Lost in Space: Finale Runde für die Weltraum-Familie Robinson - Alles was man vor der letzten Staffel wissen sollte
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Lost in Space: Finale Runde für die Weltraum-Familie Robinson

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Poster der Serie Lost in Space Netflix
Poster der Serie Lost in Space Netflix © oster der Serie Lost in Space (c) Netflix

Im Dezember heißt es auf Netflix letztmals Gefahr, Will Robinson, Gefahr! Lost In Space, die Neuauflage der Neuauflage eines Serienklassikers aus den 60er Jahren basierend auf einer Comicserie geht in ihre dritte und letzte Runde. Was muss man vor dem Start wissen?

Spoilerwarnung - diese Meldung kann Hinweise auf die Fortführung der Handlung enthalten!

Konkurrenz für Star Trek (?)

Immer wieder findet sich in Sachbüchern und Artikeln über das phantastische Fernsehen der 60er-Jahre der Hinweis, dass die Serie Lost in Space ihrerzeit die größte Konkurrenz für das später ikonisch gewordene Star Trek gewesen sei, doch wirklich bestätigen kann man diese Aussage nicht. Wahr ist, dass die Serie ziemlich genau ein Jahr zeitversetzt (von 1965 bis 1968) für das TV-Network CBS produziert wurde und somit für zwei Jahre zeitgleich lief. Weiterhin stimmt, dass auch Lost in Space (das erst 1992 beim später in kabel eins umbenannten „Kabelkanal“, später bei ProSieben, unter dem Titel „Verschollen zwischen fremden Welten“ in deutscher Fassung erstausgestrahlt wurde) Kultstatus bei seinen Fans erlangte. Doch eine echte Konkurrenz stellten die Weltraumabenteuer der Familie Robinson, bestehend aus Papa John (Guy Williams, „Kapitän Sindbad“), Mama Maureen (June Lockhart, „Geheimagent T“), Teenie-Tochter Judy (Marta Kristen, „Dr. Kildare“, „Solo für O.N.C.E.L.“), ihrer jüngeren Schwester Penny (Angela Cartwright, „Meine Lieder, meine Träume“), Nesthäkchen Will (Bill Mumy, später bekannt in Babylon 5), Space-Cowboy Major Don West (Mark Goddard, „Johnny Ringo“) und dem trottelig-hinterlistigen Wissenschaftler Dr. Zachary Smith (Jonathan Harris, „Das Schiff der Verurteilten“) sowie dem namenlosen Super-Roboter für Captain Kirk & Co. nicht dar: Dazu waren die angepeilten Zielgruppen einfach zu unterschiedlich. Während Star Trek ein erwachsenes Publikum erreichen sollte, war Lost in Space mit seiner eher einfachen Erzählweise auch bestens geeignet für jüngere und kleine Zuschauer. Der Grundtenor der von Irwin Allen („Unternehmen Feuergürtel“ und aufgrund seiner Katastrophenfilme in den 70er Jahren mitunter als „Master Of Disaster“ bezeichnet) geschaffenen Serie war weit weniger ernst, obwohl es auch hier Begegnungen mit neuen Lebensformen gab (die jedoch bei weitem weniger fremd als die bei „Star Trek“ daherkamen).

CBS
CBS © CBS

Die Serie erzählte von der schon beschriebenen Familie Robinson und dem Piloten Major West, die im futuristischen Jahr 1997 (sic!) an Bord des untertassenförmigen Raumschiffes Jupiter II aufbrechen, um angesichts der Überbevölkerung der Erde einen potenziellen Kolonialplaneten im Alpha-Centauri-System zu erkunden. Dummerweise hat sich jedoch Dr. Smith, der als Spion für eine feindliche Macht tätig ist, mit an Bord geschlichen, und nach dessen Manipulation wird das Schiff in die unendlichen Weiten geschleudert, wo es insgesamt 83 Folgen in drei Serienstaffeln lang (also vier Episoden mehr als die klassische „Star-Trek-Serie!“) verschollen blieb, wobei die Serie offen endet.

