"Theodor Heuss": Die nächste A350 für Deutschland ist fertig | FLUG REVUE

VIP-Jet „Theodor Heuss“
Die nächste A350 für Deutschland ist fertig

Feierstimmung bei Lufthansa Technik in Hamburg: Mit der vor Ort zum VIP-Jet ausgestatteten "Theodor Heuss" hat die Flugbereitschaft heute ihren dritten und letzten Airbus A350 übernommen. Einen musste sie aber zwischenzeitlich wieder abgeben – zum Kabinen-Upgrade.

Die nächste A350 für Deutschland ist fertig
Foto: Lufthansa Technik (Jan Brandes Fotografie)

Theoretisch ist das Trio jetzt komplett: Die Lufthansa Technik AG hat heute in Hamburg-Fuhlsbüttel ein weiteres neues Regierungsflugzeug des Typs Airbus A350 an die Bundeswehr übergeben. Das neue VIP-Flaggschiff trägt den Taufnamen "Theodor Heuss" – in Erinnerung an den ersten Präsidenten der Bundesrepublik Deutschland, der von 1949 bis 1959 den jungen Staat repräsentierte. Künftig fliegt die "Theodor Heuss" mit dem Taktischen Kennzeichen 10+02 für die deutsche Regierung. Bereits am Freitag soll das Flugzeug von Hamburg nach Köln-Wahn überführt werden, wo es bei der Luftwaffe offiziell in den politisch-parlamentarischen Flugdienst geht.

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Lufthansa Technik (Jan Brandes Fotografie)
Feierliche Taufe: Champagnerdusche für die "Theodor Heuss" bei Lufthansa Technik in Hamburg.

Drei minus eins – vorübergehend

Die "Theodor Heuss" ist nach der "Kurt Schumacher" (10+03) und der "Konrad Adenauer" (10+01) die insgesamt dritte VIP-A350, die Lufthansa Technik an die Bundeswehr übergibt. Zudem ist sie die zweite ihrer Art, die bereits bei Dienstantritt eine vollwertige Kabine besitzt. Die 10+03, die als erste Staats-A350 weltweit ihre Karriere im Sommer 2020 bei der Flugbereitschaft startete, hatte aus Zeitgründen seinerzeit nur eine Interimskabine erhalten. Lufthansa Technik muss hier deshalb plangemäß noch einmal Hand anlegen: Seit Anfang des Jahres steht die "Kurt Schumacher" wieder zum Kabinen-Upgrade im Hangar bei Lufthansa Technik. 2024 soll sie, dann vollumfänglich ausgestattet, in den Staatsdienst zurückkehren.

VIP-Kabine für "höchste Ansprüche"

Die jetzt feierlich ausgelieferte 10+02 war im Oktober 2021 fabrikneu zu Lufthansa Technik überführt worden, wo sie seitdem im Geschäftsbereich "Special Aircraft Services" ihr individuelles Interieur erhielt. Die neue Kabine trage "höchsten Ansprüchen Funktionalität, Konnektivität, Komfort und Privatsphäre für die reisenden Würdenträger" Rechnung, heißt es aus Hamburg. Auf Langstreckenreisen mitfliegende Delegationen sollen ebenfalls in den Genuss zahlreicher Annehmlichkeiten kommen. So wartet der ihnen zugedachte Bereich laut Lufthansa Technik nicht nur mit komfortablen Sitzen und "ausreichend Sitzabstand" auf, sondern beherberge außerdem "eine angemessene Anzahl eigener Waschräume sowie eine moderne Bordküche."

Drei Zweistrahler ersetzen zwei Vierstrahler: Die beiden A340-300 stehen unmittelbar vor ihrer Pensionierung.

Ersatz für A340

Die damalige Bundesregierung hatte die drei A350 im Frühling 2019 bestellt – als Ersatz für die beiden einst gebraucht von der Lufthansa übernommenen, vierstrahligen A340-300. Diese waren zuvor wegen einer Reihe von Pannen in die Schlagzeilen geraten. Pannen allerdings, die weniger mit den Flugzeugen an sich, sondern mehr mit deren technischem Support in Verbindung starten. Dennoch bedeuten die drei werksneu georderten A350-900 einen deutlichen Sprung nach vorne für die Flugbereitschaft, den sich die Regierung insgesamt 1,2 Milliarden Euro kosten lässt.

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Erscheinungsdatum 11.04.2024