Das Ministerium für Staatssicherheit der DDR war die Speer­spitze eines Über­wachungs­staates, der zu fast allem bereit war, um das Leben seiner Bürger zu kontrollieren.

Unter der Führung von Erich Mielke entstand ein Staat im Staat, der abtrünnige Mit­arbeiter entführt und verschwinden lässt, im „Feindes­land“ ein all­um­fassendes Agenten­netz aufbaut und das eigene Land zum Spitze­lstaat um­funktioniert. Die SPIEGEL-TV-Produktion im Auftrag von ZDF Terra X History zeigt, wie perfide die Stasi die flächen­deckende Über­wachung sogar bis in die kleinsten Gemeinden der DDR organisiert hat und welch teil­weise absurde Aus­wüchse der Kontroll­wahn angenommen hat. Im SPIEGEL-TV-Archiv finden sich die aben­teuer­lichen Ent­hüllungen, Skandale und abstrusen Geschichten, auf die Reporter in der Nach­wende­zeit stießen und die heute – mit historischem Abstand – noch unfassbarer klingen: Fertigte die Stasi tat­säch­lich Geruchs­proben ihrer Bürger an? Sollten tausende Oppositionelle im nicht genauer definierten „Ernst­fall“ zur Beobachtung in Zwangs­arbeiter­lagern interniert werden. Und wurden noch in den 70er und 80er Jahren enttarnte West-Spione in Geheim­prozessen zum Tode verurteilt?

Verknüpft werden diese schon fast vergessenen Enthüllungen der Wende­zeit mit teil­weise noch nie gezeigten Über­wachungs­videos und Lehr­filmen, die die Stasi für interne Zwecke selbst produziert hat. Aus mehr als 900 dieser Film­sequenzen, zum Teil vor­liegend auf 16 mm, wurden Aus­schnitte gewählt, die zeigen, wie die Stasi sich selbst gern sah – als Schild und Schwert der Partei. Doch den Bezug zu ihrem Volk, den hatte sie längst verloren.