Hier eine TV-Promo zum Original:

Verzweigte Entstehungsgeschichte

Die Vorlage von Lost in Space war eine anfangs „Space Family Robinson“ betitelte, später gleichnamige Comicserie, die zwischen 1962 und 1982 fast zwanzig Jahre lang in 59 Ausgaben erschien. Die Comics wiederum waren eine Science-Fiction-Version des 1812 herausgekommenen Kinderbuches „Der Schweizerische Robinson“ des Berner Pfarrers Johann David Wyss, in der die titelgebende Familie auf einer einsamen Insel strandet (das Buch erhielt zwischen 1974 und 1975 eine 26-teilige Serienadaption, auch hierzulande unter dem Titel „Die Schweizer Familie Robinson“ beim ZDF zu sehen). Dieses Buch hingegen adaptierte den Klassiker „Robinson Crusoe“ von Daniel Defoe...puh!

Die Rückkehr

New Line Cinema
New Line Cinema © New Line Cinema

Da die Serie wie bereits erwähnt durchaus ihre Fans hatte (der Warnruf „Danger, Will Robinson, Danger!“ des mit dem kleinen Sohn der Familie eng verbundenen Schiffsroboters ging ebenso in die amerikanische Pop-Kultur ein wie das berühmte, nie ausgesprochene „Beam Me Up, Scotty!“), sann man jahrelang über eine Wiederauferstehung der Serie nach. Diese erfolgte 1998 in Form eines Kinofilms: „Lost In Space“ von Regisseur Stephen Hopkins „Der Geist und die Dunkelheit“ erzählte eine deutlich düsterere Version der zuvor eher naiven Abenteuer der Robinsons mit den Hollywood-Stars William Hurt („Gottes vergessene Kinder“) und Mimi Rogers („Der Mann im Hintergrund“) als Robinson-Eltern, während man die junge Heather Graham (später unter anderem in Filmen der Reihen „Scream“ und „Hangover“) als Tochter Judy castete. Dr. Smith, im Gegensatz zum sarkastischen TV-Doktor nun ein echter und ziemlich bedrohlicher Bösewicht, spielte Gary Oldman (später „Harry Potter und der Gefangene von Askaban“). Obwohl der Film alles in allem recht gelungen und die Serie dank ihrer Heimkino-Veröffentlichung nie aus dem Gedächtnis der Fans verschwunden war, standen seinen Kosten in Höhe von 80 Millionen US-Dollar lediglich etwas über 118 Millionen am Box Office gegenüber, was ihn zum Flop degradierte. Aus diesem Grund gab es niemals eine Fortsetzung.

Revival 1

Ein ebensolcher wurde das TV-Revival von 2004: Produziert von Hongkong-Regisseur John Woo („A Better Tomorrow“) für das Fernsehnetzwerk The WB, kam „The Robinsons: Lost In Space“ nicht über einen Pilotfilm hinaus, in dessen Anschluss das Network keine Serie bestellte. Brad Johnson („Philadelphia Experiment II“) und Jayne Brook („Star Trek: Discovery“) spielten darin die Eltern, Adrianne Palicki („The Orville“), die Deutsche Vanessa Eichholz („Reeperbahn“) und Ryan Malgarini („Gary Unmarried“) die drei Robinson-Kinder.

Revival 2 - diesmal richtig

Netflix
Netflix © Netflix

Anders sah es hingegen beim insgesamt dritten Wiederbelebungsversuch im Jahr 2018 aus: Diesmal war das weltweite Publikum erheblich interessierter an den Abenteuern der raumfahrenden Robinsons. Produziert von den Unternehmen Sazama Sharpless Productions, Applebox Entertainment, Synthesis Entertainment, Clickety-Clack Productions und last not least der im wahrsten Sinne des Wortes legendären TV-Produktionsschmiede Legendary Television (...deren Filmsektion für Kassenschlager wie Christopher Nolans „Batman-Filmtrilogie“, die „Hangover-Filmreihe“ oder zuletzt Denis Villeneuves „Dune-Reboot“ verantwortlich zeichnete) ging Lost in Space hierzulande unter seinem alten deutschen Titel „Verschollen zwischen fremden Welten“ ab dem 13. April 2018 an den (Neu-)Start- und zwar nicht im linearen Fernsehen, sondern bei der noch immer marktführenden Streaming-Plattform Netflix, wo man das Genre Science-Fiction nicht erst seit Star Trek: Discovery großzügig bediente.

