Theo Waigel: Wie der Ex-Politiker heute im Allgäu lebt - Nachrichten aus Füssen - Allgäuer Zeitung
Der Vater des Euro

Theo Waigel heute zu Gast bei Lanz: Wie der Ex-Politiker im Allgäu lebt

Theo Waigel lebt seit vielen Jahren im Allgäu. Der ehemalige Spitzen-Politiker war von 1989 bis 1998 Bundesminister der Finanzen im Kabinett von Helmut Kohl und von 1988 bis 1999 CSU-Vorsitzender.

Theo Waigel lebt seit vielen Jahren im Allgäu. Der ehemalige Spitzen-Politiker war von 1989 bis 1998 Bundesminister der Finanzen im Kabinett von Helmut Kohl und von 1988 bis 1999 CSU-Vorsitzender.

Bild: Benedikt Siegert (Archiv)

Theo Waigel lebt seit vielen Jahren im Allgäu. Der ehemalige Spitzen-Politiker war von 1989 bis 1998 Bundesminister der Finanzen im Kabinett von Helmut Kohl und von 1988 bis 1999 CSU-Vorsitzender.

Bild: Benedikt Siegert (Archiv)

Theo Waigel gehörte zu den Top-Politikern in Deutschland. Mit Ehefrau Irene Epple lebt der Ex-CSU-Chef in Seeg im Ostallgäu. Heute ist er bei Markus Lanz im TV.
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Von Allgäuer Zeitung
20.10.2022 | Stand: 15:44 Uhr

Er gilt als der Mann mit den markanten Augenbrauen. Als Politiker bestimmte Theo Waigel über Jahrzehnte an vorderster Front das Geschehen in Bayern und Deutschland. Von 1988 bis 1999 war Waigel Vorsitzender der CSU, von 1989 bis 1998 war er im Kabinett von Helmut Kohl Bundesfinanzminister in Bonn und Berlin. Er gilt als einer der "Väter" des Euro: 1995 brachte er im Europäischen Rat die Bezeichnung "Euro" als Namensvorschlag für die europäische Währung ein - weshalb er oft als dessen Namensgeber genannt wird.

Heute (20.10.2022) ist Theo Waigel Gast in der ZDF-Talkshow Markus Lanz und spricht über die aktuellen Herausforderungen für die Finanz- und Wirtschaftspolitik. Zudem blickt er auf die Ära Kohl, die Wende und Gorbatschow zurück.

Was macht Theo Waigel heute? - Ein Steckbrief

  • Wie alt ist Theo Waigel? - Waigel wurde am 22. April 1939 geboren, er ist heute 83 Jahre alt.
  • Wo wurde Theo Waigel geboren? - Theodor Waigel wurde in Oberrohr bei Günzburg geboren.
  • Wo wohnt Theo Waigel? - Waigel lebt in Seeg im Ostallgäu
  • Wie oft war Theo Waigel verheiratet? - Waigel ist seit 26. November 1994 mit Irene Epple-Waigel verheiratet. Zuvor war er von 1966 bis 1993 mit Karin Waigel verheiratet, die 2018 starb.
  • Wie viele Kinder hat Theo Waigel? - Waigel hat aus erster Ehe zwei Kinder, aus der Ehe mit Irene Epple ein weiteres.
  • Für welchen Fußball-Verein drückt Theo Waigel die Daumen? - Waigel ist seit Kindheit großer Fan des TSV 1860 München.

Wo lebt Theo Waigel? - Wie das Allgäu dank seiner Partnerin zur Heimat des Politikers wurde

Theo Waigels Wohnort Seeg beschreibt der Ex-Finanzminister 2016 im Gespräch mit der Allgäuer Zeitung so: "Heimat ist dort für mich, wo mir keiner etwas anhaben kann. ... Wenn ich morgens zum Bäcker gehe, werde ich ganz normal gegrüßt wie jeder andere im Ort auch." Ins Allgäu führte in die Liebe zu seiner zweiten Ehefrau Irene Epple - einer ehemaligen Weltklasse-Skiläuferin, die bei den Olympischen Spielen 1980 in Lake Placid/USA die Silber-Medaille im Riesenslalom gewann.

