptische Staatschef Gamal Abd an Nasser legt in Kairo den Entwurf einer neuen Verfassung vor. Dieser sieht die Einführung eines Präsidentenamtes mit weitgehenden Machtbefugnissen vor. Über den Entwurf muss in einer Volksabstimmung entschieden werden.

Vertreter der Regierungen Jugoslawiens und der UdSSR unterzeichnen in Belgrad ein Abkommen über wirtschaftliche Zusammenarbeit. Die Sowjetunion verpflichtet sich u.a. zu Hilfeleistungen beim Aufbau einer Düngemittelfabrik und eines Kraftwerks.

Der Rat der Westeuropäischen Union gibt in Paris die Einrichtung eines Schiedsgerichts bekannt, das Streitigkeiten zwischen Franzosen und Deutschen im Saargebiet regeln soll.

17.1.1956, Dienstag

In Finnland werden die Wahlmänner für die Präsidentenwahl von der Bevölkerung bestimmt. Die meisten Wahlmänner kann Ministerpräsident Urho Kekkonen (Bauernpartei) für sich gewinnen. Er wird am 15. Februar zum Staatspräsidenten gewählt.

Nach Angaben der deutschen Automobilhersteller wurden 1955 in der Bundesrepublik Deutschland rund 706 000 Pkw und rund 140 000 Lkw produziert. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies eine Steigerung um 36,1% (Pkw) bzw. 24% (Lkw). Für die hohen Zuwachsraten sorgte nicht zuletzt das florierende Exportgeschäft.

In Culver City/Kalifornien startet der z. Zt. größte Hubschrauber der Welt mit der Typenbezeichnung “XH-17” zu ersten Testflügen.

18.1.1956, Mittwoch

Europameister im Eiskunstlauf der Paare werden in Paris die Österreicher Sissy Schwarz und Kurt Oppelt. Die deutschen Meister Marika Kilius und Franz Ningel belegen hinter den ungarischen Titelverteidigern Marianne und Laszlo Nagy den dritten Rang.

Nach mehrmonatiger Fahndung nimmt die Kriminalpolizei in Essen eine 14köpfige Kinderbande fest, die über 80 Einbrüche in Lebensmittel- und Sportgeschäften begangen hat. Die Bandenmitglieder sind zwischen 9 und 14 Jahre alt. Wegen ihres Alters wird kein Verfahren gegen sie eröffnet. Für die Schäden müssen die Eltern aufkommen.

Die Volkskammer, das Parlament der DDR, verabschiedet in Berlin (Ost) ein Gesetz über die Schaffung der “Nationalen Volksarmee”.

19.1.1956, Donnerstag

Auf dem Testgelände in der Wüste von Nevada unternimmt die US-amerikanische Armee einen oberirdischen Atombombenversuch.

Das “Sozialkabinett”, ein Fachministerausschuss der Bundesregierung, fasst in Bonn einen Grundsatzbeschluss über die Neuordnung des Rentensystems in der Bundesrepublik Deutschland. Kernstück ist die Einführung der dynamischen Leistungsrente, d. h. die Höhe der Renten soll an der Entwicklung von Löhnen und Gehältern orientiert werden.

Aufgrund einer Verordnung des DDR-Innenministeriums müssen sämtliche Mitarbeiter staatlicher Behörden sowie alle Verwaltungsangestellten der Volkseigenen Betriebe (VEB) in Fragebögen detaillierte Angaben über Verwandte in der Bundesrepublik machen.

Zum Abschluss eines sechstägigen Staatsbesuches in Indien unterzeichnen Vizekanzler Franz Blücher und Premierminister Jawaharlal Nehru in Neu Delhi ein Abkommen über technische Hilfe der Bundesrepublik beim Ausbau der indischen Industrie.

Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen verurteilt in New York einstimmig Israel für einen militärischen Angriff auf syrisches Territorium am 11. Dezember 1955. Bei dem Einsatz waren 56 Syrer und 6 Israelis ums Leben gekommen.

20.1.1956, Freitag

In der Kaserne von Andernach findet in Anwesenheit von Bundeskanzler Konrad Adenauer eine Feierstunde aus Anlass des Dienstantritts der ersten 1600 Freiwilligen für die westdeutschen Streitkräfte statt. In seiner Ansprache hebt Adenauer den rein defensiven Charakter der deutschen Armee hervor.

