Die 21 erfolgreichsten Rocksängerinnen aller Zeiten | Popkultur.de

Die 21 erfolgreichsten Rocksängerinnen aller Zeiten

Die Rockmusik ist nach wie vor sehr von Männern geprägt. Dennoch haben es einige Rocksängerinnen zu Weltruhm gebracht. Wir stellen dir die 21 erfolgreichsten weiblichen Rockstars der Welt vor.

Tina Turner


Mehr als 200 Millionen verkaufte Tonträger, zwölf Grammys, Mitglied in der Rock and Roll Hall of Fame – Tina Turner zählt ohne Zweifel zu den besten Rocksängerinnen aller Zeiten.

Anna Mae Bullock, wie sie bürgerlich heißt, formierte ab 1960 mit ihrem Mann Ike Turner ein musikalisches Duo. Ike & Tina Turner traten sogar als Vorband der Rolling Stones auf.

Nachdem sich das Paar 1976 getrennt hatte, startete Tina Turner ihre Solokarriere. Nachdem sie zunächst auf Disco-Musik gesetzt hatte, brachte ihr der Fokus auf Rock den Durchbruch als Solistin. Im Jahr 1988 spielte Turner in Rio de Janeiro ein Konzert vor 188.000 Zuschauern – ein größeres Publikum hatte zuvor kein Solokünstler. Zudem stellte sie 1989 mit ihrer „Foreign Affair“-Tour einen Rekord für die umsatzstärkste Konzerttour aller Zeiten auf. Der Song, den wohl die meisten Menschen mit Tina Turner in Verbindung bringen, ist „The Best“.

Bonnie Tyler


Dabei wurde „The Best“ zunächst von anderen äußerst erfolgreichen Rocksängerin interpretiert, nämlich von Bonnie Tyler. Die hatte das Lied 1988 auf ihrem Album „Hide Your Heart“ veröffentlicht. Da war Tyler schon seit zehn Jahren ein Weltstar, gelang ihr doch im Jahr 1978 mit „It’s a Heartache“ der Durchbruch.

Ebenfalls äußerst beliebt war ihr 1983 erschienener Song „Total Eclipse of the Heart“. Nachdem „Hide Your Heart“ nicht den erwünschten Erfolg gebracht hatte, beendete Tyler vorübergehend ihre Karriere. Es war Dieter Bohlen, der ihr 1991 zu einem Comeback verhalf. Mit dem Produzenten veröffentlichte sie bis 1993 drei Alben, von denen zwei in Deutschland mit einer goldenen Schallplatte ausgezeichnet wurden.

Auch im neuen Jahrtausend war Tyler durchaus erfolgreich. Im Jahr 2003 bestieg sie etwa den Thron der französischen Charts mit „Si demain… (Turn Around)“, einem zweisprachigen Duett mit der französischen Sängerin Kareen Antonn.

Bis 2019 brachte Bonnie Tyler insgesamt 17 Alben auf den Markt.

Patti Smith


„Godmother of Punk“ – diesen eindrucksvollen Beinamen trägt Patti Smith, die zunächst Gedichte schrieb und veröffentlichte. Um diese vor Publikum vorzutragen, wandte sie sich der Musik zu. Ihren ersten Song „Hey Joe“ brachte sie im Jahr 1974 heraus. Ein Jahr später folgte ihr erstes Album „Horses“, das heute als eines der einflussreichsten Rockalben der Geschichte gilt. Damit ebnete Smith auch den Weg für die frühe Punk-Szene in England.

Im Jahr 1977 brach sich in Smith bei einem Auftritt in Florida mehrere Nackenwirbel, als sie von der Bühne fiel. Nach einer längeren Regenerationsphase kehrte sie 1978 mit der Veröffentlichung des Albums „Easter“ auf die Bildfläche zurück. Die Langspielplatte wurde zu ihrer kommerziell erfolgreichsten und enthielt einen ihrer größten Hits: „Because the Night“, den Smith zusammen mit Bruce Springsteen geschrieben hatte.

