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Die wundersame Reise eines verlorenen Gegenstands Audio CD – Hörbuch, 13. März 2017
Seit seine Mutter ihn als Kind verlassen hat, lebt der dreißigjährige Michele von der Außenwelt abgeschottet im Bahnhofshäuschen eines verschlafenen, idyllischen Dorfs in Italien. Seine einzige Gesellschaft sind die liegengebliebenen Gegenstände, die er im täglich ein- und ausfahrenden Zug einsammelt und in seinem Zuhause um sich schart. Doch dann begegnet ihm Elena, die sein Leben wie ein Wirbelwind auf den Kopf stellt und ihn aus seiner Einsamkeit reißt. Als er kurz darauf sein altes Tagebuch wiederfindet, das seine Mutter damals mitnahm, als sie aus seinem Leben verschwand, gibt dies den Anstoß für eine wundersame Reise quer durch Italien, die Micheles ganzes Leben verändern wird …
Gefühlvoll und mit viel Charme gelesen von Annina Braunmiller-Jest
(6 CDs, Laufzeit ca. 7h 9)
- SpracheDeutsch
- HerausgeberRandom House Audio
- Erscheinungstermin13. März 2017
- Abmessungen12.5 x 1.6 x 14.1 cm
- ISBN-10383713802X
- ISBN-13978-3837138023
Von der Marke
Produktbeschreibung des Verlags
Interview mit dem Autor
Eine kurze Biografie:
Salvatore Basile: Geboren bin ich in Neapel, wo meine Familie zum Mittelstand gehörte, und ich fühle mich meiner Stadt immer noch sehr verbunden, auch wenn ich schon seit 40 Jahren nicht mehr dort lebe. Ich habe in Pescara gewohnt, dann bin ich nach Rom gezogen, 1979 war das. Als einziger Sohn von Eltern, die sich wahnsinnig geliebt haben, blicke ich auf eine glückliche Kindheit zurück. Mein Vater hat das Leben über alles geliebt, und sein Standardsatz, den er mir gegenüber ständig wiederholt hat, war: „Nur Mut!“ Ein Motto, das ich quasi verinnerlicht habe. Nach der Schule habe ich eine Zeitlang Medizin studiert, auch ein bisschen Soziologie und schließlich Psychologie, allerdings mit dem festen Vorsatz, keinen Abschluss zu machen, was mir wunderbar gelungen ist. Ich bin viele Jahre Berufsmusiker gewesen (Schlagzeuger), und dann habe ich die unterschiedlichsten Jobs angenommen: Von der Küchenhilfe zum Handelsvertreter, und schließlich zum Angestellten. Mit 37 Jahren beschloss ich aber, mein Leben zu ändern, und so habe ich gekündigt und angefangen, Drehbücher fürs Fernsehen zu schreiben, und das mache ich inzwischen seit 25 Jahren. Ich bin verheiratet, habe zwei Töchter im Teenageralter, und meine Hobbys sind Kochen, Lesen, das Wiederentdecken von alten Schwarz-Weiß-Filmen, meine Hunde (ich habe zwei) und Musik.
Warum haben Sie sich dazu entschieden, Schriftsteller zu werden?
Salvatore Basile: Ich habe nicht wirklich beschlossen, einen Roman zu schreiben, sondern es ist eher eine Reaktion auf ein dringendes Bedürfnis gewesen, fast ein „Ruf“, eine innere Stimme, die ich einfach nicht überhören konnte. Außerdem hatte ich nach den vielen Jahren als Drehbuchautor den Wunsch, mich auf einem anderen erzählerischen Terrain auszuprobieren, wie es das Schreiben eines Romans ist. Ich suchte schon lange eine Geschichte, fand aber keine, die mir geeignet schien. Als dann die Welt der verlorenen Gegenstände vor meinem inneren Auge auftauchte, habe ich gemerkt, dass ich auf dem richtigen Weg war, um das erzählen zu können, was mir auf dem Herzen lag: Wir alle sind, jeder auf seine ganz persönliche Weise, „verlorene Gegenstände“, aber wir haben immer und überall die Möglichkeit, uns wiederzufinden.
