Menschenrechte: Sigmar Gabriel ärgert sich über deutsche „Überheblichkeit“ - WELT
Newsticker
Schlagzeilen, Meldungen und alles Wichtige
Die Nachrichten heute: Newsticker, Schlagzeilen und alles, was heute wichtig ist, im Überblick.
Zum Newsticker
  1. Home
  2. Politik
  3. Deutschland
  4. Menschenrechte: Sigmar Gabriel ärgert sich über deutsche „Überheblichkeit“

Deutschland Menschenrechte

Ex-SPD-Chef Gabriel ärgert sich über deutsche „Überheblichkeit“ gegenüber Katar

„Wir müssen mitmachen, die WM ist ein riesen Geschäftsmodell“

Innenministerin Faeser reist kurz vor Beginn der WM nach Katar. Im Vorfeld hatte es Verstimmungen gegeben wegen kritischer Äußerungen Faesers zur Menschenrechtslage im Emirat. Doch wie berechtigt ist die Kritik?

Autoplay
Hier können Sie unsere WELT-Podcasts hören
Um eingebettete Inhalte anzuzeigen, ist deine widerrufliche Einwilligung in die Übermittlung und Verarbeitung von personenbezogenen Daten notwendig, da die Anbieter der eingebetteten Inhalte als Drittanbieter diese Einwilligung verlangen [In diesem Zusammenhang können auch Nutzungsprofile (u.a. auf Basis von Cookie-IDs) gebildet und angereichert werden, auch außerhalb des EWR]. Indem du den Schalter auf „an“ stellst, stimmst du diesen (jederzeit widerruflich) zu. Dies umfasst auch deine Einwilligung in die Übermittlung bestimmter personenbezogener Daten in Drittländer, u.a. die USA, nach Art. 49 (1) (a) DSGVO. Mehr Informationen dazu findest du hier. Du kannst deine Einwilligung jederzeit über den Schalter und über Privatsphäre am Seitenende widerrufen.
Pünktlich zur Fußball-WM ist die Kritik von deutschen Politikern und Medien an Gastgeberland Katar allgegenwärtig. Der ehemalige Außenminister Sigmar Gabriel findet das angesichts der deutschen Bilanz in Menschenrechtsfragen fehl am Platz.

Der frühere Außenminister und SPD-Politiker Sigmar Gabriel beklagt deutsche Arroganz im Umgang mit dem WM-Gastgeberland Katar. Er ärgere sich seit „geraumer Zeit über die Überheblichkeit“, sagte er dem Magazin „Stern“ und verteidigte scharfe Äußerungen auf Twitter vom Wochenende.

Gabriel hatte unter anderem geschrieben: „Die deutsche Arroganz gegenüber Qatar ist ‚zum Ko...‘! Wie vergesslich sind wir eigentlich? Homosexualität war bis 1994 in D strafbar. Meine Mutter brauchte noch die Erlaubnis des Ehemanns, um zu arbeiten. ‚Gastarbeiter‘ haben wir beschissen behandelt und miserabel untergebracht.“

Auch Deutschland habe Jahrzehnte gebraucht, um ein liberales Land zu werden. „Fortschritt kommt nicht über Nacht, sondern Schritt für Schritt.“ Statt Katar für Reformen zu loben, beleidigten die Deutschen das Land jeden Tag.

70-Jahr-Feier der Atlantik-Brücke
Sigmar Gabriel war SPD-Chef, Vizekanzler und mehrfach Bundesminister, heute leitet er den Verein Atlantik-Brücke
Quelle: dpa/Carsten Koall

Es sei keineswegs so, dass er nicht auch die Probleme in Katar sehe, sagte Gabriel dem „Stern“ – ohne konkreter zu werden. „Ich sehe aber ebenso, was sich dort in den letzten Jahren alles zum Besseren getan hat. Und speziell in Deutschland wird das komplett ausgeblendet.“

Die Weltmeisterschaft beginnt am 20. November in dem Emirat auf der arabischen Halbinsel. Die für den Spitzensport zuständige Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) will bei einem Besuch in Katar über die dortige Menschenrechtslage und die Lebensbedingungen ausländischer Arbeiter sprechen.

Hier können Sie unsere WELT-Podcasts hören
Um eingebettete Inhalte anzuzeigen, ist deine widerrufliche Einwilligung in die Übermittlung und Verarbeitung von personenbezogenen Daten notwendig, da die Anbieter der eingebetteten Inhalte als Drittanbieter diese Einwilligung verlangen [In diesem Zusammenhang können auch Nutzungsprofile (u.a. auf Basis von Cookie-IDs) gebildet und angereichert werden, auch außerhalb des EWR]. Indem du den Schalter auf „an“ stellst, stimmst du diesen (jederzeit widerruflich) zu. Dies umfasst auch deine Einwilligung in die Übermittlung bestimmter personenbezogener Daten in Drittländer, u.a. die USA, nach Art. 49 (1) (a) DSGVO. Mehr Informationen dazu findest du hier. Du kannst deine Einwilligung jederzeit über den Schalter und über Privatsphäre am Seitenende widerrufen.

„Kick-off Politik“ ist der tägliche Nachrichtenpodcast von WELT. Das wichtigste Thema analysiert von WELT-Redakteuren und die Termine des Tages. Abonnieren Sie den Podcast unter anderem bei Spotify, Apple Podcasts, Amazon Music oder direkt per RSS-Feed.

dpa/sos

Mehr aus dem Web
Neues aus der Redaktion
Auch interessant
Mehr zum Thema