Polizei sperrt alles ab
Einsturzgefahr! Wohnhaus-Horror in Schöneberg: Mieter evakuiert, U-Bahn ausgebremst
In Schönberg stehen alle Mieter eines Wohnhauses ohne eigene Bleibe da. Noch ist völlig unklar, ob sie je wieder in ihre Wohnungen kommen.
Die Risse an der Fassade waren nicht zu übersehen. Nicht erst seit gestern. Und doch lebten in diesem Haus in Schöneberg bis zuletzt ahnungslose Mieter, deren Wohnungen akut einsturzgefährdet sind. Jetzt ist das Haus evakuiert, die U-Bahn wurde ausgebremst. Wie es weitergeht, ist offen.
Rückblick! Bereits seit Dezember 2023 wird an dem Eck-Wohnhaus in der Grunewaldstraße ein sogenanntes Rissmonitoring durchgeführt. Denn: Die offensichtlichen Risse in der Fassade boten offensichtlich Anlass zur Sorge. Veränderungen der Risse im Mauerwerk wurden seitdem beobachtet und dokumentiert.
Wohnhaus in der Grunewaldstraße komplett evakuiert
Seit dem 3. April gab es also für das Ladenlokal in dem Eckhaus Sicherungsmaßnahmen. Das Fundament wurde untersucht. Am Dienstag dann der Schock: Bei einer erneuten Überprüfung habe der beauftragte Statiker am Mittwoch eine Ausdehnung der Risse entdeckt, teilte der Hauseigentümer Heimstaden Germany GmbH mit. „Danach haben wir unmittelbar die Bauaufsicht in Kenntnis gesetzt, die eine Teilsperrung des Gebäudes (Erkerbereich/Eckhaus) und von Teilen der Grunewaldstraße angeordnet hat“, so das Unternehmen weiter.
Feuerwehr und Polizei rückten an, sperrten die Straße zwischen Haupt- und Goltzstraße – und evakuierten schließlich das ganze Haus. Neun Mieter stehen jetzt ohne eigene Bleibe da, wurden in Ersatzunterkünften untergebracht, sofern sie nicht bei Freunden oder Verwandten unterkamen.
„Einen Zeitraum zu nennen, wie lange die Wohnungen nicht genutzt werden können, ist aktuell leider nicht möglich“, hieß es. Eigentümer und Bezirksamt beraten nun über das weitere Vorgehen, hieß es von der Polizei.
Nach Evakuierung in Grunewaldstraße: U-Bahn ausgebremst
Doch nicht nur für die Mieter hat das einsturzgefährdete Haus Folgen. Autofahrer müssen weiterhin in dem abgesperrten Bereich mit Behinderungen rechnen. Nach Angaben der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) wird der Nachtbus N7 zunächst umgeleitet. Die U-Bahn-Linie 7 fahre vorsichtshalber zwischen Kleistpark und Eisenacher Straße mit deutlich verringerter Geschwindigkeit, teilte ein Sprecher mit.
Die Polizei kündigte an, dass in den nächsten Tagen ein Notsicherungsverfahren durchgeführt wird. Dabei können verschiedene Maßnahmen ergriffen werden, darunter die Verwendung von Stahlträgern zur Stützung des Gebäudes.
Danach sei von einem möglichen Abriss des Gebäudes bis hin zur Wiederherstellung seiner Bewohnbarkeit alles denkbar. Eine Baufirma wird nun beauftragt, die Situation zu begutachten und entsprechende Schritte einzuleiten. ■