Wo finden Sie die Inspiration für Ihre Romane?
Salvatore Basile: Alles hat mit einer Nachricht angefangen, auf die ich im Internet gestoßen bin: In einem Zug war eine eiserne Lunge gefunden worden, die jemand offensichtlich dort vergessen hatte. Seit Tagen lag dieses ausgeklügelte Hightechgerät im Fundbüro des Mailänder Hauptbahnhofs, und bisher war einfach keiner aufgetaucht, um es für sich zu reklamieren. Von diesem Moment an habe ich angefangen, mich für die Welt der Fundsachen zu interessieren, und immer wenn ich Zeit hatte, habe ich in Bahnhöfen und Flughäfen Fundbüros aufgesucht. Ich stand dann lange vor irgendwelchen vergessenen Objekten und versuchte mir vorzustellen, welche Geschichte sich hinter ihnen verbergen mochte. Dann tauchte plötzlich und unerwartet ein altes Tagebuch von mir wieder auf, und das ist vielleicht der letzte Funke gewesen, der mich zu meinem Roman inspiriert hat.
Woran schreiben Sie im Moment?
Salvatore Basile: Im Moment bin ich als Drehbuchautor bei zwei Fernsehserien eingebunden, die auf Romanen von Maurizio de Giovanni und Chiara Gamberale basieren. Außerdem habe ich schon mit einem zweiten Roman begonnen.
Wer sind Ihre Lieblingsautoren? Und warum?
Salvatore Basile: Ich habe sehr viele Lieblingsautoren. Besonders aber liebe ich Haruki Murakami, wegen seiner visionären Kraft und seiner ausgeprägten Fähigkeit, Parallelwelten zu schaffen. Dann Paolo Volponi, wegen seiner Fähigkeit zur Introspektion, Elena Ferrante, wegen der Genauigkeit, mit der sie das Neapel beschreibt, das ich aus meiner eigenen Erinnerung kenne, sowie Milan Kundera, wegen der gnadenlosen Klarheit, mit der er seine Geschichten entwickelt.
Welche Bücher haben Sie in letzter Zeit gelesen?
Salvatore Basile: Ich bin ein Suchtleser. Die letzten vier Bücher waren „Dentro soffia il vento“ von Francesca Diotallevi, „Carne trita“ von Leonardo Lucarelli, „Das Herzenhören“ von Jan Philipp Sendker und „Die Honigtöchter“ von Cristina Caboni.
Wie lautet Ihre Lebensphilosophie?
Salvatore Basile: Jeden Morgen, wenn ich beim Aufwachen die Augen aufschlage, bedanke ich mich, dass ich noch da bin. Und in der Konsequenz versuche ich, der Traurigkeit und der Langeweile keinen Raum zu geben, um Weite zu schaffen für die Projekte, die mir am Herzen liegen, und die Möglichkeit, sie zu realisieren. Mein Motto könnte vielleicht heißen: Leidenschaft kann zwar tödlich sein, aber ohne Leidenschaft bist du sowieso schon tot.
Was tun Sie, wenn Sie nicht gerade schreiben?
Salvatore Basile: Ich versuche, so viel Zeit wie möglich mit meinen Töchtern und meiner Frau zu verbringen, und bei jeder Gelegenheit, die sich uns bietet, mit ihnen zusammen auf Reisen zu gehen. Ich höre Musik, ich lese und ich koche gern. Abgesehen davon muss ich sagen, dass ich, wenn ich gerade nicht am Schreibtisch sitze, meistens darüber nachdenke, was ich schreiben könnte, auch wenn ich in dem Moment etwas ganz anderes mache.
Fünf Dinge über Sie, die wir noch nicht wussten …
1. Ich war ein Wegbereiter des Playback: Mit vier Jahren schon legte ich gern Platten auf und stellte mich vor den Spiegel, um so zu tun, als wäre ich selbst der Sänger und dem Text entsprechend die Lippen zu bewegen.