Nachdem Album „Wave“ von 1979 zog sich Smith aus der Musikszene zurück. Als ihr Mann Fred Smith, der Gitarrist der britischen Band MC5 war, im Jahr 1994 verstorben war, feierte Patti Smith ein Comeback – eigenen Angaben zufolge wollte sie damit lediglich Geld verdienen. Im Jahr 2014 steuerte sie zum Soundtrack von „Die Tribute von Panem – Catching Fire“ das Lied „Capitol Letter“ bei.

Debbie Harry


Die Band Blondie besteht aus fünf Mitgliedern, aber nur eines ist weltweit bekannt: die Sängerin Debbie Harry. Ihr Geburtsname lautet Angela Trimble, allerdings wurde sie im Alter von drei Monaten von einem Ehepaar mit dem Nachnamen Harry adoptiert. Mit 19 Jahren zog sie 1964 nach New York, um sich ihren Traum von der Karriere als Rockstar zu erfüllen.

Sie gehörte zunächst der Band Wind in the Willows an, als sie den Gitarristen Chris Stein kennenlernte. Mit ihm und zwei weiteren Mitgliedern gründete sie 1974 die Gruppe Angel and the Snake, die sich kurz darauf in Blondie umbenannte. Der erste kommerzielle Erfolg war einem Zufall zu verdanken, als 1977 in einer australischen Fernsehsendung versehentlich das Musikvideo zu Blondies Song „In the Flesh“ gespielt wurde. Das Lied wurde schnell beliebt und erreichte den zweiten Platz der australischen Charts. Zu einem internationalen Erfolg wurde schließlich die Single „Denis“, die 1978 erschien. Der größte Hit der Band, „Heart of Glass“, kam 1979 auf den Markt und stieg in zahlreichen Ländern auf den ersten Platz der Charts.

Harry brachte 1981 ihr Debütalbum als Solokünstlerin heraus, das „Koo Koo“ hieß. Bis 2007 folgten vier weitere Langspielplatten der Sängerin.

Stevie Nicks


Erste Erfolge feierte Stephanie, genannt Stevie, Nicks als Sängerin der Band Fitz, die sie 1968 mit drei weiteren Musikern gründete. Nach der Auflösung der Gruppe gingen sie und ihr damaliger Partner Lindsey Buckingham zur Band Fleetwood Mac. Diese bestand zuvor ausschließlich aus britischen Mitgliedern und spielte vornehmlich Blues. Mit dem Einstieg der US-Amerikanerin Nicks und Buckingham wandte sich die Gruppe immer mehr der Rockmusik zu. Das erste Album in neuer Besetzung hieß „Fleetwood Mac“ und erschien 1975. Der Nachfolger „Rumors“ verkaufte sich mehr als 40 Millionen Mal und zählt damit zu den kommerziell erfolgreichsten Alben aller Zeiten.

Nicks brachte neben ihrer Tätigkeit für Fleetwood Mac auch einige erfolgreiche Tonträger als Solokünstlerin heraus.

Joan Jett


Geboren wurde Joan Jett als Joan Marie Larkin, nahm aber nach der Scheidung ihrer Eltern den Mädchennamen ihrer Mutter an. Als Jugendliche besuchte sie Gitarrenkurse, gab dies jedoch bald auf, weil ihr Lehrer ihr nur Folk-Songs beibringen wollte. Im Jahr 1975 gründete sie mit der Schlagzeugerin Sandy West die Band The Runaways. Als drittes Mitglied rekrutierten Jett und West die Bassistin Micki Steele. Nach mehreren Besetzungswechseln und fünf Alben löste sich die Band 1979 auf.

Jett gründete bald darauf eine neue Gruppe, mit der sie fortan unter dem Namen Joan Jett & The Blackhearts Musik machte. Die Band coverte 1981 den Song „I Love Rock’n’Roll“, der auf Platz eins der US-Charts stieg. Das gleichnamige Album erreichte den zweiten Rang der Verkaufsliste in den Vereinigten Staaten. Bis 2013 folgten weitere neun Langspielplatten von Joan Jett & The Blackhearts. Im Jahr 2015 wurde die Band in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen. Die Geschichte von The Runaways wurde übrigens 2010 verfilmt; Kristen Stewart hat in dem Streifen die Rolle von Joan Jett übernommen.

