Bundesliga bald bedeutungslos? Kolumne von Tobias Holtkamp
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Bundesliga bald bedeutungslos? Kolumne von Tobias Holtkamp

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Bundesliga bald bedeutungslos? Kolumne von Tobias Holtkamp

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Bundesliga bald bedeutungslos?

Die Bundesliga verliert durch Serienmeister Bayern, den Fall von Traditionsvereinen und Abgängen der größten Stars Jahr für Jahr an Attraktivität. SPORT1-Kolumnist Tobias Holtkamp sieht diese negativen Entwicklungen als großes Problem für die Bundesliga.
Der 1. FC Heidenheim ist deutscher Zweitligameister und steigt in die Bundesliga auf. Die Fans feiern das ausgiebig.
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Robert Lewandowski, 34, und Erling Haaland, 22, kann man zur Entscheidung, die Bundesliga zu verlassen, rückblickend nur gratulieren. Beide wurden in ihren neuen Ligen, La Liga und Premier League, mit Vorsprung Torschützenkönig und Meister.

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Haaland pulverisierte auch in der stärksten und reichsten nationalen Liga der Welt die Rekorde und kann am 10. Juni noch die Champions League gewinnen.

Alles richtig gemacht!

In der Bundesliga wurde es vorne sehr dünn nach ihrem Abgang. Seit Einführung der Bundesliga gab es nie einen Spieler, dem 16 Saisontreffer zur Torjägerkanone reichte, wie jetzt Niclas Füllkrug (Bremen) und Christopher Nkunku (Leipzig). Lewandowski hatte zuletzt 35- und 41-mal getroffen. Der stärkste Bayern-Stürmer, Serge Gnabry, kam in dieser Saison auf 14 Tore.

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Bundesliga muss kreativ sein, um attraktiv bleiben zu wollen

Die Dramatik zum Schluss, die Fans und Medien viel Freude bereitete, war einer hochgradig enttäuschenden Saison des FC Bayern zuzuschreiben. 71 Punkte bedeuten die schwächste Meister-Ausbeute der Bayern seit 13 Jahren.

Was kommt jetzt?

Ziemlich eindeutig: Die Bundesliga muss sich etwas einfallen lassen, um zukünftig reizvolle Spieltage zu bieten und vor allem ein Ziel für herausragende Spieler zu bleiben. Oder wieder zu werden.

Nach Lewandowski und Haaland werden die international interessanten Spieler auch in diesem Sommer die Liga verlassen: Nkunku ist sich mit Chelsea einig, Jude Bellingham (BVB) wechselt aller Voraussicht nach zu Real Madrid. Dazu kommen Randal Kolo Muani (Frankfurt), Marcus Thuram (Mönchengladbach) und Füllkrug, deren Berateragenturen gerade die Angebote sortieren.

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In Leipzig drohen weitere namhafte Abgänge: Verlängert Dani Olmo, 25, nicht seinen Vertrag, steht der FC Barcelona bereit. Dominik Szoboszlai, 22, verfügt über eine Ausstiegsklausel und erwägt den Abschied Richtung Premier League.

Auf der anderen Seite bekommt die Bundesliga keine neuen Stars mehr!

Die letzten Top-Zugänge von Meister Bayern, Sadio Mané und Joao Cancelo, wurden bei ihren Vereinen Liverpool und Manchester City nicht mehr gebraucht. Fast regelmäßig gibt‘s mittlerweile Absagen von Wunschspielern für die Bayern, im letzten Sommer zum Beispiel erst von Lewandowski, dann von Haaland. Auch Kai Havertz (Chelsea) hätten sie gerne geholt.

Die Kräfteverhältnisse haben sich verschoben, zuungunsten des FC Bayern, zuungunsten der Bundesliga.

Dass statt der Traditionsriesen Schalke und Hertha ab August Heidenheim und Darmstadt die Bundesliga auffüllen, ist sportlich total verdient und das Ergebnis schlechter sowie besonders guter Arbeit. Wie es sein muss.

2. Liga sorgt auch in der kommenden Saison für Aufsehen

Der Bundesliga werden die Aufsteiger in Strahlkraft, Bedeutung und damit verbunden Interesse und Reichweite aber überhaupt nicht helfen. Viele Partien am Samstagnachmittag werden außerhalb der regionalen Grenzen nur sehr überschaubar Fans vor die Fernseher locken. Die Begeisterung in den für die Bundesliga wichtigen ausländischen Märkten steht dann noch auf einem ganz anderen Zettel.

Düsseldorf fährt am letzten Spieltag einen klaren Sieg in Kaiserslautern ein. Rouwen Hennings wird nach der Partie gebührend verabschiedet.
04:09
Kaiserslautern - Fortuna Düsseldorf (0:3): Tore & Highlights I 2. Bundesliga

Wer Sonntag zum Beispiel Kaiserslautern - Düsseldorf gesehen hat, das randvolle Fritz-Walter-Stadion, der hat einen klaren Eindruck davon, welches Pfund in Sachen Begeisterung und Energie die 2. Liga mittlerweile ist und immer mehr wird. Der Trend, dass sich im Unterhaus die traditionsreichen Marken versammeln, setzt sich zur nächsten Saison fort. Und auch der Verlierer des Relegation, Stuttgart oder der HSV, wird ein absolutes Fußball-Dickschiff.

Die Bundesliga wird nächste Saison einige Male neidisch nach unten schauen. Sie sollte die Entwicklung nicht als Zufall abtun, sondern die Probleme klar erkennen - und einfallsreich anpacken!