2. Ich habe Höhenangst und träume oft, am Rand eines Abgrunds zu stehen.
3. Ich kann nicht schreiben, ohne im Hintergrund Musik laufen zu haben. Auch jetzt gerade.
4. Als meine große Tochter geboren ist, habe ich auf dem Nachhauseweg im Auto zum ersten Mal in meinem Leben den Sicherheitsgurt angelegt. Mir war in diesem Moment klar geworden, dass mein Leben jetzt ihr gehörte.
5. Ich träume schon immer davon, einen kleinen Buchladen mit angeschlossener Bar zu eröffnen.
Welches ist Ihre Lieblingsfigur und warum?
Salvatore Basile: Antonio Pepe, Micheles Freund, der als Feuerspeier arbeitet und auf Glasscherben läuft: Er ist von meinem besten Freund aus der Jugendzeit inspiriert, der mit nur 28 Jahren an Krebs gestorben ist. Ein Schmerz, der mich für immer geprägt hat, und der mir gleichzeitig geholfen hat, das Leben noch mehr zu lieben.
Welche Szene war am schwierigsten zu schreiben?
Salvatore Basile: Der Prolog. Er ist der Beginn des Romans, der Auftakt des Abenteuers. Ein Moment, vor dem ich mich sehr gefürchtet habe.
Was meinen Sie – welchen Lesern wird Ihr Buch gefallen?
Salvatore Basile: Ich hoffe allen, aber das ist natürlich klar. Ich glaube, es könnte denen gefallen (jedenfalls ist das in Italien passiert), die es gewohnt sind, nach innen zu schauen, die die Fähigkeit haben, zu träumen und immer und überall nach einer Hoffnung, einem Ausweg suchen.
Gibt es noch andere Bücher, die Ihrer Meinung nach mit dem Ihren vergleichbar sind?
Salvatore Basile: Das erste, das mir in den Sinn kommt, ist „Die unwahrscheinliche Pilgerreise von Harold Fry“ von Rachel Joyce, nicht nur wegen des Titels. Außerdem hat ein Kollege, der auch Drehbücher schreibt, zu mir gesagt, mein Roman erinnere ihn an „Pinocchio“ von Carlo Collodi. Das hat mir sehr geschmeichelt und mich auch überrascht.
Ein paar Worte an Ihre deutschen Leserinnen und Leser?
Salvatore Basile: Ich habe mit neun Monaten angefangen zu sprechen, und mit zehn zu laufen. Das sage nicht ich, sondern die Menschen, die es mit ihren eigenen Augen gesehen haben und (soweit sie noch am Leben sind) es folglich bestätigen können. Meine Mutter hat mir immer wieder versichert, dass ich nach meinen ersten Worten plötzlich gesagt habe: „Appetta“, was natürlich „aspetta“ („warte mal“) heißen sollte. Das könnte man so deuten, dass ich nach meiner anfänglichen Eile angefangen habe, die Langsamkeit zu schätzen. Und von da an ist mein Leben tatsächlich in einer dauerhaften Verzögerung abgelaufen. Mit 25 Jahren habe ich kapiert, dass ich meinen Abschluss in Medizin nie machen würde, obwohl ich schon einige Prüfungen erfolgreich bestanden hatte, wenn auch verspätet. Erst mit 36 habe ich festgestellt, dass mir die Büroarbeit nicht liegt, und mit 37 habe ich angefangen, Drehbücher zu schreiben. Folgerichtig habe ich mit 42 Jahren angefangen zu rauchen, mit 43 habe ich geheiratet, und mit 44 bin ich zum ersten Mal Vater geworden, und auch das nur dank der Zielstrebigkeit und Geschwindigkeit meiner Frau. Als würde das nicht genügen, habe ich mit 52 Jahren noch beschlossen, mich beim Fernsehen in Regie zu versuchen, und an der Schwelle zu meinem 59. Geburtstag habe ich meinen ersten Roman zu schreiben begonnen. Es wird daher nicht weiter überraschen, dass ich die Geschichte eines Mannes erzähle, der mit seinem Leben spät dran ist, verlorene Gegenstände sammelt und endlich beschließt, auf die Reise zu gehen, um seine Mutter zu suchen, die zwanzig Jahre vorher verschwunden ist. Es ist vielleicht ein wichtiger Ausgleich, dass die Geschichte, die ich erzähle, in einem Zeitraum von nur zehn Tagen spielt und daher ziemlich rasch verläuft. Das hat mir aber keine großen Honorareinbußen beschert, denn ich habe fast zehn Monate gebraucht, um über diese zehn Tage zu schreiben. Mir schien das ein sehr angemessenes Verhältnis. Das Komische ist allerdings, dass es jetzt meine größte Hoffnung ist, so schnell wie möglich gelesen zu werden. Wirklich seltsam, wie das Leben spielt.
