Spanien-Urlaub 2020: Corona, Einreise, Maskenpflicht - was gilt? - WELT
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Europa Reisen in Zeiten von Corona

Diese Regeln gelten in Spanien für Urlauber

Spanien wurde hart von der Corona-Krise getroffen. Doch inzwischen können deutsche Touristen wieder in das beliebte Urlaubsland reisen. Zum Schutz von Einheimischen und Gästen gelten umfassende Sicherheitsmaßnahmen.
So läuft der Corona-Schnelltest am Flughafen Frankfurt

Der Flughafen Frankfurt bietet ab sofort für Reisende einen Corona-Schnelltest an. Innerhalb weniger Stunden sollen die Ergebnisse vorliegen. WELT-Reporter Daniel Koop hat das getestet.

Quelle: WELT/ Max Hermes

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Spanien war stark vom Corona-Virus betroffen, doch nach deutlich sinkenden Fallzahlen wurde der Notstand bereits zum 21. Juni, früher als erwartet, für beendet erklärt. Seitdem ist Spanien-Urlaub für deutsche und andere europäische Touristen wieder möglich. Mit der Kampagne #SpanienErwartetSie heißt das beliebte Reiseland Besucher willkommen.

Allerdings hat Spanien umfassende Sicherheitsmaßnahmen zum Schutz von Einheimischen und Gästen getroffen. So ist bei der Einreise eine Gesundheitskontrolle mit einer Temperaturmessung vorgesehen. Reisende mit Auffälligkeiten, wie etwa einer erhöhten Temperatur, werden dann einer weiteren Untersuchung unterzogen.

Flugreisende müssen außerdem seit dem 1. Juli vor ihrer Reise ein Formular zur Gesundheitskontrolle ausfüllen. Das so genannte FCS („Formulario de Control Sanitario“) ist auf dem Spain Travel Health-Portal (spth.gob.es) erhältlich. Dort finden sich auch Links zum Download der kostenfreien SpTH-Smartphone-App, über die das Formular ebenfalls ausgefüllt werden kann.

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Außerdem gibt es auf dem Portal Anleitungen zum Ausfüllen des Formulars und dem Anmeldeprozess (spth.gob.es/more) inklusive einem Video sowie praktische Informationen für Urlauber über die geltenden Corona-Schutzmaßnahmen in Spanien.

Nach dem Ausfüllen des Formulars – empfohlen sind 48 Stunden vor der Abreise – erhalten Reisende einen QR-Code per Mail oder auf die App, der bei der Einreise vorgelegt werden muss.

Maßnahmen zum Schutz vor Corona in Spanien

Strände, Restaurants und Cafés wurden vielerorts schon vor der Öffnung der Grenzen für Touristen geöffnet, zunächst für Einheimische. Maßnahmen zum Schutz der Gesundheit können dabei je nach Region und aktueller Situation variieren. So rät das Auswärtige Amt, sich auch bei den jeweiligen Autonomen Gemeinschaften zu informieren.

Aktuelle Informationen zu den Corona-Schutzmaßnahmen in Spanien sind außerdem auf der Website des Auswärtigen Amts (auswaertiges-amt.de) und auf der Tourismus-Website des Landes (spain.info) zu finden.

Landesweit gilt, dass Personen einen Sicherheitsabstand von 1,5 Metern zu Menschen, die nicht zum eigenen Haushalt gehören, einhalten müssen.

„Wir haben nicht mal einen halben Meter zwischen uns“

Urlaub im Ausland ist prinzipiell wieder möglich, auch Flugreisen, doch viele haben Angst, in den Ferienflieger zu steigen. WELT-Reporterin Lea Freist ist nach Barcelona geflogen, und berichtet, wie es an Bord abläuft.

Quelle: WELT/Lea Freist

Außerdem herrscht in ganz Spanien eine Pflicht zum Tragen einer Mund- und Nasenbedeckung an sämtlichen öffentlichen Orten innerhalb und außerhalb geschlossener Räume, an denen der Sicherheitsabstand von 1,5 Metern nicht eingehalten werden kann.

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In öffentlichen Verkehrsmitteln müssen grundsätzlich Nasen-Mund-Bedeckungen getragen werden. Kinder unter sechs Jahren und Menschen, bei denen ein Mundschutz aus gesundheitlichen Gründen nicht ratsam ist, sind von der Maskenpflicht ausgenommen.

Generell müssen Hotels und andere touristische Unterkünfte, die Gastronomie, die Geschäfte sowie die Kultur-, Freizeit- und Veranstaltungseinrichtungen sicher stellen, dass Kunden und Mitarbeiter stets einen Sicherheitsabstand von mindestens 1,5 m einhalten und dass keine Menschenmassen entstehen. Außerdem müssen sie für entsprechende Hygienemaßnahmen Sorge tragen.