Janis Joplin


Als Kind war Janis Joplin eine Außenseiterin und entwickelte daher eine große Liebe fürs Zeichnen. Aber auch die Musik interessierte sie sehr, und sie brachte sich selbst einen unverkennbaren Gesangsstil bei. Im Jahr 1966 schloss sie sich der Band Big Brother and the Holding Company als Sängerin an und feierte mit ihr erste Erfolge.

Nach der Trennung von der Gruppe stellte Joplin im Jahr 1968 eine eigene Band zusammen: die Kozmic Blues Band. Mit ihr trat die Sängerin unter anderem 1969 beim legendären Woodstock-Festival auf. Spätestens dadurch wurde Joplin zum Rockstar und einer Ikone der Hippie-Bewegung. Allerdings hatte sie auch zeit ihres Lebens Probleme mit Alkohol und Drogen. Daher löste sich ihre Band 1970 auf, um Joplin die Möglichkeit zu geben, ihr Leben in den Griff zu bekommen.

Nach einem Aufenthalt in Südamerika stellte Joplin kurz darauf die Full Tilt Boogie Band zusammen. Die nahm im Oktober 1970 gerade das Album „Pearl“ auf, als Janis Joplin tot in ihrem Hotelzimmer aufgefunden wurde. Sie war an einer Überdosis Heroin verstorben. Posthum wurde Joplin im Jahr 1995 in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen.

Courtney Love


Wer den Namen Courtney Love hört, der hat zunächst nur eine Assoziation: ihre Beziehung mit dem 1994 verstorbenen Nirvana-Frontmann Kurt Cobain. Dabei hat Courtney Michelle Harrison, wie sie eigentlich heißt, selbst eine beeindruckende Karriere als Rocksängerin hingelegt.

Im Jahr 1982 war sie kurzzeitig die Sängerin der Band Faith No More und gründete 1985 mit Freundinnen eine eigene Gruppe. Nach deren Ende brachte sich Love selbst bei, Gitarre zu spielen, und formierte 1989 die Band Hole. Diese sollte zu einer der erfolgreichsten Rockgruppen mit einer Frontfrau werden. Allein das Album „Celebrity Skin“ von 1998 verkaufte sich mehr als zwei Millionen Mal. Hole lösten sich 2002 auf, und Love brachte 2004 ihr Soloalbum „America’s Sweetheart“ heraus. Im Jahr 2010 kam es zur Neugründung von Hole, allerdings war Love das einzige Mitglied, das noch von der ursprünglichen Besetzung übrig war. Seit 2014 sind drei weitere Gründungsmitglieder wieder Teil der Band.

Shirley Manson


Die Rockband Garbage feierte um die Jahrtausendwende große Erfolge – was sie vor allem ihrer charismatischen Sängerin Shirley Manson zu verdanken hatte.

Bereits als 16-Jährige wurde die Schottin Keyboarderin der Gruppe Goodbye Mr. Mackenzie. Die wurde 1992 aufgelöst, ein Jahr später gründeten die Mitglieder die Band Angelfish. Dort bekam Manson auch die Chance, als Sängerin in Erscheinung zu treten, was ihr bei dem vorherigen Projekt noch verwehrt geblieben war. Als das Video zu Angelfishs Song „Suffocate Me“ beim Musiksender MTV lief, wurden der Gitarrist Steve Marker und der Produzent Butch Vig auf Manson aufmerksam. Beide gehörten der 1994 gegründeten Band Garbage an und waren auf der Suche nach einer charismatischen Sängerin. Sie luden Manson zu einem Vorsingen ein und nahmen sie bald darauf in die Gruppe auf. Die sechs Alben der Band, die bis 2016 erschienen, erreichten in vielen Ländern die Top 20 der Charts, darunter die USA, Großbritannien und Deutschland. Mit „Version 2.0“ gelangen Garbage 1998 sogar der Sprung an die Spitze der britischen Verkaufsliste. Insgesamt verkauften sich die Tonträger von Manson und ihren Bandkollegen mehr als 17 Millionen Mal.