Copyright: Verlagsgruppe Random House
Produktbeschreibungen
Pressestimmen
Über den Autor und weitere Mitwirkende
Annina Braunmiller-Jest, 1985 in Augsburg geboren, absolvierte eine Musicalausbildung an der Stage School Hamburg und arbeitet als Sprecherin und Schauspielerin. Sie ist die deutsche Stimme von Bella Swan und hat für Random House Audio u. a. Miss you von Kate Eberlen gelesen.
Produktinformation
- Herausgeber : Random House Audio; Gekürzte Lesung Edition (13. März 2017)
- Sprache : Deutsch
- ISBN-10 : 383713802X
- ISBN-13 : 978-3837138023
- Originaltitel : Lo strano viaggio di un oggetto smarrito (Garzanti, Milano 2016)
- Abmessungen : 12.5 x 1.6 x 14.1 cm
- Amazon Bestseller-Rang: Nr. 2,264,245 in Bücher (Siehe Top 100 in Bücher)
- Nr. 38,681 in Audio & MP3 CD
- Nr. 130,916 in Zeitgenössische Liebesromane (Bücher)
- Nr. 200,498 in Literatur
- Kundenrezensionen:
Informationen zum Autor
Salvatore Basile wurde in Neapel geboren und lebt heute in Rom, wo er als Drehbuchautor und Regisseur arbeitet. Seit über zehn Jahren lehrt er kreatives Schreiben an der »Alta Scuola in Media Communicazione e Spettacolo dell’Università Cattolica« in Mailand.
Kundenrezensionen
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Eine „wundersame Reise“ trifft die Geschichte für mich in vielfacher Hinsicht. Es ist die Reise von Michele zu sich selbst. Es beschreibt die Reise in seine Vergangenheit, die durch Erinnerungen auflebt. Die Geschichte beschreibt auch die Reise, die er unternimmt um seine Mutter zu suchen und bei der er viele Begegnungen mit den verschiedensten Menschen hat. Natürlich war auch das Tagebuch auf einer langen Reise aber ganz zentral ist wohl seine Reise zurück ins Leben.
Wird er seine Mutter finden? Wenn ja, wie wird es sein? Lässt er Elena in sein Leben? Was versteckt diese eigentlich hinter ihrer dauerplappernden Fassade? Kann man überhaupt leben, oder hat man das verlernt, wenn man lange Jahre überhaupt keinen Kontakt zu seinen Mitmenschen hatte, ja nicht einmal das Bahnhofsgelände verlassen hat? Das sind die Fragen, die mich stets angetrieben haben, diese Geschichte, die mich auf ihre Art sehr berührt hat, unbedingt weiter lesen zu müssen.
Es stecken unheimlich viele tolle Botschaften in diesem Roman. Er ist eine regelrechte Hommage ans Leben, an die Liebe und das Vertrauen in seine Mitmenschen. Er ist ein Aufruf mit dem Leben einen „Glückspakt“ zu schließen und alles zu genießen. Vor Wut in Selbstmitleid baden ist nicht, man muss das Leben in die Hand nehmen.
Der Sprachstil liest sich locker, leicht und ich bin fast durch die Seiten geflogen. Immer wieder gibt es Szenen, die mich schmunzeln haben lassen. Einer solcher Momente war sicher der, in dem Michele erkannt hat, dass er jetzt eben dabei behilflich war, ein Autorad zu klauen.
