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Rut Brandt: Sie war die starke Frau an Willys Seite

Rut Brandt war die starke Frau an Willy Brandts Seite. Ohne sie hätte er so manchen Rückschlag nicht überstehen können...

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Hinter jedem erfolgreichen Mann steht eine starke Frau. Dieser Satz trifft ganz besonders auf Rut Brandt († 86) zu. Ohne ihre bedingungslose Liebe, Loyalität und Kameradschaft hätte Willy Brandt († 78) so manchen Rückschlag nicht überstehen können – und hätte die politische Leiter nicht bis ganz nach oben erklommen.

Rut Brandt: Die "deutsche Jackie Kennedy"

Rut Brandt war die starke Frau an Willy Brandts Seite. Ohne sie hätte er so manchen Rückschlag nicht überstehen können...
Foto: IMAGO / Sven Simon

Die gebürtige Norwegerin und der spätere deutsche Bundeskanzler lernten sich 1942 in Norwegen kennen. Beide hatten sich im Zweiten Weltkrieg im Widerstand engagiert. Sie teilten die gleichen politischen Ansichten, waren sich auf Anhieb mehr als sympathisch – auch wenn zu der Zeit jeder bereits verheiratet war. Zunächst von Reue geplagt, kamen sie nicht gegen ihre Gefühle füreinander an. 1944 machten sie ihre Liebe öffentlich, trennten sich in der Folge von ihren Ehepartnern und lebten ab 1947 gemeinsam in Berlin. Im September 1948 heirateten sie, nur einige Wochen später kam der gemeinsame Sohn Peter zur Welt. Zwei weitere Jungen, Lars und Matthias, sollten folgen.

32 Jahre lang blieben sie ein Ehepaar. Rut Brandt hielt mit Humor und viel Liebe die Familie zusammen, damit ihr Mann ungestört seinen politischen Ambitionen folgen konnte. Durch ihre Eleganz und ihr Charisma unterstützte sie die öffentlichen Auftritte des Berufspolitikers. Es brachte ihr den Ruf einer „deutschen Jackie Kennedy“ ein.

Kritik an Willy Brandt äußerte Rut nur im Privaten

In der Öffentlichkeit hielt sie sich mit ihrer Meinung zurück. Rut, eine moderne, selbstbewusste Frau, wollte Willys Karriere nicht stören. Daher sagte sie auch nichts dazu, als im Bundestagswahlkampf 1961 ein Buch erschien, in dem Liebesbriefe abgedruckt waren, die Willy in den 1950er-Jahren an eine Geliebte geschrieben hatte. Die zu dem Zeitpunkt schwangere Rut war von seinem Verrat tief getroffen. Aber sie litt still, hielt weiterhin loyal zu ihrem Mann. Der zeigte keine Reue. Er hatte schon vor der Ehe Zweifel an dieser Institution geäußert. Und überhaupt, auf seinem Weg zur Kanzlerschaft hatte er weitaus anderes und in seinen Augen sehr viel Wichtigeres im Kopf.

Kritik an ihm äußerte Rut nur im privaten Zwiegespräch mit ihrem Mann, nie vor anderen. Sie wusste, dass Willy schwer damit umgehen konnte. Und die drei Kinder, die sie über alles liebte, wollte sie vor lauten Auseinandersetzungen bewahren. Stattdessen sorgte sie für gute Laune und ein schönes Zuhause, in dem sie ihren Mann immer seltener sah.

Rut Brandt: Nach der Scheidung wechselte sie nie mehr ein Wort mit Willy Brandt

So blieb sie nach außen hin die schöne Frau an Willys Seite, auch wenn die Ehe zunehmend Risse bekam. 1972 plauderte sie beim Staatsbesuch in England charmant mit Prinz Philip, zeigte sich der Öffentlichkeit so elegant wie Königin Elizabeth – und wurde dafür von vielen bewundert.

Die Gerüchte über Beziehungen ihres Mannes zu anderen Frauen habe sie verdrängt, gab sie erst nach ihrer Trennung offen zu. Schmutzige Wäsche zu waschen, war nie ihre Sache. Doch wechselte sie nach der Scheidung 1980 nie mehr ein Wort mit Willy Brandt.

Autor: Redaktion Retro

Artikelbild & Social Media: IMAGO / Sven Simon