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Auswahl der Geschworenen in historischem Trump-Prozess ins Stocken geraten

  • AFP - 18. April 2024, 20:55 Uhr
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Donald Trump (M.) am Donnerstag vor Gericht
Bild: AFP

Die Geschworenen-Auswahl im historischen Schweigegeldprozess gegen Ex-US-Pr�sident Trump ist ins Stocken geraten. Zwei zuvor ausgew�hlte Jury-Mitglieder wurden nachtr�glich entlassen. Damit waren nun nur noch f�nf der zw�lf Geschworenen ausgew�hlt.

Die Auswahl der Geschworenen im historischen New Yorker Strafprozess gegen den fr�heren US-Pr�sidenten Donald Trump ist am dritten Prozesstag ins Stocken geraten. Zwei zuvor ausgew�hlte Jury-Mitglieder wurden am Donnerstag nachtr�glich entlassen, womit sich die Zahl der ausgew�hlten Geschworenen von sieben auf f�nf reduzierte. Insgesamt werden zw�lf Geschworene sowie sechs Ersatzjuroren gebraucht.�

In dem ersten Strafprozess der Geschichte gegen einen Ex-US-Pr�sidenten geht es um eine Schweigegeldzahlung an die fr�here Pornodarstellerin Stormy Daniels, die Trump mittels der F�lschung von Gesch�ftszahlen vertuscht haben soll. Richter Juan Merchan hat sich zum Ziel gesetzt, am Montag mit den Er�ffnungspl�doyers zu beginnen. Nach seinen Pl�nen soll die Jury-Auswahl also bis Ende der Woche erledigt sein.

Bis Dienstag war die Auswahl der Geschworenen z�gig vorangekommen: Sieben Jury-Mitglieder waren bis dahin ausgew�hlt. Es folgte eine eint�gige Prozesspause, am Donnerstag bewegte sich die Auswahlprozedur dann zun�chst r�ckw�rts. Eine ausgew�hlte Frau wurde wieder ausgeschlossen, nachdem sie Sorgen vorgebracht hatte, ihre Identit�t k�nnte enth�llt worden sein. Richter Merchan hat angeordnet, dass die Geschworenen anonym bleiben, um sie vor Bestechungsversuchen und auch physischer Gewalt zu sch�tzen.

Wenig sp�ter entlie� der Richter einen weiteren Geschworenen, nachdem die Staatsanwaltschaft herausgefunden hatte, dass er in seiner Befragung nicht die volle Wahrheit gesagt hatte. Die Jury-Auswahl ist eine komplizierte Prozedur, da Staatsanwaltschaft und Verteidigung auszuschlie�en haben, dass unter den Mitgliedern Voreingenommenheiten zugunsten oder zu Ungunsten des Angeklagten bestehen.

Den als potenziellen Geschworenen geladenen B�rgerinnen und B�rgern wird deshalb ein Katalog von 42 Fragen vorgelegt. Befragt werden sie etwa nach ihrem Medienkonsum, ihren m�glichen Spenden an politische Organisationen oder ihrer Einstellung zu Trump. Merchan hatte den Angeklagten am Dienstag davor gewarnt, Geschworene "einzusch�chtern". Zuvor war ein Gemurmel des Angeklagten in Richtung eines potenziellen Jury-Mitglieds zu h�ren gewesen.

Die Jury muss ihre Entscheidung dar�ber, ob Trump schuldig oder unschuldig ist, einstimmig f�llen. Bei nur einer einzigen abweichenden Stimme w�rde der Prozess f�r gescheitert erkl�rt und ohne Urteil enden - was f�r den voraussichtlichen erneuten Pr�sidentschaftskandidaten der Republikaner ein Triumph w�re.

Trump wird beschuldigt, in 34 F�llen Gesch�ftspapiere gef�lscht zu haben, um die Zahlung von 130.000 Dollar (nach heutigem Kurs 122.000 Euro) an Stormy Daniels vor der Pr�sidentschaftswahl 2016 zu kaschieren. Damit wurde die fr�here Pornodarstellerin zum Schweigen �ber eine angeblich sexuelle Begegnung gebracht, die sie laut eigener Schilderung zehn Jahre zuvor mit Trump gehabt hatte.�

Trump hat auf unschuldig pl�diert. Auch hat er jeglichen sexuellen Kontakt mit Stormy Daniels dementiert. Dem 77-J�hrigen droht bei Verurteilung eine Haftstrafe - die Rechtsexperten allerdings f�r eher unwahrscheinlich halten.

Der Rechtspopulist pr�sentiert sich als unschuldiges Opfer eines politisch gesteuerten Justizapparats. Er ist noch in drei anderen F�llen strafrechtlich angeklagt. Dabei geht es um seine Versuche, seine Wahlniederlage von 2020 gegen den heutigen Pr�sidenten Joe Biden nachtr�glich zu kippen, sowie um seine Mitnahme geheimer Regierungsdokumente in sein Privatanwesen im Bundesstaat Florida. Jedoch ist unklar, ob die Prozesse zu diesen drei anderen Anklagen noch vor der Wahl beginnen k�nnten.

Der Schweigegeldprozess soll etwa sechs bis acht Wochen dauern, das Urteil also noch deutlich vor der Wahl am 5. November ergehen, bei welcher der Republikaner Trump erneut gegen den Demokraten Biden antreten will.

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