PJ Harvey


Polly Jean Harvey spielte als Teenager Saxophon und war zudem die Gitarristin in einem Folk-Duo. Nach ihrer Schulzeit stieg sie 1988 in die Band Automatic Dlamini ein, in der sie nicht nur Gitarre und Saxophon spielte, sondern auch sang. Bis 1991 verblieb sie in der Gruppe und machte zahlreiche Erfahrungen als Bühnenkünstlerin.

Anschließend gründete sie mit ihren ehemaligen Bandmitgliedern Rob Ellis und Ian Oliver eine neue Gruppe, der sie den Namen PJ Harvey gab. Dieser gab Harvey die Möglichkeit, auch als Solistin in Erscheinung zu treten, was sie ab 1993 tat. Nachdem alle ihre Alben recht gute Platzierungen in den Charts verschiedener Länder erreicht hatten, wurde die Langspielplatte „The Hope Six Demolition Project“ 2016 zu Harveys erstem Nummer-eins-Album. Es landete in ihrer britischen Heimat an der Spitze der Verkaufsliste. Harvey ist bis heute der einzige Musik-Act, dem es gelang, zwei Mal den Mercury Prize für das beste britische Album des Jahres zu gewinnen. Sie erhielt ihn sowohl 2001 für „Stories From the City, Stories From the Sea“ als auch 2011 für „Let England Shake“.

Melissa Etheridge


Das nach ihr selbst benannte Debüt von Melissa Etheridge sorgte 1988 bereits für Aufsehen und brachte der damals erst 17-jährigen Sängerin Doppelplatin in Australien und Platin in Neuseeland ein. Bis 2019 folgten 14 weitere Alben, die sich ebenfalls hoch in den Charts vieler Länder platzieren konnten. Etheridge gewann zudem 1993 und 1995 jeweils einen Grammy in der Kategorie Best Female Rock Vocal Performance. Im Jahr 2007 wurde ihr außerdem ein Oscar für das Lied „I Need to Wake Up“ verliehen, den sie für den Film „Eine unbequeme Wahrheit“ geschrieben hatte.

Dolores O’Riordan


Als im September 1994 der Song „Zombie“ erschien, schlug er fast buchstäblich ein wie eine Bombe. Das Lied, das einen Bombenanschlag der irischen Terrororganisation IRA thematisiert, sorgte weltweit für Aufsehen. Veröffentlicht wurde es von der irischen Band The Cranberries mit ihrer Sängerin Dolores O’Riordan.

Die Gruppe existierte bereits seit 1989, damals aber noch mit einem männlichen Sänger. Als dieser die Band nach nur einem Jahr wieder verließ, suchten die übrigen Mitglieder per Zeitungsanzeige nach einer Sängerin. Mit O’Riordan entstand der typische Sound, für den The Cranberries später berühmt werden sollten. Nach fünf Alben legte die Gruppe 2003 eine längere Pause ein. Diese nutzte O’Riordan dafür, die beiden Soloalben „Are You Listening?“ (2007) und „No Baggage“ (2009) aufzunehmen.

The Cranberries fanden 2009 wieder zueinander und brachten die Langspielplatten „Roses“ (2012) und „Something Else“ (2017) heraus. Im Jahr 2014 stieg O’Riordan in die Band Jetlag ein, die sich daraufhin in D.A.R.K. umbenannte. Das Album „Science Agrees“ erschien 2016.

Im Januar 2018 ertrank O’Riordan in der Badewanne eines Londoner Hotels. Posthum brachten The Cranberries 2019 das Album „In the End“ heraus, für das die Band Demo-Aufnahmen von O’Riordan verwendete.

