"The Watcher": Das ist die schockierende wahre Geschichte hinter der neuen Netflix-Serie des "Dahmer"-Machers - Serien News - FILMSTARTS.de
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    "The Watcher": Das ist die schockierende wahre Geschichte hinter der neuen Netflix-Serie des "Dahmer"-Machers
    Markus Trutt
    Markus Trutt
    -Redakteur
    Vom Spurenverwischen mit Dexter bis zu Weltraum-Abenteuern mit Picard. Markus hat ein Herz für Serien aller Art – und schüttet es gern in Artikeln aus.

    Was Nora (Naomi Watts) und Dean Brannock (Bobby Cannavale) in der Netflix-Serie „The Watcher“ durchleiden, ist ein absoluter Albtraum, basiert aber tatsächlich auf einer wahren Geschichte aus dem Jahr 2014 – die bis heute ungeklärt bleibt.

    In „The Watcher“ erfüllen sich Nora (Naomi Watts) und Dean Brannock (Bobby Cannavale) gemeinsam mit ihren Kindern den Traum vom Eigenheim. Ihre ganzen Ersparnisse haben sie in ein stattliches Haus im idyllischen Westfield, einem Vorort von New Jersey, gesteckt. Doch die Freude darüber schlägt schnell in pures Grauen um. Nicht nur geraten sie immer wieder mit ihren merkwürdigen Nachbarn aneinander, auch erhalten sie bald unheimliche Drohbriefe von einem Unbekannten, der sich selbst nur The Watcher nennt und der Familie immer mehr zusetzt.

    Was nach einem lupenreinen Hollywood-Horrorstoff klingt, hat seine Wurzeln in Wahrheit in einem nur allzu realen Fall, der sich im Jahr 2014 ereignet hat und an dem die Filmfabrik in der Tat schon früh großes Interesse gezeigt hat. Nachdem 2018 ein ausführlicher Hintergrundartikel zu den Vorfällen auf der zum New York Magazine gehörenden Website The Cut veröffentlicht wurde, bekam schließlich Netflix in einem Bieterwettstreit der Studios für eine mutmaßlich siebenstellige Summe den Zuschlag für die Rechte an der unglaublichen Geschichte.

    Zunächst sollte daraus ein Film entstehen, letztlich entschied man sich aber doch für eine Serie und betraute damit einen echten Fachmann für True-Crime-Fälle. „American Horror Story“-Macher Ryan Murphy hat schließlich schon mit „American Crime Story“ und jüngst erst mit „Dahmer“ eindrucksvoll bewiesen, dass er schockierende wahre Verbrechen besonders packend aufbereiten kann. Wie er das in diesem Fall tut, kann man nun in sieben Folgen auf Netflix sehen. Doch was genau ist damals eigentlich wirklich geschehen und wie ist der Stand heute?

    Realer Terror

    Bei der Aufbereitung und Ergänzung der Geschichte nimmt sich „The Watcher“ so einige Freiheiten. Gerade das sonderbare oder gar offen feindselige Verhalten der Nachbarn ist größtenteils dazu gedichtet, genau wie viele Geschehehnisse innerhalb des besagten Hauses. Zumindest bei den ersten Nachrichten des Watchers selbst hat man sich in vielen Belangen aber an die Fakten gehalten (bevor die Geschichte in der Netflix-Serie dann weitergesponnen wird).

    So konnten auch die echten Pendants der Brannock-Eheleute (die auf die Namen Derek und Maria Broaddus hörten) ihren Augen kaum trauen, als sie einen mysteriösen Brief an ihrer neuen Adresse vorfanden, für die sie gerade stolze 1,35 Millionen Dollar hingeblättert hatten und bei dir sie – anders als ihre Serien-Versionen – noch nicht mal eingezogen waren. Die Worte darin dürften Zuschauern und Zuschauerinnen der Netflix-Adaption nur allzu bekannt vorkommen.

    „Warum seid ihr hier?“, begann der Watcher sein erstes Schreiben und behauptete dann, dass seine Familie das Haus schon seit Generationen überwachen würde. „Kennt ihr die Geschichte des Hauses? Wisst ihr, was sich in den Wänden befindet?“, fuhr der Briefautor unheilvoll fort, nur um dann direkt deutlich zu machen, dass er das Ehepaar Broaddus und dessen Kinder bereits genauestens beobachte: „Ihr habt Kinder. Ich habe sie gesehen. Bisher habe ich drei gezählt. Sind noch mehr unterwegs? Müsst ihr das Haus mit dem jungen Blut füllen, nach dem ich verlangt habe? [...] Sobald ich ihre Namen kenne, werde ich nach ihnen rufen und sie zu mir führen.“

    In die Flucht geschlagen

    Zehn Tage später folgte ein zweiter Brief, in dem der Watcher genaueres Wissen über das Broaddus-Haus und dessen Zimmer offenbarte, es mehrfach gar so beschrieb, als hätte es ein Eigenleben. Zudem kam er auf die Vorbesitzer-Familie zu sprechen, die er ebenfalls bereits terrorisiert und erfolgreich in die Flucht geschlagen hatte, die beim Verkauf des Hauses aber kein Wort gegenüber Derek und Maria Broaddus darüber verloren hatten.

    Nach diesen beiden gruseligen Schreiben beschloss das bedrohte Paar, ihre Kinder vom Haus fernzuhalten und endgültig die Polizei einzuschalten. Letztlich blieben auch sie selbst dem Grundstück fern, was den Watcher zu einem dritten und letzten Brief animierte, in dem er schrieb: „Wo seid ihr hin? 657 Boulevard [so die Adresse des Hauses] vermisst euch.“

    Ein bis heute ungeklärter Fall

    Über die folgenden Monate und Jahre versuchte die Polizei fieberhaft hinter die Identität des Watchers zu kommen, jedoch ohne Erfolg – und das bis heute. Vermutet wurde zwar, dass es sich bei dem Autor der Drohbriefe um eine ältere Person aus der unmittelbaren Nachbarschaft und (aufgrund einer entsprechenden DNA-Spur auf einem der Umschläge) womöglich sogar um eine Frau handelte, handfester als das wurde es aber nicht. Inzwischen sind die Ermittlungen weitestgehend eingeschlafen. Eine Lösung verspricht man sich mittlerweile nur noch durch ein Geständnis des Watchers selbst oder doch noch eine späte DNA-Übereinstimmung – die aber recht unwahrscheinlich sein dürfte, da derartige Proben schon von einem Großteil der Nachbarschaft genommen wurden.

    Die Familie Broaddus konnte ihr vermeintliches Traumhaus, das sie nie richtig bezogen hatte, 2019 (und damit ganze fünf Jahre nach ihren traumatischen Erlebnissen) dann aber tatsächlich an eine andere Familie verkaufen – machte dabei gemessen am Kaufpreis allerdings rund 400.000 Dollar Verlust (trotz steigender Immobilienpreise). Und da waren Maklerkosten, Steuern, Anwalts- und Ermittlerkosten sowie die bereits in Renovierungsarbeiten gesteckten Investitionen noch nicht mal mit einberechnet. Immerhin sind die neuen Besitzer von weiteren Briefen des Watchers verschont geblieben – zumindest bis jetzt.

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