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    Nach langem Warten: Dieser explosive Action-Thriller mit Arnold Schwarzenegger ballert sich in eine neue Heimkino-Ära
    Sidney Schering
    Sidney Schering
    -Freier Autor und Kritiker
    Ob athletische Kampfkunst, die ehrfürchtig-ruhig gefilmt ist, oder explosiv-lärmender Hollywood-Bombast: Im Action-Kino ist er flexibel – eine konsequente Umsetzung ist für ihn aber stets ein Bonus.

    Ein ebenso beliebter wie hitzig debattierter Action-Knaller mit Arnold Schwarzenegger bekommt eine Heimkino-Auswertung, die ebenfalls heiß diskutiert wird: James Camerons Agenten-Komödie „True Lies“ feiert demnächst ihr Debüt als 4K-Disc.

    Mittlerweile ist James Cameron auf Epen spezialisiert, die ein Maximum an Spezialeffekten bieten – seien es die „Avatar“-Filme oder „Titanic“. Doch kurz bevor Cameron sich voll auf derartiges Spektakel einschoss, lieferte er eine spritzig-kernige Agenten-Actionkomödie ab: „True Lies“ zeigt Arnold Schwarzenegger und Jamie Lee Curtis, wie sie sich mit großer Spielfreude und feiner Ironie durch einen Spionagestoff voller Wendungen und sensationeller Stunts ackern.

    Das ist rasant erzählt, raffiniert überspitzt und hat sich daher eine eingeschworene Fangemeinde erarbeitet. Dennoch ist „True Lies“ nie offiziell auf Blu-ray herausgebracht worden – stattdessen springt der 90er-Hit direkt in die 4K-Ära: Am 26. April 2024 erscheint „True Lies“ erstmals als 4K-Disc.

    Als Bonus wurde unter anderem eine neue Making-of-Dokumentation angekündigt. Die widmet sich den Trickeffekten und Stunts hinter dem Remake des wenig bekannten französischen Films „Der Joker und der Jackpot“. Da darf natürlich nicht die atemberaubende Limousine-Helikopter-Verfolgungsjagd fehlen, die zu den unvergesslichsten Momenten in „True Lies“ (und dem gesamten 90er-Actionkino) zählt!

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    Gegenüber seiner Frau gibt sich Harry Tasker (Arnold Schwarzenegger) als Computerfachverkäufer aus, in Wahrheit ist er allerdings Geheimagent der Organisation „Omega Sector“. Ironischerweise bändelt seine sich ungeliebt fühlende Frau Helen (Jamie Lee Curtis) mit einem Gebrauchtwagenverkäufer namens Simon (Bill Paxton) an, der sich als Geheimagent ausgibt. Als Harry davon Wind bekommt, will er sich einen Spaß machen und das Lügenkonstrukt verkomplizieren. Aber so stürzt er sich und seine Frau bloß in ein tödliches Katz- und Mausspiel…

    Als neckische Agentenfilm-Überspitzung, die mit Camerons Händchen für große Bilder und massive Action umgesetzt wurde, trägt „True Lies“ dick auf. Auch dann, wenn es um das Frauenbild und die Charakterzeichnung sowie Motivation der Schurken geht. Dieses Spiel mit doppeltem (und dreifachem) Boden brachte „True Lies“ vereinzelt Kritik als xenophobe Macho-Fantasie ein. Fans des Films (wie der Verfasser dieses Textes) finden derweil, dass er sich genau an diesen Genre-Klischees gewitzt abarbeitet.

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    Vor allem aber erntet er Applaus als humorige Agenten-Action, bei der endlich mal nicht allein der Persiflage-Faktor voll zur Geltung kommt, sondern auch das Thrill-Element: Bond und Co. werden durch Überspitzung und verkehrte Vorzeichen ad absurdum geführt, zugleich überbietet „True Lies“ in seinen Action-Sequenzen viele „echte“ Agenten-Reißer.

    So überrascht es wohl nicht, dass einer der angesehensten Regisseure der Filmgeschichte zu den Fans von „True Lies“ zählte – Stanley Kubrick! Damit prahlte James Cameron jedenfalls gegenüber der Directors Guild Of America, und wieso sollte der „Terminator“-Regisseur lügen?

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    Dass der Blockbuster, der physisch bisher nur in SD erhältlich war (vom wenig genutzten Medium LaserDisc abgesehen), endlich gestochen scharf erscheint, müsste unisono für Jubelschreie unter Actionfans sorgen. Stattdessen sorgt das 4K-Remaster von „True Lies“ für ähnlich aufgeregte Diskussionen wie der Film selbst.

    Seit Ende 2023 die 4K-Version in einigen Märkten als VOD verfügbar gemacht wurde, kommt es zur hitzigen Debatte: Sieht das Action-Vergnügen besser denn je aus oder wurde sein Look völlig verfremdet? Zur Einordnung: Das Remaster übernahm die Firma Park Road Post Production. Die stemmte zuvor die Bild- und Tonrestauration in Peter Jacksons „The Beatles: Get Back“ und verantwortete auch die 4K-Überarbeitung bei James Camerons Sci-Fi-Filmen „Abyss“ und „Aliens“.

    Die Reaktionen auf deren Remaster fielen weniger hitzig als bei „True Lies“ aus: Zwar gibt es, wie bei praktisch jeder Restauration, sehr positive sowie sehr negative Einzelstimmen. Aber das 4K-Remaster „True Lies“ schlug so hohe Wellen wie zuletzt die 4K-Versionen der „Herr der Ringe“-Trilogie.

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    Neben Begeisterung, den Action-Spaß nicht mehr in DVD-Qualität sehen zu müssen, und Staunen, was man aus dem Material holen kann, gab es harsche Kritik. Bemängelt werden Szenen, in denen filigrane Hintergrunddetails weichgezeichnet wurden, sowie Passagen, in denen Schwarzenegger derart detailliert erscheint, dass an ihm Falten zu erkennen sind, die man bei ihm nie erahnt hätte.

    Was „True Lies“-Fans und -Neugierige jetzt tun sollen? Wer zweifelnd eingestellt ist, kann auf die mittlerweile spottbillige DVD* zurückgreifen oder alternativ den Film bei Disney+* streamen, wo (derzeit) ein anderes Bildmaster vorliegt. Wenn euch die schon verfügbaren Screenshots zusagen oder ihr generell Vertrauen in Cameron habt, könnt ihr zur 4K-Disc greifen und dann im Bewegtbild entscheiden, wie sehr euch der neue Look von „True Lies“ gefällt.

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