Sieben Lehren aus dem spektakulären Schwimmdrohnen-Angriff der Ukraine - FOCUS online
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Militärexperte Mick Ryan erklärt: Sieben Lehren aus dem spektakulären Schwimmdrohnen-Angriff der Ukraine
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FOCUS online/Wochit Wie ukrainische Drohnenboote zur Gefahr für Russland werden

Das Wichtigste

  • Mit ferngesteuerten Kampfbooten oder Schwimmdrohnen hat die Ukraine Russlands Schwarzmeerflotte in Sewastopol angegriffen.
  • Militärexperte und Ex-General Mick Ryan erklärt, was das für beide Seiten bedeutet - und was zu erwarten ist.
 

Mit sogenannten Schwimmdrohnen soll die Ukraine am Samstagmorgen die Schwarzmeerflotte der Russen in Sewastopol angegriffen haben. Und auch wenn es bislang keine offizielle Bestätigung gibt, dass Kiew hinter den Angriffen steckt, ist für viele Kriegsbeobachter klar, dass der Angriff mit den ferngesteuerten Kampfbooten von der Ukraine durchgeführt wurde.

Auch der australische Militärexperte und Ex-General Mick Ryan hat keinen Zweifel, dass die Ukraine hinter dem Angriff steckt. Auf Twitter analysiert er, was die Aktion bedeutet.

 

Angriff auf Sewastopol durch Ukraine lehrt uns sieben Dinge

Diese sieben Punkte sind für ihn entscheidend:

Erstens ist klar , „dass die Fähigkeit der Ukraine, russische Streitkräfte ins Visier zu nehmen, über das Schlachtfeld hinaus weiter zunimmt. Operative und strategische Ziele sind nun im Visier, unterstützt durch gute Aufklärungsarbeit und Langstreckenangriffe“, so Ryan.

Zweitens konzentriere sich die Ukraine „bei diesen operativen und strategischen Angriffen weiterhin auf militärische Ziele. Mit den Angriffen auf Sevastopol beeinträchtigt die Ukraine die Fähigkeit der Russen, seegestützte Raketen auf die Ukraine abzufeuern.“

Die Ukraine ist anpassungfähig - und kann neue Waffen effektiv integrieren

Drittens habe man auf Seiten der Ukraine in einer Kosten-Nutzen-Analyse für diesen Angriff berücksichtigt, ob Russland infolgedessen seine Getreideexporte einstellen würde - was ja auch passierte. „Aber auch hier ist die strategische Botschaft, dass Russland dies tun würde, nur schlecht für Russland“, so Ryan.

Viertens zeige dieser Angriff erneut, „wie anpassungsfähig die Ukrainer sind. Sie haben in kürzester Zeit eine neue maritime Angriffsfähigkeit entwickelt, die ihr wachsendes Arsenal an Langstreckenraketen ergänzt.“ Doch damit nicht genug: „Eine neue Waffe zu haben, ist gut; sie geschickt in militärische Kampfkonzepte zu integrieren, ist der Gipfel der militärischen Effektivität.“

Angriff mit Kampfbooten zwingt Russland dazu, seine Prioritäten bei der Stationierung zu überdenken

Fünftens , so Ryan, mache der Angriff klar, dass die Ukraine es ernst meint mit „der Rückeroberung ihres Territoriums auf der Krim. Diese Angriffe zersetzen langsam die russischen militärischen Kapazitäten auf der Krim und zwingen Russland, seine Prioritäten bei der Stationierung von Streitkräften zu überdenken.“

Sechstens analysiert Ryan, dass die Russen erneut zeigen, „dass sie ihren Gegner nicht ernst nehmen. Die Russen wussten, dass die Ukraine diese Fähigkeit entwickelt hat. Das war in der Presse zu lesen. Wo dachten die Russen, dass sie sie einsetzen würden?“

Tatsächlich tauchten bereits Ende September Bilder dieser neuen Kampfboote auf, die damals bereits auf der Krim entdeckt worden waren.

Mehr dazu lesen Sie hier: Auf der Krim entdeckt - Drohnenboote könnten neue Geheimwaffe der Ukraine sein

„Die Unfähigkeit der Russen, sich schnell auf solche offenkundigen und offensichtlichen Bedrohungen einzustellen, ist daher ein weiteres Indiz für ihre schlampige Professionalität“, schreibt Ryan.

Siebtens und letztens griffen beide Seiten „zunehmend auf ferngesteuerte oder autonome Systeme zurück.“ Das bedeute aber auch, so Ryan, dass Russland und die Ukraine „noch mehr in Drohnenabwehr- und autonome Abwehrsysteme investieren müssen.“

Ziel müsse es sein, „die Kosten und den Personalbedarf für solche Systeme zu senken, damit sie billiger sind als die Drohnen, die sie zerstören.“

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