Katalonien verschärft die Maskenpflicht

Katalonien hat wegen lokaler Corona-Ausbrüche eine umfassendere Maskenpflicht angeordnet. Vom 9. Juli an müssen in der nordostspanischen Region alle Personen ab einem Alter von sechs Jahren in der Öffentlichkeit selbst dann einen Mund- und Nasenschutz tragen, wenn der Sicherheitsabstand gewahrt werden kann. Bei Verstößen wird ein Bußgeld von 100 Euro fällig.

Die regionale Gesundheitsministerin Alba Vergés sagte, die Maskenpflicht entfalle nur dort, wo sie sich nicht mit einer Tätigkeit vereinbaren lasse. Als Beispiel nannte sie Sport oder den Strand. Aber auf dem Weg ans Meer oder zum Sport müsse eine Maske getragen werden. Eine zeitliche Limitierung der Maßnahme wurde nicht bekannt.

Auch auf den spanischen Mittelmeerinseln werden Gesichtsmasken ab dem 11. Juli zur Pflicht. Dies gelte auch im Freien, teilten die Behörden auf den Balearen mit, zu denen die beliebten Touristenhochburgen Mallorca, Ibiza und Menorca gehören.

Möglicherweise werde auch die Zahl der Menschen begrenzt, die sich im Freien treffen dürfen, sagte die Chefin der örtlichen Gesundheitsbehörde, Patricia Gómez. Ausnahmen könne es für Strände, Bäder und Sporteinrichtungen geben.

Positives Fazit nach Test mit Urlaubern auf den Balearen

Auf den besonders bei deutschen Touristen beliebten Balearen-Inseln (Mallorca, Menorca, Cabrera, Ibiza und Formentera) ist die Situation für Urlauber günstig. Hier gibt es seit der Aufhebung des Alarmzustands am 21. Juni keine Beschränkung auf eine bestimmte Anzahl von Touristen.

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Mallorca-Fans konnten sogar schon vor Spaniens offizieller Öffnung für ausländische Urlauber ihre Lieblingsinsel besuchen. Bei einem Pilotprojekt in Kooperation mit der Balearischen und spanischen Regierung setzte der Reiseanbieter TUI bereits ab Mitte Juni ein Pilotprojekt um, um die neuen Sicherheits- und Hygieneregeln in der Praxis anzuwenden und die Akzeptanz bei Urlaubern zu ermitteln.

Erste Befragungen hätten gezeigt, dass die Gäste die neuen Maßnahmen und Regelungen beim Flug sowie in den Hotels sehr gut annehmen, erklärte der Veranstalter. Insgesamt reisten bis zum 30. Juni rund 4200 Urlauber aus Deutschland mit TUI auf die Balearen-Inseln Mallorca, Ibiza und Formentera.

Spanien: Traumhafte Buchten finden Urlauber nicht nur auf Mallorca sondern auch auf Menorca
Traumhafte Buchten finden Urlauber nicht nur auf Mallorca sondern auch auf Menorca
Quelle: Getty Images/Michele Falzone

Das positive Gästefeedback schlägt sich auch in der Nachfrage nieder: Nicht nur die Pilotflüge nach Mallorca waren innerhalb von 36 Stunden ausgebucht, auch die Buchungen für die startenden Sommerferien steigen deutlich an, so der Veranstalter. TUI weitet das Flugangebot im Ferienzeitraum nochmal deutlich aus mit insgesamt 1500 Flügen im Juli. Der Großteil geht auf die Balearen, nach Griechenland, Zypern und Portugal.

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Zum Thema Sicherheit am Strand teilte Fincallorca, ein Anbieter für Ferienhäuser auf Mallorca, mit, dass die Balearen alle betroffenen Bereiche durchdenken würden. In speziellen Schulungen erführen auch die Rettungsschwimmer alle neuen Regeln. Dabei komme den Lifeguards auch eine neue Rolle zu. Zusammen mit der örtlichen Polizei kontrollieren sie unter Wahrung des Abstands sämtliche Unternehmungen der Badegäste am Strand.

TUI bietet wieder Flüge auf die Kanaren an

Die Kanarischen Inseln werden ebenfalls seit dem 1. Juli wieder von TUI angeflogen, gab der Veranstalter bekannt. An diesem Tag sollten die großen Flughäfen der Kanaren – Teneriffa Sur, Lanzarote, Gran Canaria und Fuerteventura – wieder für internationale Flüge öffnen, hatte das Ministerium für Tourismus der Kanarischen Inseln bereits im Vorfeld angekündigt.

Als weitere Maßnahme gab das Kanarische Tourismus-Ministerium die Errichtung eines spezialisierten Forschungszentrums in enger Kooperation mit der UNWTO bekannt.

Über die Sicherheitsvorkehrungen und Regeln auf den verschiedenen Inseln der Kanaren informiert die offizielle Tourismus-Website hallokanarischeinseln.com über die aktuelle Lage.

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Prof. Claudia Brözel, Tourismusforscherin an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde, erklärt im WELT-Interview, wie die Zukunft des Tourismus aussehen könnte.

Quelle: WELT/ Fanny-Fee Werther

mgr/dpa/AP/nics

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