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Sogar PSG jagt die Talente: Freiburg ist der SC Deutschland

Kein Klub stellt mehr Nationalspieler als der SC Freiburg ab

Kein Klub stellt mehr Nationalspieler als der SC Freiburg ab

Foto: MARCO BERTORELLO/AFP
Von: Johannes Wolf

Egal ob Bayern, Dortmund oder Leipzig, kein anderer Bundesliga-Verein macht Bundestrainer Hansi Flick (58) aktuell so viel Hoffnung wie der SC Freiburg. Der Grund: Gleich acht Freiburger waren in der Länderspielpause für die unterschiedlichen DFB-Teams im Einsatz, so viele Deutsche stellt kein anderer Klub!

Christian Günter (30) und Matthias Ginter (29) gehören zur A-Nationalelf. Noah Atubolu (20), Kenneth Schmidt (20), Noah Weißhaupt (21) und Yannik Keitel (23/ Kapitän) waren bei der U21. Robert Wagner (19) und Merlin Röhl (20) gehören zum Stammpersonal der U20.

Der Freiburger Weg ist im Flick-Kader schon Gesprächsthema. Kapitän Günter verrät: „Man wird von einigen gefragt, wie wir es hinbekommen, mit kleineren Mitteln so erfolgreich zu sein. Da hat sich das Ansehen des Klubs schon stark weiterentwickelt. Ich spüre da eine besondere Form der ehrlichen Anerkennung.“

Es gibt sogar zwei Sensationsteams: In der Bundesliga kämpft Freiburg überraschend um die Champions League. Freiburg II ist sensationell Zweiter in der 3. Liga, hat unter anderem 19 Punkte mehr geholt als 1860 München!

Sportdirektor Klemens Hartenbach (58) sagt zu SPORT BILD: „Wir bilden unsere Spieler für eine nachhaltige Karriere aus. Es bringt keinem Spieler etwas, wenn er bei der U17 mal im DFB-Trikot spielt, dann aber schon seinen vermeintlichen Höhepunkt erlebt. Das Freiburger Konzept ist es, Talente, die für den Männerfußball bereit sind, auszubilden. Deswegen ist die Spieler-Dichte bei der U21- und U20-Nationalmannschaft kein Zufall.“

Sind die vielen Abstellungen und die große Belastung ein Problem für einen erfolgreichen Liga-Endspurt? Hartenbach: „Ich persönlich sehe keinen großen Nachteil durch verpasste Trainingseinheiten oder Ähnliches. Natürlich nur, solange es uns weiter gelingt, die Spieler bei ihrer Rückkehr wieder voll auf Freiburg, unsere Spielweise und Mentalität einzustellen.“

Was Hartenbach meint: „Vor allem in den Jugend-Nationalmannschaften wird unter den Spielern viel über Vereine erzählt, was nicht immer so ganz stimmt. Weg zu sein birgt also auch immer eine gewisse Gefahr. Da liegt es dann aber an uns Verantwortlichen, den Spielern zurück in Freiburg weiterhin zu zeigen, dass sie bei uns am richtigen Platz sind. Das gelingt uns scheinbar ganz gut.“

Wie sieht der Sportdirektor die Chancen auf die Champions League? Hartenbach: „Ich traue dem Team sehr viel zu – auch auf Platz vier zu bleiben. Ob es damit klappt, entscheiden jetzt die Duelle gegen die direkte Konkurrenz. Wenn ich die Leistungen von Union, Leipzig oder Frankfurt mit uns vergleiche, sehe ich uns aber auf Augenhöhe. Können wir noch überholt werden? Natürlich, dazu sind die Mannschaften um uns herum immer in der Lage. Aber unser Team hat in den letzten Wochen immer wieder bewiesen, dass es zu Recht oben mit dabei ist.“

Und auch in der Jugend unterhalb der U20-Nationalelf gibt es Riesen-Talente. An Mittelfeldspieler Noah Darvich (16/Vertrag bis 2024) aus der U17-Nationalelf baggert nach SPORT BILD-Infos sogar Paris St-Germain. Wie stark Freiburg aufgestellt ist, hat sich also rumgesprochen ...

Mitarbeit: Tobias Altschäffl

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