US-Heeresgarnison Stuttgart

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U.S. Army Garrison Stuttgart
— USAG Stuttgart —

Aufstellung 1946
Streitkräfte US Army, US Air Force, US Marine Corps, US Navy, US Coast Guard.
Gliederung Headquarters of U.S. Marine Corps Forces, Europe Africa MARFOREURAF
Stärke 23.000
Standort Stuttgart, Böblingen.
Führung
Kommandeur Colonel G. Kirk Alexander

US-Heeresgarnison Stuttgart (englisch United States Army Garrison Stuttgart; Abkürzung: USAG Stuttgart) ist eine Garnison der U.S. Army Europe and Africa in Stuttgart und Umgebung. Die USAG Stuttgart gehört zu den größten amerikanischen Standorten Europas und umfasste 2023 über 23.000 Personen, die sich aus Army, Air Force, Marine Corps, Navy und Coast Guard, zivilen Angestellten, Vertragsbediensteten und lokalen nationalen Angestellten zusammensetzt.

Die USAG Stuttgart besteht aus den Standorten Stuttgart und Böblingen.

Standorte und Einrichtungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stuttgart

  • Headquarters and Headquarters Company, USAG Stuttgart
  • Patch Barracks
  • Kelley Barracks
  • Robinson Barracks
  • Stuttgart Army Airfield
  • Robinson Grenadier Housing
  • Kefurt Village
  • Craig Village
  • Von Steuben Village
  • Weicht Village
  • Weilimdorf Warehouse

Böblingen

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ursprünge der USAG Stuttgart liegen in der Kurmärker Kaserne (seit 1967 Patch Barracks) in Stuttgart-Vaihingen. Diese Panzerkaserne, 1936–1938 erbaut, galt als größtes nationalsozialistisches Bauprojekt.[3] lm Mai 1946 zogen hier die US Constabulary und ein Hauptquartier ein.[4] Diese Einheiten waren die polizeiliche Gewalt in der amerikanischen Besatzungszone Deutschlands, bis die zivilen deutschen Polizeikräfte wieder aufgebaut werden konnten. Im Jahr 1948 wurde das Hauptquartier für alle Constabulary-Kräfte nach Stuttgart verlegt, aber bereits 1950 wieder aufgelöst, und der größte Teil der Truppe wurde in die neu organisierte 7th Army eingegliedert. Im Zuge des Kalten Krieges wurde das VII. Korps der US-Armee im Juli 1950 neu formiert und der Hellenen Kaserne (1951 in Kelley Barracks umbenannt) zugewiesen, wo das Hauptquartier während des gesamten Kalten Krieges bleiben sollte.[5][6]

Im Jahr 1990 wurde das VII Corps im Rahmen der Operationen Desert Shield und Desert Storm direkt von Deutschland nach Saudi-Arabien verlegt, wobei viele der in und um Stuttgart stationierten Truppen des VII Corps mit einbezogen wurden.[7] Nach der Rückkehr aus dem Nahen Osten kehrte der Großteil der Einheiten und das Hauptquartier des VII. Korps für kurze Zeit nach Stuttgart zurück, um die Operationen abzuschließen, und wurde später in den Vereinigten Staaten außer Dienst gestellt.[4] Der Abzug des VII Corps führte zu einer starken Verringerung der US-Militärpräsenz in der Stadt und der Region und zur Schließung der meisten US-Einrichtungen in und um Stuttgart, was die Entlassung zahlreicher lokaler Zivilisten zur Folge hatte, die bei der US-Armee beschäftigt gewesen waren.[8][9]

Seit 1967 ist Patch Barracks in Stuttgart das Hauptquartier der US EUCOM. Im Jahr 2007 wurde das AFRICOM gegründet, als Teil innerhalb des EUCOM und 2008 als US Unified Combatant Command für den größten Teil Afrikas mit Sitz in der Kelley Barracks. Aufgrund dieser beiden großen Hauptquartiere wurde Stuttgart als eine der Standort behalten, in denen die US-Streitkräfte weiterhin in Deutschland operieren werden.

Auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges waren über 45.000 Amerikaner in über 40 Einrichtungen in und um Stuttgart stationiert. Heute sind etwa 10.000 amerikanische Soldaten auf 4 Anlagen stationiert, die alle Waffengattungen vertreten, im Gegensatz zur überwiegenden Präsenz der Armee während der Besatzungszeit und des Kalten Krieges.[4]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: US-Heeresgarnison Stuttgart – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Baden-Württemberg - Militärische Einrichtungen. In: CurrentOps.com. 2023, abgerufen am 3. September 2023 (amerikanisches Englisch).
  2. John Vandiver: US Army to retain properties that were set to close in Germany, Belgium. In: STARS AND STRIPES. U.S. Army, 6. August 2021, abgerufen am 5. September 2023 (englisch).
  3. Kurmärker Kaserne / EUCOM. In: Forschungsgruppe Untertage e.V. 30. April 2022, abgerufen am 28. August 2023 (deutsch).
  4. a b c About. In: U.S. Army. Abgerufen am 23. August 2023 (amerikanisches Englisch).
  5. USAREUR Units - VII Corps. In: US Army Germany. Abgerufen am 28. August 2023 (amerikanisches Englisch).
  6. USAG Stuttgart | Base Overview & Info | MilitaryINSTALLATIONS. Abgerufen am 28. August 2023.
  7. VII Corps Main Command Posts During Operations Desert Shield and Desert Storm. (dtic.mil [abgerufen am 28. August 2023]).
  8. Steve Vogel: U.S. VII CORPS BIDS GOODBYE TO GERMANY AFTER FOUR DECADES. In: Washington Post. 19. März 1992, ISSN 0190-8286 (washingtonpost.com [abgerufen am 28. August 2023]).
  9. Otfried Nassauer: BITS Research Note 04.1: Abbau, Umbau, Umzug - Die Transformation der US-Streitkräfte. In: Berlin Information-center for Transatlantic Security. September 2004, abgerufen am 28. August 2023 (amerikanisches Englisch).