Netflix: Echte Martha aus "Rentierbaby" meldet sich und erhebt schwere Vorwürfe
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Netflix: Echte Martha aus "Rentierbaby" meldet sich und erhebt schwere Vorwürfe

Die angeblich "echte Martha" aus der Netflix-Serie "Rentierbaby" hat ein Interview gegeben.
Die angeblich "echte Martha" aus der Netflix-Serie "Rentierbaby" hat ein Interview gegeben.Bild: Netflix
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Netflix-Hit "Rentierbaby": Wahre Stalkerin wehrt sich gegen Darstellung

29.04.2024, 11:29
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"Rentierbaby" erhält derzeit viel Lob und viel Aufmerksamkeit – synchron dazu wächst die Kritik an der Netflix-Serie. Richard Gadd erzählt in "Rentierbaby", wie er Opfer einer Stalkerin wurde, die in der Serie Martha heißt.

Der Handlungsstrang fließt später mit einem anderen verstörenden Ereignis in Gadds Leben zusammen: Ein einflussreicher TV-Autor vergewaltigte ihn mehrfach.

Netflix-Serie "Rentierbaby" erregt mit wahrer Geschichte Aufsehen

Gadd spielt in "Rentierbaby" die Hauptrolle, verfasste die Drehbücher und produzierte, besaß also die volle Gestaltungsmacht. Seine Perspektive kollidiert nun mit dem Bericht der vermeintlich echten Martha, die einer britischen Boulevard-Zeitung ein Interview gab.

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Richard Gadd nennt sich in "Rentierbaby" Donny Dunn und erzählt eine Version seiner Lebensgeschichte. Als erfolgloser Komiker hält er sich mit einem Job als Barkeeper über Wasser. Aus Mitleid spendiert er einem weiblichen Gast einen Tee: Martha Scott.

Aus einer harmlosen Geste wird in "Rentierbaby" eine Tortur.
Aus einer harmlosen Geste wird in "Rentierbaby" eine Tortur.Bild: Netflix

Sie kehrt nun jeden Tag in den Pub zurück, um Zeit mit Donny zu verbringen. Aus der harmlosen Bekanntschaft entwickelt sich eine (einseitige) Verliebtheit und später eine zunehmend gefährliche Besessenheit. Martha fantasiert sich eine Beziehung mit Donny zusammen, Abweisungen akzeptiert sie nicht. Ihr Spitzname für Donny: "Rentierbaby".

Angebliche echte Martha aus "Rentierbaby" meldet sich

41.071 E-Mails, 350 Stunden Sprachnachrichten, 744 Tweets, 46 Facebook-Nachrichten und 106 Briefseiten hat Richard Gadd nach eigenen Angaben von seiner echten Stalkerin erhalten.

Fans der Serie versuchten, die "echte Martha" ausfindig zu machen. Das war aber offenbar gar nicht nötig. Denn das vermeintliche Vorbild der Stalkerin meldete sich vor Kurzem bei der britischen "Daily Mail" und stellt mit ihrer Version der Geschichte die Verhältnisse auf den Kopf.

Die Person bleibt anonym. Wie und ob die "Daily Mail" ihre Identität verifizierte, ist nicht bekannt. In der Zeitung beschreibt die Frau sich als Opfer von Gadd. Er sei, anders als in der Serie zu sehen, von ihr besessen gewesen. "Er benutzt 'Rentierbaby' jetzt, um mich zu stalken. Er hat eine verdammte Serie über mich geschrieben." Sie wirft Gadd vor, "eine ältere Frau im Fernsehen zu schikanieren, um zu Ruhm und Reichtum zu gelangen."

Die Figur in der Serie weise optische Parallelen zu ihrem äußeren Erscheinungsbild auf, heißt es. Die Frau gibt zudem an, im Internet "Todesdrohungen und Beschimpfungen von Richard-Gadd-Unterstützern" erhalten zu haben. Wie die Fans auf sie aufmerksam wurden, ist nicht bekannt. Die Person gibt an, eine Klage wegen Verleumdung in Erwägung gezogen zu haben.

"Rentierbaby" bringt echte Personen in Gefahr

Wo die Realität aufhört und die Fiktion beginnt, wird in "Rentierbaby" nie deutlich, was Richard Gadd so beabsichtigte: "Wir wollten, dass es in der Sphäre der Kunst existiert und die Menschen, auf denen es basiert, schützt", sagte er in einem Interview. Das funktionierte allerdings nicht wie erwünscht.

Bereits letzte Woche wurde bekannt, dass ein TV-Autor, der mit Richard Gadd zusammenarbeite, die Polizei einschalten musste. Zuschauer:innen hatten ihn für das reale Vorbild des Vergewaltigers aus der Serie gehalten. Richard Gadd rief anschließend öffentlich dazu auf, nicht nach den wahren Vorbildern zu suchen oder über sie zu spekulieren.

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