DDR-Präsident Wilhelm Pieck ernennt in Berlin (Ost) den bisherigen stellvertretenden Ministerpräsidenten, Willi Stoph (SED), zum ersten Verteidigungsminister der DDR.

21.1.1956, Samstag

Der Sudan wird als neuntes Mitglied in die Arabische Liga aufgenommen, der bereits Ägypten, Irak, der Jemen, Jordanien, Libanon, Libyen, Saudi-Arabien und Syrien angehören.

22.1.1956, Sonntag

In den indischen Städten Bombay und Kalkutta kommen bei gewalttätigen Demonstrationen über 50 Menschen ums Leben. Mehrere hundert Menschen werden verletzt. Der Protest richtet sich vor allem gegen die Nichtbeachtung von Sprachgrenzen bei der vorgesehenen Neugliederung des Landes.

23.1.1956, Montag

Regierungsvertreter Liberias und der UdSSR vereinbaren in Monrovia, der Hauptstadt des westafrikanischen Staates, die Aufnahme diplomatischer Beziehungen. Die Sowjetunion erklärt sich bereit, die Wirtschaft des Landes durch Intensivierung der Zusammenarbeit zu unterstützen.

24.1.1956, Dienstag

In Berlin (West) findet die Uraufführung der Filmkomödie “Charleys Tante” mit Heinz Rühmann in der Hauptrolle statt.

25.1.1956, Mittwoch

Das Bonner Verteidigungsministerium teilt mit, dass von den 1500 Anfang Januar eingerückten Soldaten der Bundeswehr fünf den Dienst quittiert haben. Für zwei waren familiäre Gründe ausschlaggebend, drei Soldaten waren mit der Besoldung unzufrieden.

26.1.1956, Donnerstag

Im italienischen Wintersportort Cortina d’Ampezzo werden die VII. Olympischen Winterspiele eröffnet. Zum ersten Mal nimmt eine gesamtdeutsche Mannschaft an Olympischen Spielen teil.

Der bisher von der Sowjetunion genutzte Militärstützpunkt Porkkala wird gemäß einer finnisch-sowjetischen Vereinbarung vom September 1955 an Finnland zurückgegeben.

In Bonn tritt unter dem Vorsitz des Ministers für Atomfragen, Franz Josef Strauß (CSU), die deutsche Atomkommission zu ihrer konstituierenden Sitzung zusammen. Auf der Tagesordnung stehen u.a. die wirtschaftliche Nutzung der Atomenergie und der Strahlenschutz.

27.1.1956, Freitag

Der 1. Strafsenat des Obersten Gerichts der DDR verhängt in einem Spionageprozess gegen zwei Angeklagte die Todesstrafe. Eine Angeklagte wird zu einer lebenslangen Zuchthausstrafe, ein weiterer Angeklagter zu acht Jahren Zuchthaus verurteilt.

Mit einer offiziellen Feier in seiner Geburtsstadt Salzburg gedenkt Österreich des 200. Geburtstags des Komponisten Wolfgang Amadeus Mozart.

Die britische Königin Elisabeth II. trifft in Lagos zu einem dreiwöchigen Besuch in der britischen Kronkolonie Nigeria ein.

28.1.1956, Samstag

Die DDR stellt in Prag auf der Sitzung des Politischen Beratenden Ausschusses, dem politischen Führungsorgan des Warschauer Pakts, den Antrag auf Aufnahme in das militärische Oberkommando.

US-Präsident Dwight D. Eisenhower lehnt in einem Schreiben an den sowjetischen Ministerpräsidenten Nikolai A. Bulganin einen von diesem vorgeschlagenen Freundschaftsvertrag zwischen den Vereinigten Staaten und der UdSSR ab.

29.1.1956, Sonntag

Im Zürcher Schauspielhaus wird die Komödie “Der Besuch der alten Dame” des schweizerischen Dramatikers Friedrich Dürrenmatt uraufgeführt.

30.1.1956, Montag

Vor der Westküste Norwegens bringen norwegische Kriegsschiffe mehrere sowjetische Fisch-Trawler auf, die innerhalb der Viermeilenzone ihre Netze ausgeworfen hatten. Dabei werden von der norwegischen Marine mehrere Warnschüsse abgegeben.

31.1.1956, Dienstag

Juscelino Kubitschek de Oliveira, neuer Staatspräsident von Brasilien, kündigt in Rio de Janeiro die Aufhebung der Zensur für Presse, Rundfunk und Fernsehen an.

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