Tödliche Ferien - Kritik | Film 1970 | Moviebreak.de

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Inhalt

Die beiden jungen Engländerinnen Jane und Cathy machen in ihrem Urlaub eine Fahrradtour durch Frankreich. Unterwegs kommt es zu einem Streit und Jane lässt Cathy allein an einem Waldstück zurück. Als sie kurz danach zurückkehrt, ist ihre Freundin spurlos verschwunden. Die Spuren deuten auf ein Verbrechen hin. Doch niemand will sie gesehen haben und die wenigen Menschen, denen Jane in der abgelegenen Gegend begegnet, können genauso gut an Cathy’s Verschwinden beteiligt sein.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Betont harmonisch und unbeschwert beginnt Tödliche Ferien, wenn zwei junge Damen zu einem heiteren Score tiefenentspannt durch eine Landschaft radeln, die so aus jedem Kurort-Katalog stammen könnte. Die Krankenschwestern Jane (Pamela Franklin, Schloss des Schreckens) und Cathy (Michele Dotrice, In den Krallen des Hexenjägers) wollen sich von ihrem stressigen Alltag im verregneten England erholen und lassen in der französischen Provinz die Seele baumeln. Dass dieses anfänglich lupenreine Idyll natürlich ein reiner Trugschluss ist, lässt der Film von Robert Fuest (Das Schreckenskabinett des Dr. Phibes) schon im Titel erkennen, der im Original mit And Soon the Darkness noch wesentlich präziser ist. Denn schon bald verdunkelt sich die Stimmung deutlich, obwohl die Kulisse stets die gleiche bleibt. Die latente Bedrohung, sie schwebt schon nach wenigen Minuten über den beiden Frauen und die ruhige Abgeschiedenheit der ländlichen Provinz verkommt zur schier ausweglosen Todesfalle. Dies geschieht jedoch betont langsam und schleichend, aber jederzeit konstant und spürbar ansteigend.

Nach einem Streit bleibt Cathy beleidigt am Rande eines Waldstückchens zurück, während Jane ihren Weg fortsetzt. An der nächsten Raststätte bereut sie diese Entscheidung bereits, besonders da die kauzigen Einheimischen ihr trotz Sprachbarriere zu verstehen geben, dass dies keine Gegend für eine Frau ist, sich dort alleine aufzuhalten. Beunruhigt kehrt sie um, doch Cathy ist verschwunden. Einige zurückgeblieben Habseligkeiten deuten darauf hin, dass sie möglicherweise verschleppt wurde. Gesehen hat sie jedoch niemand. Unterstützung bekommt sie dabei von Paul (Sandor Elès, Scorpio, der Killer), dem Jane aber genauso wenig über den Weg trauen kann wie den anderen wenigen Menschen, die sich im Radius um Cathy’s (mutmaßlichen) Entführungsort tummeln. Sie alle geben sich wenig zugänglich, was aber eventuell auch damit zusammenhängen könnte, dass vor einiger Zeit schon mal eine junge Frau auf ähnlich Art und Weise hier verschwunden ist.

Mit geringen Mittel kreiert Robert Fuest einen enorm effektiven Psychothriller, der statt auf Effekthascherei lieber auf Atmosphäre und einen schlichten, aber clever konstruierten Suspense setzt. Dabei ist ausdrücklich nicht Suspense nach der Auslegung vom „Master“ Alfred Hitchcock (Psycho) gemeint, der meistens einen Wissensvorsprung des Publikums vor den handelnden Figuren präferierte. Der Suspense entsteht hier durch das ausdrückliche Gegenteil: als Zuschauer*in ist man stets auf dem (Un)Wissenstand von Protagonistin Jane und unterliegt somit den gleichen Zweifeln, Ängsten und Anspannungen. Ganz konkret lässt sich noch nicht mal ausschließen, dass eventuell gar kein Verbrechen stattgefunden hat und hier nur mit Vorurteilen, falschen Annahmen und künstlich heraufbeschworenen Bedrohungsszenarien gespielt wird. Dies reizt And Soon the Darkness geschickt aus und kann dadurch aus einer recht einfach gehaltenen Prämisse erstaunlich viel extrahieren. Verunsicherung ist hier das Stichwort und diese Karte wird bis zum letzten Moment gekonnt ausgespielt. Gekrönt von einem intensiven und in seiner Simplizität gar hervorragend inszenierten Showdown, der im kompletten Kontrast zu dem bewusst irreführenden Anfangsminuten steht.

Fazit

Ein guter Thriller kann so einfach sein. Konzentriert auf das Wesentliche und ohne reißerische Momente wird hier ungemein effektiv Spannung aufgebaut, die sich bis zum Schluss kontinuierlich steigert. Ein viel zu unterschätztes B-Movie Kleinod, um Längen besser als das konturlose Remake aus dem Jahr 2010, das inzwischen wohl auch niemand mehr kennt. Das Original sollte man sich aber nicht entgehen lassen.

Kritik: Jacko Kunze

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