Er hat mit dem FC Bayern München gewonnen, was es zu gewinnen gibt und die Vereinsgeschichte geprägt wie kaum ein anderer: Sepp Maier gehört zu den bekanntesten und beliebtesten Spielern, die je für den deutschen Rekordmeisters aufgelaufen sind.
Rekorde für die Ewigkeit
Insgesamt 709 Pflichtspiele hat Maier in seiner Karriere für den FCB absolviert und stellte mit 442 Bundesliga-Partien in Folge einen Rekord für die Ewigkeit in der höchsten deutschen Spielklasse auf. Seinen Verein zu verlassen, stand für die Katze von Anzing, wie er ehrfurchtsvoll gerufen wurde, nie zur Debatte: „Es gab immer wieder Angebote. Aber warum sollte ich wechseln? Ich spielte in der besten Mannschaft Europas!“
Dass sich der Verein zu einem der erfolgreichsten der Welt entwickelt hat, hat der FC Bayern auch den Leistungen seines langjährigen Stammkeepers zu verdanken. 1958 schloss sich Maier im Alter von 15 Jahren dem FCB an, 1962 erhielt er seinen ersten Profivertrag, ein Jahr darauf war er die Nummer 1. Damals spielten die Münchner noch in der zweitklassigen Regionalliga Süd.
Titel über Titel
1965 feierte Maier mit seinen Mannschaftskollegen den Aufstieg in die Bundesliga. Schon wenig später gab es die ersten ganz großen Titel: 1966 und 1967 triumphierten die Bayern mit der Katze von Anzing im Tor im DFB-Pokal. 1967 bejubelte der FCB auch den ersten internationalen Erfolg der Vereinsgeschichte: Im Finale des Europapokals der Pokalsieger gab es einen 1:0-Erfolg gegen die Glasgow Rangers. „Für mich am schönsten war, dass wir es von ganz unten bis nach ganz oben geschafft haben“, sagte Maier.
Es sollten noch zahlreiche Titel folgen: Insgesamt je viermal wurde Maier mit den Münchnern Deutscher Meister (1969, 1972, 1973, 1974) und Pokalsieger (1966, 1967, 1969, 1971). Dazu holte der FCB mit Maier zwischen den Pfosten dreimal den Europapokal der Landesmeister (1974, 1975, 1976) und einmal den Weltpokal (1976). Auch über München hinaus stand Maier für Erfolg, er wurde Welt- und Europameister mit der DFB-Auswahl. Zudem gewann er dreimal die Wahl zu Deutschlands Fußballer des Jahres, 1978 erhielt er das Bundesverdienstkreuz und auch Deutschlands Torhüter des Jahrhunderts darf er sich nennen.
Vorreiter als Torwarttrainer
Auch nach seiner aktiven Karriere blieb Maier dem Fußball treu. Die Katze von Anzing war lange Zeit Torwarttrainer beim FC Bayern und der deutschen Nationalmannschaft. Dabei revolutionierte er die Übungsformen: „Mir war es als Torwarttrainer immer wichtig, dass das Training möglichst abwechslungsreich ist, weil ich das selbst als Aktiver nicht hatte. Bei uns ging es nur ums Kaputtmachen. Es ist viel besser, wenn man eine Übung fünf-, sechsmal konzentriert macht als 30-mal hintereinander – im Spiel bekommst du auch nicht 30-mal den gleichen Schuss aufs Tor“, erklärte Maier.
Große Beliebtheit erlangte Sepp Maier nicht nur für seine herausragenden Leistungen rund um das Torwartspiel, sondern insbesondere auch aufgrund seiner stets herzlichen und lebensfrohen Art. Am heutigen Mittwoch feiert er seinen 80. Geburtstag – fcbayern.com wünscht alles Gute!
Im Doppelinterview mit Manuel Neuer sprach Sepp Maier über das Torwartspiel: