Slither – Voll auf den Schleim gegangen
Alien-Würmer machen aus Kleinstädtern Zombies. Horrorgroteske mit Nathan Fillion.
Originaltitel
Slither
Regie
Dauer
95 Min.
Kinostart
22.06.2006
Genre
FSK
16
Produktionsland
Cast & Crew
Bill Pardy
Starla Grant
Grant Grant
Jack MacReady
Tania Saulnier
Kylie Strutemyer
Brenda James
Brenda Gutierrez
Wally Whale
Jennifer Copping
Margaret Hooper
Jenna Fischer
Shelby Cunningham
Haig Sutherland
Trevor Carpenter
Redaktionskritik
Außerirdische Nacktschnecken verwandeln die Einwohner eines US-Kaffs in hirnlose, sabbernde Zombies
Oh, oh, der Brocken, der da auf die Erde zurast, verheißt nichts Gutes. Er fällt direkt auf das amerikanische Hinterwäldler-Kaff Wheelsy. Dort sorgen Blutegel aus dem All für ein hysterisches Gemetzel und verwandeln brave Karohemden-Träger in debile Zombies. Mittendrin: Michael Rooker. Der Schlächter aus „Henry – Portrait of a Serial Killer“ spielt hier den Vorzeigemillionär des Dorfes namens Grant Grant – und bald die Rolle eines Opfers.
Infiziert durch eine parasitäre Riesenmade wird Grant zunächst zum Übervater mieser kleiner Schleimer, die Wheelsy mit einer glitschigen Spur des Grauens überziehen. Anschließend mutiert der Kerl zu einem monströsen Gewebeklumpen, der auch prima in David Cronenbergs „Die Fliege“ gepasst hätte. Obendrein hortet er rohes Fleisch wie Reiner Calmund kurz vor der Grillsaison, denn seine Infektion aus dem All macht tierischen Appetit. Und weil dafür so mancher Schäferhund seinen Kopf verliert, greift bald Dorfpolizist Bill ein. Mit Grants Frau Starla und einem Haufen verwegener Provinzler nimmt der Gesetzeshüter den Kampf gegen die Invasoren auf.
„Slither“ ist das Werk von James Gunn, Drehbuchautor des „Dawn of the Dead“-Remakes. Sein Regiedebüt setzt auf deftiges Gematsche, das mit einem Augenzwinkern serviert wird und insofern nicht mit den neuen ultrabrutalen Horrorfilmen wie „Hostel“ oder „Saw“ vergleichbar ist. Viele Szenen, etwa wenn Hauptdarsteller Rooker mit einem Tentakelschnalzen einen vorlauten Redneck teilt, dass die Gedärme nur so auf den Boden klatschen, sind schon durch ihre maßlose Übertreibung amüsant. Und dann ist das Ganze auch noch erstklassig getrickst – als Mix aus Computeranimation und herkömmlicher Latexausstattung. Das Prunkstück: selbstverständlich Rookers Metamorphose in diesen fiesen, wuchernden Fleischhaufen,der aussieht wie ein Tintenfisch auf Speed.
Darüber hinaus verbeugt sich Gunn, der auch für einige Billigschocker aus dem Hause Troma mitverantwortlich ist, tief vor seinen Vorbildern: John Carpenter, David Cronenberg und dem Horrorkino der 80er Jahre generell. „Ich wollte viel Blut und Gekröse, bigger-than-life-Spezialeffekte, einen leicht verschwörerischen Fangemeinde-Touch – und retro sollte es auch sein“, so Gunn.
Man merkt, dass hier ein begeisterter Fan für Fans am Werk war. So fräst sich der Zitatenschatz durch sämtliche Horror-Sujets, weckt Erinnerungen an „Das Ding aus einer anderen Welt“ oder lässt die Nacktschnecken aus dem All zu einem Mädchen in die Wanne rutschen wie seinerzeit in „Parasitenmörder“. Doch obwohl es einiges zu lachen gibt, stößt „Slither“ nie in die wirklich albernen Gefilde von Horrorkomödien wie „Arac Attack – Angriff der achtbeinigen Monster“ oder gar „Shawn of the Dead“ vor. Dafür nimmt James Gunn das Genre dann doch zu ernst.
Community-Kritiken zu Slither – Voll auf den Schleim gegangen