Bahnstrecke Gdańsk–Stargard

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Gdańsk Główny–Stargard
Hausbahnsteig in Reda
Hausbahnsteig in Reda
Strecke der Bahnstrecke Gdańsk–Stargard
Verlauf der PKP-Strecke 202
Streckennummer:202 (Fernbahn)
250 (Vorortbahn)
Kursbuchstrecke:380, 451, 452
Streckenlänge:334,4 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Stromsystem:3 kV =
Höchstgeschwindigkeit:120 km/h
Zweigleisigkeit:Gdańsk–Wejherowo
Runowo Pomorskie–Stargard
von Warszawa
0,000 Gdańsk Główny (Danzig Hauptbahnhof)
1,040 Gdańsk Stocznia
nach Gdańsk Nowy Port
2,520 Gdańsk Politechnika
4,180 Gdańsk Wrzeszcz (Danzig-Langfuhr)
zum Flughafen
5,390 Gdańsk Zaspa (Danzig Flughafen)
6,983 Gdańsk Przymorze-Uniwersytet
8,080 Gdańsk Oliwa (Danzig-Oliva)
9,270 Gdańsk Żabianka AWFis
10,410 Sopot Wyścigi
11,680 Sopot (Zoppot)
13,555 Sopot Kamienny Potok
ehem. Staatsgrenze
Freie Stadt DanzigPolen
15,897 Gdynia Orłowo (Adlershorst)
17,541 Gdynia Redłowo
19,400 Gdynia Wzgórze Św. Maksymiliana
von Nowa Wieś Wielka
20,992 Gdynia Główna (Gdingen [Gotenhafen])
21,819 Gdynia Stocznia
nach Gdynia Port
23,729 Gdynia Grabówek
Gdynia Postojowa
25,043 Gdynia Leszczynki
26,172 Gdynia Chylonia (Kielau)
nach Gdynia Port
27,256 Gdynia Cisowa
27,720 Gdynia Cisowa Postojowa
28,710 Gdynia Cisowa Elektrowozownia
30,215 Rumia Janowo (Johannesdorf)
von Gdynia Port
DK 6 (ehem. R 2)
31,849 Rumia (Rahmel)
35,536 Reda (Rheda (Westpreußen))
nach Hel
38,204 Reda Pieleszewo
41,040 Wejherowo Śmiechowo
42,893 Wejherowo Nanice
43,995 Wejherowo (Neustadt (Westpreußen))
nach Garczegorze
48,608 Gościcino Wejherowskie
(Gossentin (Westpreußen))
54,566 Luzino (Lusin/Lintzau)
59,411 Strzebielino Morskie (Strebolsdorf)
Łeba (Leba); ehem. Staatsgrenze
Polen–Deutsches Reich
63,653 Bożepole Wielkie (Groß Boschpol)
DK 6 (ehem. R 2)
70,508 Godętowo
von Pruszcz Gdański
von Bytów
79,745 Lębork (Lauenburg (Pommern))
nach Łeba
85,650 Leśnice (Lischnitz)
87,814 Pogorzelice (Langeböse)
98,464 Potęgowo (Pottangow)
103,000 Głuszyno Pomorskie
105,990 Strzyżyno Słupskie (Stresow (Kr Stolp))
Łupawa (Lupow)
112,654 Damnica (Hebrondamnitz)
122,254 Jezierzyce Słupskie (Jeseritz)
von Cecenowo
Słupia (Stolpe)
DK 21 (ehem. R 125)
von Ustka
131,173 Słupsk (Stolp)
DK 6 (R 2)
nach Budowo
nach Piła
139,582 Reblino (Alt Reblin)
DK 6 (ehem. R 2)
144,370 Sycewice (Zitzewitz)
Grenze ZachodniopomorskiePomorskie
149,056 Wrześnica (Freetz)
DK 6 (ehem. R 2)
Wieprza
von Korzybie
DK 6
158,230 Sławno (Schlawe)
nach Polanów
nach Ustka
nach Darłowo
167,217 Karwice (Karwitz (Kr Schlawe))
Grabowa (Grabow)
178,311 Wiekowo (Altwieck)
186,607 Skibno (Schübben-Zanow)
Dzierżęcinka
DK 6 (ehem. R 2), DK 11 (ehem. R 160)
198,301 Koszalin (Köslin)
(ehem. Anschluss Köslin–Belgarder Bahnen)
nach Goleniów
202,868 Niekłonice (Neuklenz)
207,810 Dunowo (Thunow)
Radew (Radüe)
212,009 Nosówko (Nassow (Bz Köslin))
217,231 Kościernica (Kösternitz)
von Kołobrzeg
222,634 Białogard (Belgard)
(ehem. Anschluss Köslin–Belgarder Bahnen)
nach und von Szczecinek
Leśnica (Leitznitz)
Parsęta (Persante)
Köslin–Belgarder Bahnen
230,522 Czarnowęsy Pomorskie (Zarnefanz)
Mogilica (Muglitz)
Mogilica
239,058 Rąbino (Groß Rambin)
246,160 Nielep (Nelep)
Rega
von Połczyn Zdrój
255,107 Świdwin (Schivelbein)
Rega
Mołstowa
266,003 Klępnica (Glietzig)
Rega
nach Wysoka Kamieńska
269,671 Worowo (Wurow)
276,708 Łobez (Labes)
(ehem. Anschluss Regenwalder Bahnen)
284,313 Lesięcin (Lessenthin)
von Chojnice
288,718 Runowo Pomorskie (Ruhnow)
294,421 Cieszyno Łobeskie (Teschendorf)
305,886 Chociwel (Freienwalde (Pommern))
Krąpiel
DK 20
310,935 Lisowo (Voßberg)
316,654 Trąbki (Trampke)
(ehem. Anschluss Saatziger Kleinbahnen)
Saatziger Kleinbahnen
Krąpiel
321,476 Gogolewo (Pegelow)
von Piła
326,251 Ulikowo (Wulkow (Pommern))
DK 10 (ehem. R 104)
Ina
von Poznań und von Pyrzyce
DK 10
333,678 Stargard (Stargard (Pommern))
nach Szczecin

Die Bahnstrecke Gdańsk–Stargard ist eine teilweise zweigleisige und durchgängig elektrifizierte Hauptbahnstrecke in den Woiwodschaften Pomorskie (Pommern) und Zachodniopomorskie (Westpommern) der Republik Polen. Die zwischen 1859 und 1870 von der Berlin-Stettiner Eisenbahn-Gesellschaft (BStE) errichtete Strecke stellt die wichtigste Eisenbahnverbindung Hinterpommerns dar und bildet den östlichen Abschluss der Eisenbahnverbindung Berlin–Gdańsk (Danzig).

Verlauf und Ausbau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Strecke zweigt am Bahnhof von Stargard von Szczecin (Stettin) aus kommend von der Bahnstrecke Richtung Poznań (Posen) ab und führt von dort aus in Richtung Nordosten in der Nähe pommerschen Ostseeküste. Bis Köslin nähert sich die Strecke der Küste, im übrigen Abschnitt bis nach Gdynia führt sie im Abstand von rund 25 Kilometern parallel zu dieser weiter. In Gdańsk schließt die Strecke an die Bahnstrecke nach Warschau an.

Die Strecke ist auf ihrer gesamten Länge mit 3000 Volt Gleichstrom elektrifiziert, zweigleisig ausgebaut ist sie nur zwischen Stargard und Runowo Pomorskie sowie zwischen Wejherowo und Gdańsk. Der östliche Abschnitt ab Reda (Rheda) verfügt darüber hinaus über ein eigenes, ebenfalls elektrifiziertes Vorortgleispaar, welches sich bis Gdańsk durchzieht.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Empfangsgebäude in Stolp im Jahr 1869

1846 verlängerte die BStE ihre Stammstrecke von Stettin aus kommend nach Stargard. Die kurze Verbindung war der erste Ausläufer im Netz der Hinterpommerschen Eisenbahn. Am 1. Juni 1859 eröffnete die BStE den 135 Kilometer langen Abschnitt von Stargard bis nach Köslin mit einer Zweigstrecke von Belgard nach Kolberg. Die Strecke wurde am 1. Juli 1869 um 67 Kilometer bis Stolp verlängert. Am 1. Juli 1870 folgte der zwölf Kilometer lange Abschnitt von Danzig, das seit 1852 an das Netz der Preußischen Ostbahnen angeschlossen war, nach Zoppot. Das rund 120 Kilometer lange Zwischenstück zwischen Stolp und Zoppot wurde zwei Monate später am 1. September 1870 vollendet. Damit war die Bahn auf ihrer Gesamtlänge von etwa 330 Kilometern durchgängig befahrbar. Betreiber war zunächst die BStE, nach ihrer Übernahme durch den preußischen Staat übernahmen die Preußischen Staatsbahnen den Fahrbetrieb. Die Strecke wurde der Königlichen Eisenbahn-Direktion Stettin unterstellt, aus der 1920 die Reichsbahndirektion Stettin hervorging.

Im Gebiet der heutigen Dreistadt Danzig-Zoppot-Gdingen begannen ab 1912 erste vorbereitende Maßnahmen für einen Vorortverkehr auf eigenen Gleisen. Durch den Ersten Weltkrieg kamen die Arbeiten jedoch kaum voran.

Kursbuchtabelle für die Strecke 140 der PKP von 1936

Infolge des Versailler Vertrags kam das Gebiet östlich von Groß Boschpol (Bożepole Wielkie) und westlich von Zoppot an die neu gegründete Republik Polen. Das Gebiet der Städte Zoppot und Danzig kam unter die Verwaltung der Freien Stadt Danzig. Grenzüberschreitend verblieben nur wenige Personenzüge. Auf dem polnischen und Danziger Abschnitt verkehrte die Polnische Staatsbahn (PKP), die entsprechend den Regelungen des Versailler Vertrags die Strecke dort und die Eisenbahndirektion Danzig übernommen hatte, annähernd im Stundentakt.

Nach dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht in Polen ab dem 1. September 1939 wurde das im Versailler Vertrag abgetretene Gebiet wieder annektiert. Der Verkehr wurde entsprechend von der Reichsbahn durchgeführt. Nach 1945 gelangte das gesamte Gebiet östlich der Oder-Neiße-Linie an Polen, somit auch die Verbindung zwischen Stargard und Danzig.

Empfangsgebäude in Białogard

Die PKP erhielt kurze Zeit später 189 Wagen der Berliner S-Bahn als Reparationsleistungen. Diese wurden für den immer noch geplanten Vorortverkehr im Danziger Raum hergerichtet. Für den Betrieb wurde ab 1950 parallel zur Fernbahn eine eigene Strecke mit 800 Volt Gleichstrom gebaut. In mehreren Abschnitten konnte bis 1956 der Abschnitt zwischen Gdańsk und Gdynia auf vier Gleise erweitert werden.

1957 elektrifizierte die PKP die Strecke von Gdynia bis Wejherowo (ehemals Neustadt) ebenfalls mit 800 Volt Gleichstrom, die Züge des als Szybka Kolej Miejska (SKM) bezeichneten Vorortverkehrs wurden nach Abschluss der Maßnahmen bis dorthin verlängert. 1969 erreichte die Elektrifizierung mit 3000 Volt das Gebiet der Dreistadt, die Ferngleise von Gdynia nach Gdańsk sowie der Abschnitt bis Wejherowo wurden entsprechend umgestellt. Der verbliebene Vorortverkehr mit 800 Volt zwischen Gdynia und Gdańsk wurde erst 1976 umgestellt. Von 1986 bis 1989 folgte von Stargard ausgehend die Elektrifizierung der übrigen Strecke bis nach Wejherowo.

Betrieb[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Strecke wird gegenwärtig sowohl im Nah- als auch im Fernverkehr bedient. Fernzüge der Gattung PKP Intercity verkehren auf den Relationen Szczecin–Olsztyn mit Benutzung der Strecke auf gesamter Länge sowie zwischen Warszawa und Słupsk unter Nutzung des östlichen Abschnitts ab Gdańsk. Regionalzüge verkehren ebenfalls entlang der Gesamtstrecke, werden jedoch in Słupsk in der Regel gebrochen. Teilweise verkehren die Züge der SKM über Wejherowo hinaus bis nach Słupsk.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]