Das wahre Gesicht von Saskia Esken: frühere Kollegen packen aus

Von Jürgen Fritz, Fr. 13. Dez 2019, Titelbild: Kontraste-Screenshot

Vor wenigen Tagen erst passierte das schier Unglaubliche: Die SPD wählte neben Schuldenkönig Walter-Borjans eine Frau zu ihrer Parteivorsitzenden, die noch vor wenigen Monaten außerhalb ihres persönlichen Bekanntenkreises quasi kein Mensch kannte. Eine fast 60-Jährige ohne jede beruflichen Empfehlungen, eine Frau ohne jede Führungserfahrung. Doch stopp! Nein, sie habe sehr wohl Führungserfahrung, behauptete Saskia Esken voller Selbstbewusstsein. Sie sei zwei Jahre lang stellvertretende baden-württembergische Elternbeiratsvorsitzende gewesen. Doch nun kommen ausgerechnet aus dieser Zeit unglaubliche Dinge an Tageslicht, die Esken in einem alles andere als guten Licht erscheinen lassen, Dinge, die regelrecht schockieren.

Sagt Esken die Wahrheit über ihre Zeit im Elternbeirat?

Gestern berichtete Kontraste über den Kündigungsskandal um Saskia Eskens, den sie als Vorsitzende des Landeselternbeirates Baden-Württemberg zu verantworten hat. In ihrem einzig vorweisbaren Amt hat sie ihre Arbeitsweise mehr als eindrucksvoll präsentiert und zeigte wohl ihr wahres Gesicht.

Christian Bucksch war Vorsitzender der Landeselternbeirats Baden-Württemberg, als Saskia Esken 2011 in dieses Gremium hineingewählt wurde. Nach heftigen Auseinandersetzungen mit Esken tritt Bucksch zurück, sie rückt in den Vorstand auf. Dass Esken ausgerechnet ihre Arbeit in diesem Vorstand als Nachweis ihrer Führungskompetenz ausgibt, kann der ehemalige Vorsitzende des Landeselternbeirats kaum glauben. Und er geht noch weiter und sagt: Was Frau Esken behauptet, würde schlicht nicht stimmen.

In der Zeit, als Esken im Vorstand war, habe es mehr Rücktritte gegeben als jemals zuvor. Eine große Zahl von Mitgliedern sei mittags aus Sitzungen ausgezogen, weil sie das Gebaren des Vorstands sowohl im Inhalt als auch der Art des miteinander Umgehens nicht länger mitmachen wollte. Und er könne nicht sehen, dass Esken da aufgetreten sei, um die Situation zu befrieden, wie sie das selbst bei jedern Gelegenheit großspurig behauptet.

Was hat die neue SPD-Vorsitzende mit der langjährigen Büroleiterin gemacht? Wurde diese gezielt rausgemobbt?

Gabi Wengenroth arbeitete damals schon seit elf Jahren als Büroleiterin in der Geschäftsstelle des Elternbeirates. An das Vorstandsmitglied Saskia Esken habe sich denkbar schlechteste Erinnerungen, heißt es in dem Kontraste-Bericht. Und jetzt halten Sie sich bitte fest: Weil sie mit dem zurückgetreten Vorstand Christian Bucksch weiter Kontakt hielt, warf der neue Vorstand ihr „Illoyalität“ vor. Aber es geht noch weiter. Was sich hier abspielte, passt in jede Soap-Opera.

Man will der Frau kündigen, eben weil sie den Kontakt zu Herrn Bucksch nicht abbricht. Und nun sucht der neue Vorstand gezielt, um etwas gegen die Büroleiterin zu finden, um sie rausschmeißen zu können. Dazu lässt ein Vorstandsmitglied sich die Passwörter der Geschäftsstellenmitglieder geben, geht dann an den Computer der Mitarbeiter, um alle ihre E-Mails durchzuschnüffeln. Daraufhin entscheidet der Vorstand, Frau Wengenroth zu kündigen. Und es ist Saskia Esken, die Frau Wengenroth dann eine E-Mail schreibt.

Zuerst eine unsägliche E-Mail und dann die sofortige Kündigung

Diese beginnt sie noch mit den Worten „Liebe Gabi“, fastelt dann etwas von „Spargelessen“ und dass ihr, also Frau Wengenroths Mann ja „ein ganz Netter“ sei. Doch dann gleich im nächsten Absatz kommt sogleich der Hammer. Frau Wengenroth soll am nächsten Tag um 14 Uhr in die Geschäftsstelle kommen, „um dort entsprechend Deiner Entscheidung Papiere auszutauschen“.

Und dann stellt sie Gabi Wengenroth, die elf Jahre lang Büroleiterin der Geschäftsstelle des Elternbeirats war!, vor die Entscheidung, sie müsse entweder dem sofortigen Aufhebungsvertrag zustimmen oder man würde ihr kündigen.

