VfL Wolfsburg: Warum Rogerio am Sonntag spielt - kicker
DFB-Pokal

VfL Wolfsburg: Warum Rogerio am Sonntag spielt

"Mitbringsel" aus Italien

Wolfsburg: Warum Rogerio am Sonntag spielt - und in den nächsten Wochen nicht

Rogerio wird im DFB-Pokal für den VfL Wolfsburg auflaufen - danach aber erst mal nicht.

Rogerio wird im DFB-Pokal für den VfL Wolfsburg auflaufen - danach aber erst mal nicht. IMAGO/regios24

Der VfL Wolfsburg und die DFB-Pokal-Statuten - das war in der Vergangenheit so manches Mal eine heikle Angelegenheit. Schon zweimal schied der Klub am grünen Tisch wegen eines Verstoßes aus. Im August 2004 hatten die Niedersachsen bei ihrem 3:0-Erstrundensieg gegen die Zweitvertretung des 1. FC Köln nicht beachtet, dass der eingesetzte Bulgare Marian Hristov noch eine Rotsperre aus der Vorsaison, die er sich bei seinem alten Klub kaiserslautern eingehandelt hatte, hätte abbrummen müssen. Das Spiel wurde anschließend ebenso für die Kölner gewertet wie 2021 die Partie bei Preußen Münster, die zunächst mit 3:1 nach Verlängerung gewonnen worden war. Da aber hatte Wolfsburgs damaliger Cheftrainer Mark van Bommel insgesamt sechs Spieler eingewechselt - fünf wären nur erlaubt gewesen.

Rote Karte im letzten Serie-A-Spiel bringt Sperre mit sich

Klar, dass man in Wolfsburg vor dem Pokal-Start am Sonntag bei Makkabi Berlin ganz genau hinschaut. Und siehe da: Auch der Fall des Neuzugangs Rogerio, vorige Woche für rund sechs Millionen Euro von Serie-A-Starter US Sassoulo verpflichtet, bringt seine Tücken mit sich. "Wir wissen, dass er im letzten Ligaspiel in Italien des Feldes verwiesen wurde", bestätigt VfL-Coach Niko Kovac ein unliebsames "Mitbringsel" von der alten Wirkungsstätte. Tatsächlich hatte der 25-Jährige im Juni beim 1:3 gegen Florenz in den Schlussminuten die Rote Karte gesehen. "Es sieht so aus, dass er für zwei Pflichtspiele gesperrt ist. Die werden dann freundlicherweise von den Italienern zu uns rübergeschickt", so Kovac weiter. Da das Vergehen allerdings in einem Punktspiel passierte, bedeute dies auch: "Er darf zwei Bundesligaspiele nicht spielen, hat aber die Möglichkeit, in Berlin aufzulaufen, weil der Pokal ein anderer Wettbewerb ist."

Ehe Rogerio in der Liga gegen Heidenheim und in Köln in den nächsten Wochen also nochmals zum Zuschauen verurteilt ist, soll er am Sonntag in Berlin Spielpraxis im neuen Team erhalten und von Beginn an spielen, kündigte Kovac an. "Wir wollen ihm die Gelegenheit geben." Vom neuen Linksverteidiger hält der 51-Jährige grundsätzlich sehr viel. "Wir sind sehr glücklich, dass wir ihn haben. Er steht uns sehr gut zu Gesicht. Nicht nur, weil er Paulo Otavio als Landsmann ablöst, sondern weil er auch viele spielerische Elemente mitbringt."

DFB-Pokal, 1. Runde

Er sei ein Spieler in den sehr guten, von Kovac als "Big-Performance-Alter" bezeichneten Jahren der Karriere. "Ein Spieler, der schon sehr lange in Italien gespielt hat (siebeneinhalb Jahre, d. Red.) und taktisch sehr gut ausgebildet ist. Und wir wissen alle, dass die Brasilianer ein sehr gutes Ballgefühl haben, das haben wir auch schon hier in den Einheiten gesehen. Ich bin voll davon überzeugt, dass er uns einen Mehrwert geben wird, den wir brauchen."

Jenz wohl wieder im Kader, Baku ebenso

Zum weiteren Personal: Moritz Jenz absolvierte am Freitag nach seiner Wadenverletzung zwar erstmals seit fast vier Wochen wieder ein Mannschaftstraining, soll aber dennoch bereits zum Kader gehören, da Sebastiaan Bornauw in der Innenverteidigung mit einer offenbar gravierenden Sprunggelenkverletzung noch ausfällt. Nicht dabei sind gegen Makkabi Kevin Paredes (nach Faserriss im Oberschenkel) und Kilian Fischer (Knie überstreckt). Ridle Baku dagegen meldete sich nach zwei Tagen, an denen Kopfschmerzen ihn lahmlegten, wieder einsatzbereit.

Michael Richter

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