Aktivist Tadzio Müller zu Bali-Empörung: „Auch ich bin in den letzten Jahren geflogen“

Aktivist Tadzio Müller zu Bali-Empörung: „Auch ich bin in den letzten Jahren geflogen“

Der Berliner Klimaaktivist Tadzio Müller sagt, dass Klimaaktivisten auch keine besseren Menschen sind und was daraus folgen muss.

Tadzio Müller
Tadzio MüllerNikita Teryoshin

Zur Aufregung und Empörung gegenüber der Letzten Generation, die sich daran entzündete, dass ein Protestierender zu einem Gerichtstermin in Stuttgart nicht erschienen war, weil er sich im Thailand-Urlaub befand, bezog am Mittwochabend auch der Berliner Klimaaktivist Tadzio Müller Stellung – in einem Video, das er auf seinem Twitter-Kanal FaggotsForFuture postete. „Die Verdrängungsgesellschaft führe gerade wieder eines ihrer Lieblingsstücke auf: Klimaaktivist:innen sind Heuchler“, sagt er dort. Er bezweifelt allerdings, dass es den Kritikern der sogenannten Klimakleber aus Stuttgart, die in den Asien-Urlaub geflogen sind, wirklich um die CO2-Emissionen geht, die dieser Flug ausgelöst hat. „Denen geht darum, sagen zu können: Ha, ihr Klimaaktivisten seid genauso amoralische oder doppelmoralische Heuchler:innen wie wir. Und deswegen müssen wir uns gar nichts von euch sagen lassen.“

Wer so denke, habe die Position der Klimaaktivisten missverstanden. „Wir sagen ja gar nicht, dass wir die besseren Menschen sind.“ Zumindest er sage das nicht. Auch er sei in den letzten Jahren in den Urlaub geflogen, weil er seinem Freund eine Freude machen wollte. Auch er bestelle manchmal Sachen bei Amazon und esse manchmal Fleisch. „Ich bin kein besserer Mensch, wir sind keine besseren Menschen.“ Und gerade weil man wisse, dass Menschen manchmal egoistische Entscheidungen treffen, brauche es gesellschaftliche Regeln, die es erleichtern, gute Entscheidungen zu treffen. Ein Tempolimit zum Beispiel oder Einschränkungen für den Flugverkehr. „Darum geht es.“