Wenn sie sich für den Aufhebungsvertrag entscheiden würde, dann dürfe sie – in Begleitung von Esken! – nochmals an ihren Arbeitsplatz und persönliche Dinge mitnehmen, die sie am letzten Donnerstag dort vergessen habe (wenn sie dem Aufhebungsvertrag nicht zustimmt, dann darf sie also nicht einmal mehr an ihren Arbeitsplatz, um ihre persönlichen Dinge zu holen, dürfte dies implizit heißen).

Anschließend durfte Frau Wengenroth, die – es sei nochmals erwähnt – elf Jahre lang dort arbeitete, das Gebäude nicht mehr betreten, weil sie sich geweigert hatte, den Kontakt zum früheren Vorstand Christian Bucksch abzubrechen und man ihr das als Illoyalität gegenüber dem neuen Vorstand auslegte; so jedenfalls die Schilderung der beiden.

Wenige Tage später hatte Frau Wengenroth, die wohl nicht bereit war, diesen Aufhebungsvertrag, den man ihr unterschieben wollte, zu unterschreiben, eine Kündigung im Briefkasten. Und nun raten Sie, wer diese persönlich dort hineinsteckte: Saskia Esken.

Arbeitsrechtsexpertin: Diese Kündigung war in vielerlei Hinsicht rechtswidrig

Kontraste legte nun sämtliche Unterlagen einer Arbeitsrechtsexpertin vor und fragte: Was das überhaupt rechtens, was Esken und ihre Kollegen da mit Frau Wengenroth getrieben haben? Deren Antwort fällt eindeutig aus: Nein!

„Ich halte die sofortige Freistellung für rechtswidrig“, so die Expertin Jutta Glock. Im Raum habe eine Loyalitätspflichverletzung gestanden – ob diese überhaupt wirklich vorlag, sei dahingestellt. Aber selbst wenn wir annehmen wollen, dass es eine solche gegeben hätte, hätte das auf keinen Fall eine sofortige Freistellung gerechtfertigt. Das wäre nur dann rechtens gewesen, wenn Gefahr im Verzuge bestanden hätte mit einem unmittelbaren drohenden Schaden. Das war aber nicht der Fall.

Ergo: Die Kündigung, die Saskia Esken als Mitglied des Vorstands persönlich in den Briefkasten der langjährigen Büroleiterin warf, hätte gar nicht erst ausgesprochen werden dürfen.

Die Kündigung gegenüber der Arbeitnehmerin, so die Arbeitsrechtsexpertin weiter, war rechtswidrig und das gleich aus vielerlei Gründen. Erstens weil der Vorstand formal gar nicht kündigungsberechtigt war. Esken und Kollegen rissen hier Dinge an sich, wozu sie gar nicht befugt waren, nur um die Frau so schnell wie möglich rechtswidrig loszuwerden. Zweitens war dies nicht legitim, weil verhaltensbedingt gar kein Grund für die Kündigung gegeben war. Und drittens weil auch die Durchsuchung des PCs von Frau Wengenroth rechtswidrig und strafbewährt unzulässig war, so Jutta Glock.

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Arbeitsrechtsexpertin Jutta Glock, Kontraste-Screenshot

Keinerlei Führungskompetenz

Als das Ganze dann vors Arbeitsgericht ging, zog der Vorstand um Esken dann auch schnell den Schwanz ein und zog die Kündigung in einem Vergleich zurück. Gabi Wengenroth, der man niemals hätte kündigen dürfen, erhielt jetzt eine Stelle im Kultusministerium.

Der Arbeitsrechtsexperte Prof. Peter Schüren kommt bezüglich der Führungsqualitäten von Frau Esken zu einem vernichtenden Urteil: keinerlei Führungskompetenz. Arbeitsrechtlich sei hier so ungefähr alles falsch gemacht worden, was man nur falsch machen könne. Doch sein Urteil fällt sogar noch härter aus.

Nicht nur rein rechtlich war das unmöglich, was Esken und ihre Vorstandskollegen hier mit Frau Wegenroth durchgezogen haben, sondern auch menschlich: „Die ganze Sache ist aber auch grob und herzlos durchgeführt worden. Denn einer älteren Arbeitnehmerin gegenüber kann man nicht so vorgehen.“ Das müsste sogar einem Laien klar sein, so Prof. Schüren.

Was sagt Saskia Esken zu diesen schweren Vorwürfen der Rechtswidrigkeit und Herzlosigkeit?

Kontraste versuchte persönlich mit Frau Esken zu sprechen. Gleich zweimal waren Interviews bereits fest vereinbart. Doch wieder zieht Esken den Schwanz ein und sagt beide Termine ab. Dann antwortet sie schließlich doch noch, aber nur schriftlich. Zu arbeitsrechtlichen Fragen wolle sie sich nicht äußern. Und dann wörtlich:

„Wir haben den Landeselternbeirat Baden-Württemberg als Vorstandsteam ab 2012 demokratisiert und zusammengeführt. Dass das nicht allen gefallen hat und wir dabei auch auf Widerstände gestoßen sind, versteht sich eigentlich von selbst. Das Gremium konnte sich auf diesem Weg zu einer starken Stimme der Eltern gegenüber Kultusverwaltung und Landesregierung entwickeln, die es heute noch ist. Die Zeitung ‚Schule im Blickpunkt‘ wird vom Landeselternbeirat herausgegeben und verantwortet. Dieser Verantwortung ist der Vorstand natürlich gerecht geworden.“

Zu den Vorwürfen, sich gegenüber Frau Wengenroth illegal und herzlos benommen zu haben, kein Wort. Tja nun, das zeigt wohl in etwa, wie viele Sozialisten und Kommunisten ticken: Sie reduzieren Fragen der Rechtsstaatlichkeit und der Menschlichkeit sowie der Fairness auf Gefallensfragen.

