teuflisch – Schreibung, Definition, Bedeutung, Etymologie, Synonyme, Beispiele | DWDS
Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

teuflisch

Lesezeichen zitieren/teilen ausklappen
GrammatikAdjektiv
Aussprache 
Worttrennung teuf-lisch
eWDG

Bedeutungen

1.
(höchst) bösartig, niederträchtig, infam, boshaft
Beispiele:
ein teuflischer Plan, teuflisches Spiel
eine teuflische List, Intrige
teuflische Freude an etw. haben
teuflisch lächeln, grinsen
als mische sich in all ihre Liebe … etwas Teuflisches, Tückisches ein [ BrodFrau315]
wie der Teufel, wie vom Teufel
Beispiele:
eine teuflische Fratze
teuflisches Gelächter
eine teuflische Erfindung
Granaten oder wer weiß was für teuflische Dinge [ SteinbergUhren242]
2.
umgangssprachlich, übertrieben sehr groß
Beispiele:
das ist eine teuflische Kälte heute
teuflische Anstrengungen
sehr
Grammatik: adverbiell
Beispiele:
»Ist es schwer, dahin zu kommen?« »Geradezu teuflisch schwer …« [ SeghersTransit5,79]
bei den Liftjungen muß man teuflisch aufpassen [ KafkaAmerika235]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Teufel · Deixel · teuflisch · Teufelei
Teufel m. nach biblischer (neutestamentlicher) Vorstellung ‘Feind Gottes, Verderber der Menschheit, Verkörperung des Bösen’, im Aberglauben ‘böser Geist, Dämon’, ahd. tiufal (8. Jh.), mhd. tiuvel, tievel, tīvel, tivel, (md.) tūvel, dūvel, asächs. diuƀal, mnd. dǖvel, mnl. dūvel, dievel, nl. duivel, aengl. dēofol, engl. devil, anord. djǫfull, schwed. djävul. Die Formen beruhen letztlich auf kirchenlat. diabolus, griech. diábolos (διάβολος), eigentlich ‘Verleumder’, zu griech. diabállein (διαβάλλειν) ‘entzweien, verklagen, verleumden, verschmähen’, eigentlich ‘auseinanderwerfen’ (s. diabolisch); vgl. griech. bállein (βάλλειν) ‘werfen, treffen’. Der Weg der Entlehnung ist nicht endgültig geklärt. Frings/M. Germania Romana 2 (1968) 228 f. schließt unmittelbare Entlehnung aus vlat. diabulus, *diavulus nicht aus, hält aber auch das auf dem Griech. beruhende (und vom Vlat. beeinflußte?) got. diabulus neben diabaúlus als Ausgangsform für möglich. Im letzteren Fall wäre das Wort im Zuge der arianischen Mission vor der hd. Lautverschiebung ins Donaugebiet und nach Bayern gelangt, wo über *diuƀul unter Angleichung an ahd. (obd.) tiuf ‘tief’ und das mask. Suffix -al (aus älterem -ul) ahd. tiufal entsteht, das sich über das germ. Sprachgebiet verbreitet. Dagegen erklärt Knobloch in: Festschr. Pivec (1966) 221 f. vlat. *diavulus als in Gallien entstanden und sieht in daraus hervorgegangenem afrk. *diuƀul die den westgerm. Sprachen vermittelte Form. In euphemistischer Verhüllung Deixel m. Teixel (17. Jh.), auch Teuchsel, Deihhel, Teitschel, Deibel, Deiker. teuflisch Adj. ‘wie der Teufel, bösartig, niederträchtig, boshaft’, mhd. tiuvel(i)sch; vgl. ahd. tiufallīh (9. Jh.). Teufelei f. ‘teuflische Gesinnung, Schändlichkeit, niederträchtige Handlung’ (1. Hälfte 16. Jh.).

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Assoziationen

diabolisch · satanisch · teuflisch
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›teuflisch‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›teuflisch‹.

Verwendungsbeispiele für ›teuflisch‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Insgesamt ist die Welt in großen Teilen immer noch ein teuflischer Ort für Frauen. [Die Zeit, 16.07.2013, Nr. 23]
Immer ist der Gegner teuflisch übermächtig und die Zeit extrem knapp, ihn zu besiegen. [Die Zeit, 31.08.2009, Nr. 35]
Um ihn zum Schweigen zu bringen, sagte ich, daß Irren menschlich sei, Beharren aber teuflisch. [Die Zeit, 26.08.1996, Nr. 35]
Weil sie vom Waschen noch naß sind, spritzt das teuflisch. [Die Zeit, 01.07.1996, Nr. 27]
Der erste nur kümmerlich fallende Schnee hat eine ähnliche Wirkung wie beginnender Regen (S. 425): die Straße wird teuflisch glatt. [Dillenburger, Helmut: Das praktische Autobuch, Gütersloh: Bertelsmann 1965 [1957], S. 428]
Zitationshilfe
„teuflisch“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/teuflisch>.

Weitere Informationen …

Diesen Artikel teilen:

Worthäufigkeit

selten häufig

Wortverlaufskurve

Wortverlaufskurve 1600−1999
Wortverlaufskurve ab 1946

Geografische Verteilung

Bitte beachten Sie, dass diese Karten nicht redaktionell, sondern automatisch erstellt sind. Klicken Sie auf die Karte, um in der vergrößerten Ansicht mehr Details zu sehen.

Verteilung über Areale

Bitte beachten Sie, dass diese Karten nicht redaktionell, sondern automatisch erstellt sind. Klicken Sie auf die Karte, um in der vergrößerten Ansicht mehr Details zu sehen.

Weitere Wörterbücher

Belege in Korpora

Metakorpora

Referenzkorpora

Zeitungskorpora

Webkorpora

Spezialkorpora