The Good Liar - Das Alte B�se (2019)

Der in Berlin, London und Surrey gedrehte Film basiert auf Jeffrey Hatchers erfolgreichem Roman "The Good Liar". Weltpremiere feierte die Verfilmung Anfang November in New York. F�r Regisseur Bill Condon und Hauptdarsteller Ian McKellen war es nicht die erste Zusammenarbeit: Beide drehten bislang vier Filme gemeinsam. Condon ist vor allem f�r seine Dramen bekannt, darunter "Kinsey" und "Dreamgirls".

Mit "The Good Liar" gelingt Condon ein hinterlistiges, doppelb�diges Spiel um Schein und Sein, in dem nie ganz klar ist, wer hier eigentlich der gr��ere Schwindler ist: der charmante, gewiefte Profi-Betr�ger oder die auf den ersten Blick naiv und hilflos wirkende Witwe. Condon erz�hlt die Geschichte auf klassische, konventionelle (man k�nnte auch sagen: unspektakul�re) Weise, verzichtet auf Effekthascherei und unn�tiges Get�se. Er verl�sst sich ganz auf das K�nnen seiner beiden gro�artigen Hauptdarsteller.

In dieser Hinsicht ist "The Good Liar" fundiertes, traditionelles Schauspielerkino im besten, altmodischen Sinne, wobei die gestandenen Charaktermimen Mirren und McKellen hier tats�chlich das erste Mal gemeinsam vor der Kamera standen. Wie sich ihre Filmfiguren aneinander ann�hern, sie allm�hlich (vorget�uschte?) Gef�hle f�reinander entwickeln und langsam aber sicher auch erste Zweifel ob der wahren Identit�t ihrer neuen Bekanntschaft beschleichen, ist gen�sslich und sehr unterhaltsam mit anzusehen.

Gr��ere Bedeutung bei der Aufdeckung von Roys wahrer Identit�t kommt Bettys Enkel zu. Dieser ist Roy gegen�ber von Beginn an misstrauisch eingestellt. Nicht zu Unrecht. Denn bis in Hitlers zerst�rte Reichshauptstadt Berlin reichen die Spuren von Roys Vergangenheit. Auch Identit�tsdiebstahl � la "Der talentierte Mr. Ripley" spielt eine Rolle. Mehr soll an dieser Stelle nicht verraten werden. Nur, dass der Film gegen Ende leider immer kruder wird und dass die wahren Hintergr�nde um Bettys pers�nliches (Familien-) Schicksal immer unglaubw�rdiger und verworrener werden. Die Zuf�lle wirken zu konstruiert und die Aufl�sung ist letztlich allzu formelhaft geraten.

Fazit: Von den beiden charismatischen Hauptdarstellern getragene, leicht konsumierbare Romanverfilmung, deren Aufl�sung �berkonstruiert und �berzogen erscheint.