Gwen Stefani


Die Band No Doubt wurde schon 1986 gegründet, allerdings mit John Spence am Mikrofon. Nachdem sich dieser Ende 1987 das Leben genommen hatte, löste sich die Band zunächst auf, formierte sich aber kurz darauf neu. Zunächst übernahm der Trompeter Alan Meade den Gesang, nachdem er 1988 aus der Band ausstieg, wurde Gwen Stefani zur Frontfrau gemacht. Sie gehörte ebenfalls zu den Gründungsmitgliedern der damals noch neunköpfigen Kombo, war allerdings zunächst als Hintergrundsängerin aktiv. Schnell bauten No Doubt eine Fangemeinschaft in Kalifornien auf, und dank ihrer dynamischen Live-Auftritte und der Bühnenpräsenz von Stefani unterschrieben sie bald einen Plattenvertrag. Die ersten Alben liefen noch unter dem Radar, erst „Tragic Kingdom“ von 1995 wurde zu einem kommerziellen Erfolg. Darauf enthalten waren auch die beiden Singles, die heute am ehesten mit No Doubt in Verbindung gebracht werden: „Don’t Speak“ und „Just a Girl“. Die Alben „Return of Saturn“ von 2000 und „Rock Steady“ von 2001 bestätigten mit Millionenverkäufen das Interesse der weltweiten Musikfans an der Band.

Stefani betätigt sich zudem als Solokünstlerin und brachte zwischen 2004 und 2016 drei Alben heraus. „This Is What the Truth Feels Like“ von 2016 landete sogar auf dem ersten Platz der US-Charts.

Doro Pesch


Die Düsseldorferin Dorothee Pesch gehörte 1982 zu den Gründungsmitgliedern der Band Warlock. Das Debütalbum der Gruppe erschien 1984, hieß „Burning the Witches“ und sorgte mit seiner Mischung aus klassischem Heavy Metal und Powerballaden für Aufsehen. Vor allem aber zog Pesch zahlreiche Fans an. Nachdem sich die Band 1989 aufgelöst hatte, brachte Pesch unter dem Künstlernamen Doro ihr erstes eigenes Album „Force Majeure“ heraus. Seitdem erscheinen regelmäßig Tonträger der charismatischen Rocksängerin.

Alanis Morissette


Schon im jungen Alter von 21 Jahren wurde Alanis Morissette zum internationalen Star, als sie 1995 ihr Album „Jagged Little Pill“ auf den Markt brachte. Darauf enthalten waren nämlich mehrere Hit-Singles, darunter vor allem „Ironic“, „You Learn“ und „You Oughta Know“. Die Langspielplatte wurde weltweit über 30 Millionen Mal abgesetzt, und Morissette gewann 1996 vier Grammys. Bis 1999 folgten drei weitere Exemplare des wichtigsten Musikpreises der Welt, die sie unter anderem für den Song „Uninvited“ erhielt. Dieser war ein Beitrag zum Soundtrack des Films „Stadt der Engel“ mit Nicolas Cage. Daher wurde Morissette dafür auch für einen Golden Globe in der Kategorie Bester Filmsong nominiert.

Bis 2012 brachte Morissette insgesamt sechs internationale Studioalben heraus, die allesamt in den Top 10 in den USA, Deutschland und in ihrer Heimat Kanada landeten. Im Februar 2010 wurde ihr die Ehre zuteil, bei der Abschlussfeier der Olympischen Winterspiele in Vancouver aufzutreten. Dabei gab sie den Song „Wunderkind“ zum Besten.

Avril Lavigne


Ebenfalls aus Kanada stammt Avril Lavigne, die 2002 dank der Songs „Complicated“, „Sk8er Boi“ und „I’m With You“ auf der Bildfläche erschien. Zeitweise standen alle drei Singles gleichzeitig in den Top 10 der US-Charts. Das dazugehörige Album „Let Go“ landete unter anderem in Großbritannien auf dem ersten Platz der Verkaufsliste. Dies war vor der damals 17-jährigen Lavigne noch keiner jüngeren Künstlerin gelungen. Insgesamt verkaufte sich der Tonträger mehr als 16 Millionen Mal weltweit. Ähnlich erfolgreich war auch der Nachfolger „Under My Skin“, der 2004 erschien.

