Souveränität – Schreibung, Definition, Bedeutung, Etymologie, Synonyme, Beispiele | DWDS
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Souveränität, die

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GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Souveränität · Nominativ Plural: Souveränitäten
Aussprache 
Worttrennung Sou-ve-rä-ni-tät
Grundformsouverän
Wortbildung  mit ›Souveränität‹ als Erstglied: Souveränitätsanspruch · Souveränitätsbegriff · Souveränitätsrecht
 ·  mit ›Souveränität‹ als Letztglied: Datensouveränität · Quasisouveränität · Scheinsouveränität · Volkssouveränität
Herkunft aus gleichbedeutend souverainetéfrz
eWDG

Bedeutungen

1.
Macht und Recht, frei nach eigenem Ermessen zu entscheiden, ohne dabei das Recht anderer zu verletzen
a)
oberste Hoheitsgewalt eines Staates über seine inneren und auswärtigen Angelegenheiten
Beispiele:
die staatliche Souveränität
die Souveränität eines Staates respektieren, beschränken, verletzen
das Völkerrecht beruht auf der Achtung der gegenseitigen Souveränität
dieses Territorium untersteht der Souveränität (= Hoheit) eines anderen Staates
b)
Recht einer Nation im Hinblick auf ihre Selbstbestimmung
Beispiel:
Die nationale Souveränität … bietet die rechtmäßige Grundlage für den Kampf um die Schaffung eines eigenen unabhängigen Staates, um die staatliche Souveränität [ Neue Justiz1968]
c)
Recht eines Volkes im Hinblick auf die ihm zustehende Staatsgewalt, Ausübung der Macht des Volkes innerhalb eines Staates, Volkssouveränität
Beispiel:
Die Souveränität des werktätigen Volkes, verwirklicht auf der Grundlage des demokratischen Zentralismus, ist das tragende Prinzip des Staatsaufbaus [ Verfassung DDR39]
2.
gehoben Überlegenheit, Sicherheit
Beispiele:
die Souveränität, mit der der Schauspieler diese Regung zum Ausdruck bringen konnte, war verblüffend
er beherrschte das mit größerer Souveränität als alle anderen
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
souverän · Souverän · Souveränität
souverän Adj. ‘staatliche Hoheitsrechte ausübend, uneingeschränkt herrschend, unabhängig, überlegen, darüberstehend’, Entlehnung (17. Jh.) von gleichbed. frz. souverain, eigentlich (afrz. mfrz.) ‘oberst, höchst, vortrefflich’, aus vlat. *superanus ‘oben befindlich’ (spät bezeugtes mlat. superanus dürfte aus afrz. soverain latinisiert sein), zu lat. super ‘oben, darüber’ (s. super-). Die bereits im Afrz. übliche Verwendung des Adjektivs in den Bereichen der sozialen Rangordnung führt zu substantivischem Gebrauch im Sinne von ‘Vorgesetzter, Landesherr, (höchster, unumschränkter) Herrscher’, entsprechend im Dt. Souverän m. (17. Jh.). – Souveränität f. ‘unumschränkte Herrschaft, höchste staatliche Herrschaftsgewalt, (staatliche) Überlegenheit’ (17. Jh.), frz. souveraineté (afrz. soveraineté ‘Höhe, Gipfel, Oberherrschaft’).

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Typische Verbindungen zu ›Souveränität‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Souveränität‹.

Verwendungsbeispiele für ›Souveränität‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Zur Souveränität ihrer Arbeit kann sie nur mit der Hilfe des Mannes zurückfinden. [Pilgrim, Volker Elis: Manifest für den freien Mann – Teil 1, Reinbek b. Hamburg: Rowohlt 1983 [1977], S. 61]
So nahmen sie den Kampf für parlamentarische Souveränität wieder auf. [Roots, Ivan: Die englische Revolution. In: Propyläen Weltgeschichte, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1964], S. 1879]
Das Land erlangt zum ersten Mal in seiner Geschichte die volle Souveränität. [Die Zeit, 29.12.1999, Nr. 1]
Was bleibt ihm übrig, als die nationale Souveränität zu fordern? [konkret, 1998]
Einer Beschränkung der österreichischen Souveränität reden sie begeistert das Wort. [konkret, 1994]
Zitationshilfe
„Souveränität“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Souver%C3%A4nit%C3%A4t>.

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