Rund 200 Menschen haben in der Zehlendorfer Johanneskirche von Berlin Abschied von Rut Brandt genommen.
Die zweite Ehefrau des früheren Bundeskanzlers und SPD-Vorsitzenden Willy Brandt war am 28. Juli im Alter von 86 Jahren in Berlin gestorben.
Kurt Beck: „Großartige Frau“
SPD-Chef Kurt Beck würdigte Rut Brandt am Rande der Trauerfeier als „großartige Frau“, die in schwierigen politischen Zeiten ihrem Mann Halt gegeben habe. Pfarrer Friedrich Schorlemmer bezeichnet Rut Brandt im Trauergottesdienst als eine selbstbewusste und den Menschen zugewandte Frau, die nicht viel Aufhebens um ihre Person gemacht habe.
Bahr und Wowereit auch dabei
Unter den Trauergästen waren auch der frühere Ostexperte Egon Bahr, Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit, Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse (alle SPD) und Rut Brandts Söhne Peter, Lars und Matthias. Nach der Trauerfeier sollte Rut Brandt im engsten Familienkreis auf dem Waldfriedhof in Zehlendorf beigesetzt werden.
Rut Brandt heiratete Willy Brandt 1948
Rut Brandt wurde 1920 als Rut Hansen in Norwegen geboren. Nach dem Tod ihres ersten Mannes heiratete sie 1948 Willy Brandt, der während des Zweiten Weltkrieges nach Skandinavien emigriert war. Bekannt wurde eine Filmaufnahme, auf der ihr der damalige sowjetische Staats- und Parteichef Leonid Breschnjew die Hand küsste. Nach Willy Brandts Rücktritt als Bundeskanzler geriet die Ehe in die Krise. 1980 wurde sie geschieden.