Die Geschichte beginnt mit dem Bericht, wie Michele als kleiner Knirps von seiner Mutter verlassen wird und ich war sofort gefangen. Ich war richtig betroffen und ich konnte mich sehr gut in Michele hineindenken und fühlen. Er hat als kleiner Junge jegliches Urvertrauen verloren, hatte scheinbar niemanden, der ihn mit seinem Kummer auffängt und hat sich seither vergraben und vom Leben völlig abgeschottet. Seine innere Zerrissenheit, seine Angst vor dem Leben, seine Angst davor, wieder enttäuscht zu werden kämpfen hier gegen langsam aufkeimende Zuversicht, Sehnsucht und auch dem Wunsch zu leben. Er weiß nicht was Liebe ist, er weiß nicht was Vertrauen ist und noch viel mehr, er weiß nicht was Leben ist. Mir hat die im Roman aufgezeigte Entwicklung sehr gut gefallen, die Reise zurück ins Leben ist mit zahlreichen Selbstreflexionen, Gedanken und Gefühlen wirklich toll dargestellt.
Michele begegnen auf seiner Reise viele Menschen, jeder für sich genommen individuell und toll erdacht, von denen ich einige erwähnen möchte. Elena, der Wirbelwind ist mir mit ihrer hilfsbereiten, lebenslustigen und impulsiven Art sofort ans Herz gewachsen, auch wenn sie, gerade in Liebesdingen, trotz ihrer 25 Jahre vielleicht noch ein wenig jugendliche Naivität an den Tag legt. Witzig fand ich den Griechen Erastos, der sich sein eigenes Paradies geschaffen hat. Auch wenn er vielleicht völlig schräg daher kommt, hat er wohl seinen Platz im Leben gefunden. Richtig schön fand ich auch die Begegnung mit einem Paar, dass sich nach 35 Jahren Ehe immer noch abgrundtief liebt und dies auch ausstrahlt. Sehr leid hat mir ein kleiner Knirps mit Namen Gianni getan, der scheinbar wie er auf der Suche ist und Antonio den Fakir und Musiker bewundere ich um seine Unbeschwertheit.
Allerdings war ich nicht mir allem so glücklich. Kann man sich, nach jahrelangem Schweigen doch wieder so auf Menschen einlassen, kann man sich so unbeschwert berühren lassen? Manches erschien mir doch eine Spur zu weit hergeholt. Viele Zufälle sind hier ebenfalls von Nöten, damit die Geschichte so läuft, wie sie sich der Autor erdacht hat. Da wäre mir der eine oder andere weniger sicher lieber gewesen. Vielleicht auch die eine oder andere Begegnung, die für sich allein genommen fast alle wertvoll und toll waren, weniger wäre meiner Meinung nach mehr gewesen. Über einige realitätsfremde Dinge muss man hier auch hinweg lesen können, was mir bei den meisten auch gelungen ist. Mit dem Ende in den Eisbergen allerdings konnte ich mich dann aber nicht mehr anfreunden.
Aber trotz dieser Dinge bleibt bei mir nach dem Lesen ein zufriedenes Gefühl, ich hatte gute Unterhaltung und kann bestimmt auch die eine oder andere Botschaft für mein eigenes Leben mitnehmen. Es gibt nicht nur eine Erklärung für eine Tat. Unsere eigenen Handlungen entscheiden über unser Leben und nicht die der anderen, auch wenn es manchmal danach aussieht, ist sicher eine davon. Und daher verdient das Buch für mich auch noch 4 Sterne.
Die Geschichte beleuchtet das Thema "einen Menschen verlieren" von verschiedenen Seiten und geht dabei in die Tiefe der menschlichen Psyche, ohne lehrmeisterhaft zu werden.
Das Buch hat mich von der ersten Seite an in seinen Bann gezogen und bis zum Schluss nicht losgelassen. Empfehlenswert!
