Rotenburg: Marcus Weber hat Amt als Bürgermeister angetreten
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Sofort mittendrin: Marcus Weber hat Amt als Rotenburger Bürgermeister angetreten

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Auf dem Bürostuhl des Bürgermeisters hat Marcus Weber gestern zum ersten Mal Platz genommen. Die Einrichtung seiner neuen Räumlichkeiten steht noch aus: Bislang findet man dort lediglich eine Mütze des bisherigen Autobahnpolizisten und ein Bild von ihm und seiner Frau.
Auf dem Bürostuhl des Bürgermeisters hat Marcus Weber gestern zum ersten Mal Platz genommen. Die Einrichtung seiner neuen Räumlichkeiten steht noch aus: Bislang findet man dort lediglich eine Mütze des bisherigen Autobahnpolizisten und ein Bild von ihm und seiner Frau. © Christopher Ziermann

Sein erster Arbeitstag begann für Marcus Weber am Mittwoch gleich mit einer Personalversammlung.

Rotenburg – Bei seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vorstellen muss sich der neue Rotenburger Bürgermeister aber gar nicht mehr – das hat er in den zurückliegenden Wochen und Monaten seit der Wahl bereits ausgiebig getan. Dabei ließ ihm Vorgänger Christian Grunwald völlig freie Hand, sagt Weber.

Im Bürgermeisteralltag ist er nun sofort mittendrin, während in seinem Büro außer einer Polizeimütze und einem Bild von ihm und seiner Frau noch keine persönlichen Gegenstände zu finden sind.

Bei seiner Amtseinführung in der Stadtverordnetenversammlung gab der 40-Jährige in einer Art Regierungserklärung auch schon Einblicke darin, welchen Themen er sich möglichst schnell widmen will. Das erste Großprojekt: Weber möchte, dass am Parkplatz Altes Amtsgericht ein Parkhaus entsteht. Dazu hat er Vorgespräche geführt, mit Experten und allen Parlamentsfraktionen. Im Mai soll in der Stadtverordnetenversammlung eine Grundsatzentscheidung her. „Dann könnten wir mit den konkreten Planungen in die Vollen gehen“, sagt der neue Rathauschef. Das bislang überwiegend kleinteilige Parkplatzangebot in der Fuldastadt hält er auch mit Blick auf die erhofften zusätzlichen Touristenströme mittelfristig nicht mehr für sinnvoll.

Die Umgestaltung der Breitenstraße „wird ein großes Projekt meiner ersten Amtszeit, was aber auch gut geplant sein will“, betont der gebürtige Bornschisser. Auch die Idee eines Aussichtsturms am Teufelsberg, wo die Hängebrücke enden soll, könnte früher oder später auf die Tagesordnung kommen.

Der Bürgermeister nennt aber auch kleinere Schwerpunkte, die er setzen möchte. Die Unterführungen geben derzeit kein schönes Bild ab. „Da will ich ran.“ Auch den Tag der Heimatpflege in der Kernstadt möchte er wieder einführen – in welcher Form genau, werde sich dann zeigen. Ein Antrag der SPD dazu war in der jüngsten Sitzung nach Kritik von Grunwald sowie CDU und UBR vertagt worden. Moniert wurde, dass der Vorschlag der SPD zu unkonkret sei und die Diskussion dann geführt werden solle, wenn Weber im Amt ist.

Ein weiterer Plan des neuen Rathauschefs: Er möchte eine digitale Bürgersprechstunde einführen, bei der er Fragen in Videoform beantwortet. Ebenso will er die Einbindung junger Menschen in die heimische Politik stärken – dazu hat er sich schon mit seinen Amtskollegen Stefan Knoche (Bebra) und Dr. Andreas Brethauer (Alheim) ausgetauscht.

Der neue Bürgermeister legt wert auf seine parteipolitische Unabhängigkeit. Der bisherige FDP-Fraktionsvorsitzende hatte parteilos kandidiert, mittlerweile ruht auch seine Mitgliedschaft bei den Freien Demokraten. Neutralität bedeute für ihn aber nicht, keine Meinung zu haben. „Im Gegenteil: Ich muss als Unabhängiger immer alle Fraktionen von meinen Ideen überzeugen.“ In einer Sache könne es jedoch keine Neutralität geben: bei der Einstellung zur Demokratie, die es gegen alle Feinde der Verfassung zu verteidigen gelte, wie der bisherige Autobahnpolizist bei seiner Einführungsrede betonte. Die nutzte Weber auch für einen großen Dank an seine „Polizeifamilie“. Kollegen seien schnell zu Kameraden geworden und viele auch zu Freunden. Der Abschied sei ihm schwergefallen. „In keiner anderen Stadt hätte ich diese Aufgabe angestrebt. Rotenburg ist meine Heimat. Dafür lohnt es sich, mich zu engagieren und den Polizisten ruhen zu lassen.“ (Christopher Ziermann)

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