Für die Besetzung griff man dabei auf teils mehr, teils weniger bekannte TV-Gesichter zurück. Familienvater John Robinson, hier ein ehemaliger Elitesoldat, wurde von Toby Stephens gespielt, den das Publikum beispielsweise als Captain Flint aus der Piratenserie „Black Sails“ (2014 bis 2017) kannte. Mama Maureen Robinson, ihres Zeichens Wissenschaftlerin, spielte Molly Parker, unter anderem zwischen 2014 und 2016 in der Rolle der Jackie Sharp in der Polit-Serie „House Of Cards“ zu sehen. Die älteste Tochter Judy, diesmal ein Adoptivkind mit außergewöhnlicher Intelligenz und schon in jungen Jahren, genaugenommen als 18-jährige ausgebildete Ärztin, wurde von Taylor Russell verkörpert, mittlerweile bekannt als Zoey aus den beiden „Escape-Room-Filmen“ aus dem Psychohorror-Genre. Mina Sundwall, die die aufmüpfige jüngere Tochter Penny spielte, war ferner im wiederkehrenden Gastpart als Lita in der 5. und 6. Staffel der DC-Comicserie Legends of Tomorrow mit dabei. Der Darsteller des kleinen Will, der in der Neuauflage als Problemkind dargestellt wird, hieß Maxwell Jenkins und war trotz seiner erst 12 Jahre bei Drehbeginn schon bekannt aus Serien wie Betrayal, wo er den Oliver spielte (2013 bis 2014) und Sense8 (2015 bis 2017), wo er als junger Will Gorski zu sehen war. Eine Neuinterpretation war auch Pilot Don West, nun gespielt vom argentinischen Schauspieler Ignacio Serricchio (bekannt unter anderem als Rodolfo Fuentes in der Serie Bones von 2014 bis 2017), der hier nun eine eher zwielichtige Figur mit einem fragwürdigen Hintergrund war. Die größte Änderung jedoch gab es bezüglich des verschlagenen Dr. Smith: Dieser war nun voll und ganz abgedreht, trug den Vornamen „Zoe“ und war weiblich. In Parker Posey, zuvor unter vielem anderem beispielsweise als Madge Tivey-Faucon im Bio-Pic „Grace Of Monaco“ zu sehen, fand man eine eindrucksvolle Darstellerin. Doch auch Dr. Zachary Smith (mit dem es hier eine ganz bestimmte Bewandtnis hat) trat, wenn auch nur in einer kleinen Rolle, in der Serie auf - und wurde von niemand geringerem als dem Originaldarsteller des damals kleinen Will Robinson, Bill Mumy gespielt (...der den erwachsenen Will Robinson übrigens auch in einem Gastauftritt in der 1998er-Neuverfilmung gespielt hatte). In der Rüstung des Roboters, der in der Neuauflage vom Bestandteil des Schiffsinventars zu einem an und für sich bedrohlichen außerirdischen Maschinenwesen wird, steckte der über zwei Meter große Schauspieler Brian Steele, der vorzugsweise nichtmenschliche Charaktere in Serien und Filmen wie „Harry And The Hendersons“ (1992) und „The Empty Man“ (2020) verkörpert und in deren meist aufwändige Kostüme steigt.

Neue alte Abenteuer

Netflix
Netflix © Netflix

Natürlich änderte sich die Handlungsprämisse in der neuen Serie erneut in nicht wenigen Punkten. Nicht mehr die Überbevölkerung der Erde war nun der Grund dafür, dass man dringend nach einem kolonisierungsgeeigneten Planeten suchte, sondern der Einschlag des „Weihnachtssterns“ - eines (vermeintlichen) riesigen Meteoriten, durch dessen Einschlag auf der Erde für lange Zeit ewige Nacht herrschen wird. Aus diesem Grund wird das riesige Raumschiff Resolute im Rahmen des Projektes „Ein neuer Anfang“ in die unendlichen Weiten entsandt, um das Sonnensystem Alpha Centauri auf seine Besiedelungsmöglichkeiten hin zu untersuchen. Doch erstens kommt es anders und zweitens als man denkt: Die Resolute wird von einer außerirdischen Roboterspezies angegriffen und dabei schwer beschädigt. Nur mit Mühe und Not kann sich ein Teil der an Bord befindlichen potenziellen Siedler auf die Rettungsschiffe flüchten, im Falle der Familie Robinson handelt es sich um die Jupiter 2. Die Rettungsschiffe und die angeschlagene Resolute werden in ein Wurmloch hineingezogen und auf einen unbewohnt scheinenden, aber der Erde atmosphärisch ähnlichen Planeten versetzt. Hier beginnt der Überlebenskampf der Robinsons, in deren Verlauf sich ihnen der undurchsichtige, aber freundliche Don West sowie die angebliche Dr. Zoe Smith anschließen. Der kleine Will schließt dabei zunächst heimlich Freundschaft mit einem ebenfalls auf dem Planeten gestrandeten Roboter, und zwar einem Angehörigen der angreifenden Maschinenspezies...

