Handball: Steffen Weinhold über die Olympischen Spiele 2024
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    Handball Olympia

    04.03.2024, 09:39

    Routinier vom THW Kiel klärt auf

    Was macht Steffen Weinhold im erweiterten Kader der Nationalmannschaft?

    Die aufmerksamen Handball-Fans rieben sich verwundert die Augen: Eigentlich war Steffen Weinhold bereits im Sommer 2021 aus der Nationalmannschaft zurückgetreten und wenig später offiziell vom Deutschen Handballbund (DHB) verabschiedet worden. Jetzt aber taucht der Name des inzwischen 37-jährigen Europameisters von 2016 wieder im 35er-Kader auf.

    Steffen Weinhold, THW Kiel
    Steffen Weinhold steht im 35er-Kader für die Olympia-Quali. Sascha Klahn

    Aus jenem Kader muss Bundestrainer Alfred Gislason seine Spieler für die bevorstehende Olympia-Qualifikation und im besten Falle auch für die Olympischen Spiele im Sommer in Paris auswählen.

    "(...), dann bin ich bereit zu helfen"

    "Es geht in meinem Fall nur darum, ein Back-up zu sein, sollten sich zwei oder drei Jungs auf meiner Position verletzen", klärt Weinhold gegenüber handball-world auf. "Wenn Bedarf besteht, dann bin ich bereit zu helfen. Aber ich gehe eigentlich nicht davon aus, dass ich tatsächlich spielen werde."

    Es ist quasi ein Freundschaftsdienst aus alter Verbundenheit. Denn unter Alfred Gislason hatte Weinhold zuletzt nicht nur die Olympischen Spiele im Sommer 2021 in Tokyo bestritten, sondern zuvor schon beim THW Kiel unter anderem den Champions-League-Titel gewonnen und die Deutsche Meisterschaft gefeiert.

    "Alfred hat zwei oder drei Mal versucht, mich anzurufen, um zu fragen, ob ich für den Fall zur Verfügung stünde, dass mehrere Spieler auf meiner Position ausfallen", erzählt Weinhold im Gespräch mit handball-world von einer kleinen Hängepartie.

    Dahmke forderte Weinhold zum Rückruf auf

    "Alfred hat gesagt, ich solle ihn zurückrufen. Das habe ich natürlich verpasst", lacht Weinhold. Erst beim wiederholten Versuch des Bundestrainers hätte ihm sein Kieler Mitspieler Rune Dahmke, der ebenfalls für den Olympia-Kader nominiert ist, dann das Telefon in die Hand gedrückt und gesagt: "So, jetzt sag ihm, dass du mitmachst."

    Für Steffen Weinhold wären die Sommerspiele in Paris die dritten Olympischen Spiele für Steffen Weinhold. 2016 in Rio de Janeiro (Brasilien) gewann er mit der deutschen Nationalmannschaft, damals noch unter Bundestrainer Dagur Sigurdsson, die Bronzemedaille.

    "Olympische Spiele sind natürlich etwas aufregendes", sagt Weinhold. "Aber es wäre nicht fair denjenigen Spielern gegenüber, die in der jüngeren Vergangenheit alles für die Nationalmannschaft gegeben haben, jetzt einen Platz einzufordern. Ich glaube, spätestens mit der EM im Januar hat sich bereits eine gute deutsche Mannschaft gefunden."

    Sascha Klahn