„Den anderen gefällt halt meist nicht, was wir durchsetzen wollen, und dann müssen wir es eben mit Gewalt, mit Rechtsbrüchen, mit unmenschlichen Methoden durchziehen. Auf Gebote der Fairness und der Gerechtikgeit können wir da keine Rücksicht nehmen, denn sonst würden wir ja unsere Ziele nicht erreichen.“ So in etwa ticken sicherlich viele Sozis, was sie natürlich nie öffentlich zugeben würden. Aber Saskia Esken scheint hier nochmals eine ganz besondere Hausnummer zu sein.

Langjähriger Porsche-Betriebsrat: „Die SPD wird so etwas nicht zulassen“

Doch was hat es mit der Selbsteinschätzung von Sozialisten-Saskia auf sich, sie und ihre Kollegen hätten den Elternbeirat „demokratisiert“?

„Als ich das gehört habe, musste ich schlucken“ sagt Christiane Staab, die bis 2010 Chefin des Landeselternbeirats war, gegenüber FOCUS Online. Christiane Staab hat nur wenige Wochen mit Esken zusammengearbeitet, aber zu dieser unverschämten Bemerkung, Sozialisten-Saskia habe den Beirat „demokratisiert“, wollte sie dann doch etwas sagen:

„Wir waren auch vor der Zeit von Frau Esken ein demokratisches Gremium, schließlich wurden wir ja von den Eltern in einer geheimen Wahl gewählt. Wir haben mit allen Beteiligten in der Bildungspolitik gut zusammengerarbeitet. Deshalb kann ich nicht verstehen, wie Frau Esken zu der Einschätzung kommt, dass der Beirat vor ihrer Zeit nicht demokratisch war.“

Und zu der Frage, inwieweit Esken sich an Recht und Gesetz gegenüber Mitarbeitern und Arbeitnehmern verhielt und einen fairen, auch menschlichen Umgang pflegte, äußerte sich gegenüber Kontraste auch der ehemalige Betriebsrat bei Porsche Uwe Hück, der selbst SPD-Mitglied ist und als Betriebsrat zigtausende Arbeitnehmer vertreten hat. Auch ihm fällt es schwer, ein gutes Haar an Esken zu lassen: Die SPD sei die Schutzmacht der Arbeitnehmer und „wir kümmern uns um diese Menschen“. Er möchte seiner Genossin Frau Esken nicht zu nahe treten, aber er sage ganz offen, Eskens Verhalten passe nicht zur SPD und: „Die SPD wird so etwas nicht zulassen“.

Wie kann so eine Frau Vorsitzende der SPD werden?

Nun ja, die SPD hat Esken bereits zugelassen. Nein, schlimmer noch: Sie hat sie nicht nur passiv zugelassen, sie hat sie vielmehr aktiv zu ihrer neuen Parteivorsitzenden gewählt, einer Partei mit 400.000 bis 500.000 Mitgliedern. Eine Frau, die in ihrem gesamten Erwerbsleben so gut wie nichts vorzuweisen hat. Ihr Studium der Germanistik und Politikwissenschaft brach sie schnell ab, arbeitete danach jahrelang als Paketzustellerin und Kellnerin. 1990, mit 29 Jahren schloss sie dann endlich eine Ausbildung ab (als staatlich geprüfte Informatikerin) und arbeitete kurz in der Softwareentwicklung, gab diese Tätigkeit aber auch schnell wieder auf, um sich um ihre 1994, 1996 und 1999 geborenen Kinder zu kümmern.

Die einzige Führungsaufgabe, die Esken in ihrem ganzen Leben innehatte, war eben die als stellvertretende Vorsitzende des Landeselternbeirats Baden-Württemberg. Selbst dort war sie aber nur zwei Jahre, von 2012 bis 2014. Und nun werden also ausgerechnet aus diesem kurzen Zeitraum solche Dinge bekannt, wie so dort tatsächlich mit Kollegen und Arbeitnehmern umging, Stichwort Mobbing. Wie um Gottes willen kann denn so eine Frau Vorsitzende der ältesten Partei Deutschlands werden? Wie kann so Frau Nachfolgerin von Willy Brandt und Helmut Schmidt werden, fragen Sie sich vielleicht. Die Antwort darauf umfasst genau zwei Worte (dazu in Bälde mehr): Kevin Kühnert.

Der Konstraste-Beitrag über Saskia Esken

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