Irene Epple-Waigel
Irene Epple-Waigel und Theo Waigel in ihrem Haus in Seeg im Ostallgäu.
Bild: Ralf Lienert (Archiv)

In dem einstigen Doppelhaus lebten einst Irene Epple und ihre Schwester Maria Epple-Beck, ebenfalls eine erfolgreiche Skifahrerin. Nachdem sie nach Gunzesried gezogen war, baute das Ehepaar Epple-Waigel das Haus in Seeg als gemeinsames Zuhause um. Im Ostallgäu fühlt sich dergebürtige Ursberger längst zuhause: "Wenn ich in Nesselwang mit der Sesselbahn den Berg hinauf fahre, kann ich bei gutem Wetter bis hinüber nach Gundremmingen schauen. Dort wo mein Heimatfluss, die Mindel, in die Donau mündet."

Auch in der großen Weltpolitik kam das Allgäu dank Waigel zur Sprache. In seiner Biografie "Ehrlichkeit ist eine Währung" (2019) verrät er, dass der einstige US-Präsident Bill Clinton ihn bei der ersten Begegnung fragte: „Gibt es Schloss Neuschwanstein wirklich?“ Und: Der Name der Währung "Euro" war beim Skifahren mit einem französischen Minister auf dem Breitenberg bei Pfronten das Thema.

Theo Waigel: Augenbrauen werden zu seinem Markenzeichen - noch heute wird er darauf angesprochen

Auf seine buschigen Augenbrauen angesprochen, antwortete Theo Waigel einst standardmäßig: "Alles so lassen, wie es der liebe Gott geschaffen hat." - Auch viele Jüngere wissen um das Markenzeichen des Ex-Politikers, das auch von den Karikaturisten in den Zeitungen verbreitet wurde. Ehefrau Irene Epple-Waigel sagte dazu dem Magazin "Bunte" einst: "Es kam mir nie in den Sinn, sie zu stutzen."

Markantes Erkennungszeichen: die Augenbrauen von Theo Waigel.
Markantes Erkennungszeichen: die Augenbrauen von Theo Waigel.
Bild: Ulrich Wagner (Archiv)

Theo Waigel und das poltische Erbe: Euro und Freundschaften zu Top-Politikern auf der ganzen Welt

Waigel war dabei, als Bundeskanzler Helmut Kohl und der sowjetische Staats- und Parteichef Michail Gorbatschow im Juli 1990 im Kaukasus über die deutsche Wiedervereinigung verhandelten. Dass es ohne Blutvergießen zur Einheit kam, ist für Waigel „fast ein Wunder“.

Oft berichtete er davon, wie Kohl seine Vorstellungen von der Wiedervereinigung ohne Manuskript vortrug und Gorbatschow auf Deutsch antwortete: „Gut.“ Waigel erinnert sich: „Ich bin kein Historiker, aber ich bin dabei gewesen, als Geschichte geschrieben wurde."

Mit Gorbatschow ist Waigel noch immer eng befreundet - beide schreiben sich weiterhin Briefe. Auch mit dem 2015 verstorbenen Ex-Bundeskanzler Helmut Schmidt (SPD) verband den Wahl-Allgäuer eine Freundschaft.

Pläne hat Theo Waigel auch noch mit 83 Jahren viele. 2019 verriet er bei einer Veranstaltung unserer Redaktion, dass er ein weiteres Buch schreiben und die Mädelegabel besteigen wolle.

Bundeskanzler Helmut Kohl (r.), der sowjetische Staatspräsident Michail Gorbatschow (M.) und Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher (l.) bei den Verhandlungen zur deutschen Wiedervereinigung am 15. Juli 1990. Links neben Raissa Gorbatschowa steht Finanzminister Theo Waigel in der hinteren Reihe.
Bundeskanzler Helmut Kohl (r.), der sowjetische Staatspräsident Michail Gorbatschow (M.) und Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher (l.) bei den Verhandlungen zur deutschen Wiedervereinigung am 15. Juli 1990. Links neben Raissa Gorbatschowa steht Finanzminister Theo Waigel in der hinteren Reihe.
Bild: dpa Pool (Archiv)

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