Sling Blade – Auf Messers Schneide
Mit diesem leisen Psychodrama gab Hauptdarsteller Billy Bob Thornton sein Regiedebüt.
Originaltitel
Sling Blade
Regie
Dauer
136 Min.
Kinostart
18.09.1997
Genre
FSK
12
Produktionsland
Cast & Crew
Karl Childers
Doyle Hargraves
Charles Bushman
Vaughan Cunningham
Frank Wheatley
Linda Wheatley
James Hampton
Jerry Woolridge
Robert Duvall
Karls Vater
Priester
Frostee Cream
Redaktionskritik
Palavern! Regisseur, Autor und Hauptdarsteller Billy Bob Thornton erhielt für das zuweilen recht dröge Drehbuch dieser kleinen Independent-Produktion einen Oscar
Es wird immer leichter, aufzutrumpfen. Die Independents, Hauptabonnenten bei der diesjährigen Oscar-Verleihung, sind leider auch mit
geringeren Maßstäben konfrontiert: In einer Zeit, in der Hollywood in seinen Großproduktionen zunehmend
auf unplausible Aneinanderreihungen von Bombenexplosionen setzt, erscheint schon ein kleiner Geistesblitz als Jahrhundertidee. Und so konnte der bis dato unbekannte Südstaatler Billy Bob Thornton im Frühjahr für sein dröges und bisweilen ungelenkes Drehbuch zu „Sling Blade“ den Oscar gewinnen. Denn dieser Tage wirkt eine kleine Moritat über kleine Menschen in einer kleinen Stadt, abgeschmeckt mit einer Prise Existentialismus und ein paar Raspeln Suspense schon irgendwie gewaltiger als all die gewaltigen Gewaltfilme. Zumal Autorenfilmer Thornton mit dem mordwilligen, aber bibelfesten Simpel Karl Childers eine durchaus spektakuläre Erscheinung schuf: Er selbst gibt ihn mit groteskem Unterbiß und animalischem, selbstvergewissernden Grunzen – zugleich „Rain Man“ und Wildsau.
Vielleicht könnte man mit „Sling Blade“ glücklicher sein, wenn Thornton nicht 1991 den Westernthriller „One False Move“ geschrieben hätte: ein bitteres Meisterwerk. Allerdings ist es keine Schande, mal nicht an sich selbst heranreichen zu können.
sri
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