Bis 2019 brachte Lavigne vier weitere Studioalben auf den Markt, die allesamt Spitzenplatzierungen in den Charts vieler Länder einfuhren. In ihrer Karriere hat Lavigne mehr als 40 Millionen Alben und über 50 Millionen Singles verkauft. Besonders bemerkenswert ist, dass Lavigne an allen ihren Songs zumindest mitgeschrieben hat. Darin setzt sie sich teilweise mit ihrem Leben auseinander – wie etwa in vielen Liedern auf dem Album „Goodbye Lullaby“ von 2011, in denen sie die Trennung von ihrem Ex-Ehemann Deryck Whibley thematisiert.

Pink


Ihr bürgerlicher Name Alecia Beth Moore sagt wohl den wenigsten Menschen etwas. Aber als Pink ist sie eine der erfolgreichsten Sängerinnen unserer Zeit. Bereits ihr Debütalbum „Can’t Take Me Home“, das im Jahr 2000 erschien, verkaufte sich mehr als vier Millionen Mal und machte sie weltweit bekannt. Ihren endgültigen Durchbruch schaffte sie mit dem Nachfolger „M!ssundaztood“ von 2001, auf dem auch die äußerst erfolgreiche Single „Get The Party Started“ enthalten war. Mehrere Alben von Pink stiegen an die Spitze der Charts. In Deutschland befanden sich zum Beispiel „I’m Not Dead“ von 2006 und „The Truth About Love“ von 2012 ganz oben in der Verkaufsliste.

Insgesamt hat Pink im Laufe ihrer Karriere über 110 Millionen Tonträger abgesetzt. In zahlreichen Ländern wurden ihr für ihre enormen Verkaufszahlen goldene und Platinschallplatten verliehen. Zudem erhielt sie verschiedene Auszeichnungen, darunter drei Grammys.

Linda Perry


Als Jugendliche streifte Linda Perry durch einen Park in ihrer Heimatstadt San Diego, bettelte und nahm Drogen. Nachdem sie sich bei einem Sturz von einem Turm schwere Verletzungen zugezogen hatte, entsagte sie schließlich den Drogen. Stattdessen eiferte sie ihrem Bruder John nach, der in einer Band spielte. Perry zog nach San Francisco und gründete dort 1989 mit drei weiteren Frauen die Gruppe 4 Non Blondes. Deren einziges Album erschien 1993 unter dem Titel „Bigger, Better, Faster, More!“ und wurde zu einem riesigen Erfolg. Dies lag zu einem großen Teil an der Single „What’s Up?“, die darauf enthalten war. Das Album verkaufte sich weltweit über vier, die Single mehr als zwei Millionen Mal.

Wegen musikalischer Differenzen mit den restlichen Bandmitgliedern verließ Perry 1995 die 4 Non Blondes, die sich daraufhin auflösten. Perry veröffentlichte 1996 ihr Soloalbum „In Flight“ auf, das einige Songs enthielt, die eigentlich für die zweite Langspielplatte der 4 Non Blondes vorgesehen waren. Im Jahr 1999 erschien „After Hours“, das ähnlich erfolglos blieb wie der Vorgänger. Perry litt daraufhin unter Geldmangel, weshalb es ihr äußerst gelegen kam, dass sie 2001 von Pink kontaktiert wurde. Die bat sie darum, ihr bei deren kommendem Album zu helfen. Perry gab Pink daraufhin den von ihr geschriebenen Song „Get The Party Started“, der zu einem Hit wurde.

Während sie sich in der Folge vornehmlich darauf verlegte, als Produzentin tätig zu sein, brachte sie 2011 das Album „8 Songs About a Girl“ auf den Markt. Außerdem erschien 2015 die Langspielplatte „Linda Perry + Sara Gilbert’s Deer Sounds“.

Ann Wilson


Ann Wilson leistete zusammen mit ihrer Schwester Nancy Pionierarbeit in der Hardrock-Szene und gründete mit Heart die erste Hardrock-Band mit weiblicher Front. In den 70er Jahren wurde die Band berühmt und veröffentlichte legendäre Hits wie „Magic Man“ und „Barracuda. In den späten 80er Jahren begeisterte Anns unverwechselbare Stimme die Fans mit Power-Balladen wie „These Dreams“. Bemerkenswert ist, dass ihre Stimme, obwohl sie keine formale Gesangsausbildung hat, zu den unverwechselbarsten des Rock gehört.