Ein neuer Stil

Da die Handlung im Lauf der Zeit noch die eine und andere Überraschung bereithält, soll auf tiefergehende Spoiler an dieser Stelle verzichtet werden. Kennern der alten Serie fällt schon gleich zu Beginn der Neuauflage auf, dass der oftmals albern-naive Ton des Originals hier völlig verschwunden ist (...was jedoch auch bereits der Fall bei der Neuverfilmung von 1998 gewesen ist). Die Abenteuer der Robinsons kommen nun weitaus ernster daher und konzentrieren sich ferner zumindest zu Beginn auf die Erlebnisse bei der Erkundung ihrer unfreiwilligen neuen Heimat, während die Jupiter 2 in der 60er-Jahre-Show auf die Reise durch den Welttraum ging und dabei nacheinander eine ganze Menge fremder Planeten ansteuert. Dazu kam es erst am Ende der Eröffnungsstaffel.

Trotzdem (oder vielleicht auch gerade deswegen) kam die neue Serie im Gegensatz zu den beiden vorherigen Reboots in ansehnlicher Weise beim Publikum an (wenngleich sich Netflix bezüglich Klick-Zahlen bekanntermaßen nicht in die Karten schauen lässt), und dem offenen Ende der ersten Staffel folgte pünktlich am Heiligabend 2019 die zweite Staffel, die ebenfalls alles in allem positiv aufgenommen wurde. Allerdings gab es schon recht bald eine gute und eine schlechte Nachricht für die Fans: Die gute lautete, dass es eine dritte Staffel von Lost in Space geben werde. Die schlechte hingegen war, dass es sich bei ihr um die letzte Staffel handeln würde: Laut den Produzenten hatten diese niemals geplant, eine Endlosserie aus den (neuen) Abenteuern der Robinsons zu machen.

Es darf (ACHTUNG SPOILER!) angenommen werden, dass es in der dritten und wie gesagt letzten Serienstaffel (die ab dem 1. Dezember so wie schon die beiden ersten Staffeln komplett herauskommen wird, d.h. es gibt keinen wöchentlichen Veröffentlichungsturnus wie bei manchen anderen Serien) um die Familienzusammenführung der Robinsons gehen wird, da die Eltern und die Kinder am Ende von Staffel 2 voneinander getrennt werden. Dass einzelne Charaktere jedoch wirklich den Tod gefunden haben, wie es vielleicht den Anschein hat, darf hingegen bezweifelt werden. Gerüchte besagen weiterhin, dass es in der dritten Staffel auch eine Begegnung von Adoptivtochter Judy Robinson mit ihrem leiblichen Vater geben könne. Diesen könnte Neuzugang Russell Hornsby spielen, bekannt als Hank Griffin aus der Mystery-Fantasy-Krimiserie Grimm (2011 bis 2017), der einen wiederkehrenden Gastpart in Staffel 3 erhalten wird.

Die Produzenten äußerten, dass die Handlung der Serie einen echten Abschluss finden werde und es keine Gefahr gäbe, dass sie wie so viele andere vorzeitig beendete Reihen auch im Streaming-Bereich offen ende. Von Beginn an sei ein Anfang, ein Mittelteil und ein Ende der Geschichte der Robinsons konzipiert worden.

Ein erster Trailer zur dritten Staffel macht neugierig auf die Dinge, die da zu guter Letzt kommen werden: Fans hoffen, wie nicht anders zu erwarten darauf, dass auch die abschließenden Abenteuer der Weltraum-Familie Robinson das Niveau der beiden ersten Staffeln erreichen werden.

Lost in Space: Englischer Trailer zur 3. Staffel

Du kannst die Serie Lost in Space jetzt sofort bei Netflix streamen.

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