Einen Großteil des Romans nimmt die Selbstreflektion der Hauptfiguren, Michele und Elena, ein. Im Zentrum steht natürlich Michele, dessen Gefühle und Entwicklungsschritte bis ins Kleinste aufgeschlüsselt werden. Nichtsdestotrotz kann es sein, dass manche Leser sich auf Distanz gehalten fühlen, weil Michele hier und da anders reagiert, als es seine Gedanken vorgeben.
Essentiell sind ebenfalls die sehr ausführlichen Beschreibungen von Situationen, Menschen und Landschaften. Für Leser, die so etwas mögen, ist das ganz wundervoll und genau das Richtige. Sie werden mehr als fündig werden, denn der Autor berauscht sich geradezu an seiner eigenen Fabulierkunst. Es wimmelt nur so vor Lebensweisheiten und tiefgründigen Erkenntnissen. Gleichermaßen treffende wie poetische Metaphern finden sich. Allerdings wirkt es als wolle der Autor so viel wie möglich unterbringen. Durch den inflationären Gebrauch verliert sich leider sowohl die individuelle Wirkung als auch die Gesamtwirkung. Damit wird die größte Stärke des Romans zu einer seiner größten Schwäche.
Sprache und Handlung bilden kein ausgewogenes Verhältnis. Erst im letzten Drittel nimmt das Geschehen an Fahrt auf, wirkt aber vielfach überkonstruiert. Da werden Wesen an erstaunliche Orte versetzt, Zufälle heraufbeschworen und andere Kapriolen geschlagen. Mancher Leser mag sich davon verzaubern lassen. Es als „modernes Märchen“ verstehen, dass nicht realistisch sein muss. Andere sehen mit viel Wohlwollen über die Unbillen hinweg. Eine dritte Gruppe fühlt sich jedoch möglicherweise für „dumm“ verkauft, denn erschwerend hinzukommt, dass es auch in der Ausführung mitunter ganz schön knirscht. So werden Perspektiven durcheinander gewürfelt, Gefühle ad hoc entwickelt und bereits verbalisiert und auch sonst ein im wahrsten Sinne unglaublich rasantes Tempo an den Tag gelegt. Es ist selbstverständlich legitim, die Dinge auf wenige Tage zu komprimieren, aber es sollte schon nachvollziehbar bleiben. Unglücklicherweise verpufft die als "größte Überraschung" geplante Offenbarung, da versierte Leser sie früh erahnen können.
Salvatore Basile war viele Jahre als Drehbuchautor tätig und das merkt man seinem ersten Roman deutlich an. Einerseits hat er großes Verständnis für seine Figuren, erfüllt sie mit Seele und Gefühl. Es wird eindrucksvoll vermittelt, dass jeder Mensch seine eigene Geschichte hat, die sich dem Urteil anderer entzieht. Dass sein Verhalten auf den ersten Blick vielleicht komisch erscheinen mag, dass es aber immer einen Grund dafür gibt. Andererseits wird das Band der Stimmigkeit stellenweise überdehnt und für jeden Handlungsfaden noch ein versöhnlicher Abschluss gefunden. Dass ist dann doch zu viel des Guten und erinnert in seinen schlechtesten Momenten an eine billige Telenovela.
Wer gemächlich erzählte Geschichten mag, die das menschliche Wesen behandeln sowie Lebensweisheiten transportieren, und über die Mankos hinwegsehen kann, wird mit diesem Roman sicher eine lohnenswerte Lektüre finden. Da es bestimmt vielen Leser so geht, erhält der Roman einen Extra-Stern. Wer jedoch allergisch gegen das Knirschen in der Handlung und den Zaunpfahl der Tiefgründigkeit ist, der wird von Basiles Werk schlicht enttäuscht sein.
Insgesamt eher vor sich dahin plätschernd und leider auch sehr vorhersehbar, viele Lebensweisheiten und Kalendersprüche eingearbeitet.
Am Ende wird es schwülstig und unerträglich kitschig...
Schade, hatte mir anhand von Waschzettel und Rezensionen ein gutes bis nettes Hörbuch erhofft, leider enttäuschend