Ihr immenser Beitrag brachte ihnen 2012 einen Stern auf dem Hollywood Walk of Fame und ein Jahr später die Aufnahme in die Rock & Roll Hall of Fame ein. Das Vermächtnis des Duos ist in über 35 Millionen verkauften Tonträgern verewigt.

Tarja Turunen


Eine äußerst ungewöhnliche Karriere legte die Finnin Tarja Turunen hin. Eigentlich wollte sie klassische Sängerin werden und besuchte daher ab 1995 die Sibelius-Akademie in Kuopio. Während ihres Studiums nahm ihr ehemaliger Schulkamerad Tuomas Holopainen zu ihr Kontakt auf und fragte sie, ob sie mit ihm eine Band gründen wolle. Diese sollte eigentlich akustische Musik machen, verlegte sich jedoch bald auf Rock und Metal, was besser zur eindrucksvollen Stimme von Turunen passte. So entstand der charakteristische Sound der Gruppe Nightwish.

Die Single „Sacrament of Wilderness“ wurde 1998 zum ersten Nummer-eins-Hit der Band in Finnland. Wenig später brachte der Song „Sleeping Sun“ Nightwish den internationalen Durchbruch. Nachdem Turunen ihre Ausbildung zur klassischen Sängerin wegen des Erfolgs von Nightwish zunächst hatte ruhen lassen, schrieb sie sich 2001 an der Hochschule für Musik in Karlsruhe ein. Im Oktober 2005 verließ Turunen Nightwish und strebte eine Solokarriere an.

Nach dem klassischen Weihnachtsalbum „Henkäys ikuisuudesta“ von 2006 brachte sie 2007 die Langspielplatte „My Winter Storm“ heraus. Bis 2019 folgten vier weitere Soloalben, die vor allem in den finnischen und den deutschen Charts sehr erfolgreich waren.

Amy Lee


Auch Amy Lee wollte sich akademisch ausbilden lassen, als der Erfolg ihrer Band dazwischenkam. Die US-Amerikanerin besuchte im Jahr 2000 die Middle Tennessee State University, um Musiktheorie und Komposition zu studieren. Bereits 1995 hatte sie mit dem Gitarristen Ben Moody die Gruppe Evanescence gegründet, die bis 1999 zwei EPs aufgenommen hatte. Das Demo-Album „Origin“ erschien 2000 und veranlasste Lee, ihr Studium zu unterbrechen und sich auf die Aktivitäten mit Evanescence zu konzentrieren. Zunächst holten sie und Moody weitere Musiker in die Band, um live auftreten zu können. Der Durchbruch gelang der Gruppe mit dem zweiten Album „Fallen“, das 2003 auf den Markt kam. Darauf war die Singles „Bring Me To Life“ enthalten, die in vielen Ländern hohe Platzierungen in den Charts erreichte und für den Soundtrack des Films „Daredevil“ verwendet wurde.

Bei der Grammy-Verleihung 2004 erhielten Evanescence zwei Auszeichnungen. Die Alben „The Open Door“ von 2006 und „Evanescence“ von 2011 knüpften an den Erfolg des Vorgängers an. Amy Lees Soloalbum „Dream Too Much“, das im September 2016 auf den Markt kam, dürfte ihre Fans überrascht haben, waren doch auf dem Tonträger Kinderlieder enthalten, die Lee größtenteils selbst geschrieben hat.

Uns würde es definitiv nicht stören, wenn noch viel mehr Frauen in der Rockmusik ihre Spuren hinterlassen würden.

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Lisa Borch entdeckte früh ihre Leidenschaft für Musik und Filme und studierte Kommunikationswissenschaften und Medienkultur. Seit 2016 ist sie als Musik- und Filmredakteurin bei popkultur.de tätig und teilt gerne ihre Meinungen und Empfehlungen mit ihren Lesern.

E-Mail: lisa.borch@popkultur.de

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