Richard Cobden (1804-1865)  
 
 
Richard Cobden
Richard Cobden
1804-1865
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Herzlich willkommen bei www.richard-cobden.de, den Seiten zu Ehren von Richard Cobden. In seiner Zeit ber�hmt und geachtet, ist Richard Cobden heute fast v�llig vergessen. Allein das Zerrbild eines angeblich "barbarischen" Manchester-Liberalismus hat �berlebt, auch wenn die historische Kenntnis wohl meist nicht ausreichen w�rde, Richard Cobden als den bedeutendsten Vertreter dieses Manchester-Liberalismus zu nennen. 

Pure Ahnunglosigkeit spricht zum Beispiel aus einem G�nter Grass, wenn dieser sich in einem Interview mit Radio Bremen am 21. Mai 1997 wie folgt ausl��t:

"Wir erleben den R�ckgriff auf einen Manchester-Liberalismus, der keine R�cksicht auf Menschen mehr nimmt. Mit Wortgebilden wie �Globalisierung�, mit abenteuerlichen, im Grunde ideologischen Erkl�rungen werden Entscheidungen �ber Menschen getroffen, die ihre Existenzgrundlage verlieren, die aus dem Arbeitsleben herausgekippt werden, und das wird hingenommen; das hei�t, es wird nicht ganz hingenommen."

Spricht Herr Grass hier wirklich von dem Richard Cobden, der, als w�hrend des amerikanischen B�rgerkriegs die Einfuhr von Baumwolle und damit die Textilindustrie im Norden Englands zum Erliegen kam, zur Linderung des Elends der "aus dem Arbeitsleben Herausgekippten" eine Sammlung organisierte, die sich die damals unerh�rten Summe von einer Million Pfund als Ziel setzte? Oder soll die Rede von dem Richard Cobden sein, der so vor dem englischen Parlament 1841 seinen Kampf gegen die Kornz�lle, die den armen Leuten das Brot verteuerten, begr�ndete:

"Wenn ich in die Fabrikbezirke gehe, dann wei� ich, da� ich in eine triste Umgebung zur�ckkehre. Ich wei�, da� der Hunger durch das Land schreitet und da� Menschen aus Mangel an den einfachsten Lebensnotwendigkeiten zugrunde gehen. Wenn ich das sehe und mir ins Ged�chtnis rufe, da� es ein Gesetz gibt, das insbesondere daf�r sorgt, die Bev�lkerung in absoluter Not zu halten, dann kann ich nicht umhin, der Gesetzgebung dieses Landes Mord zu unterstellen. Und wo immer ich stehe, ob hier oder drau�en, ich werde dieses System des gesetzgeberischen Mordes anprangern."

Oder spricht G�nter Grass, wenn er von "abenteuerlichen Erkl�rungen" schwadroniert, von dem Richard Cobden, der 1846 in einer Rede in Manchester mit diesen Worten das Ziel des Freihandels erl�uterte, der mit dem Fall der Kornz�lle die erste Globalisierung mit ihrem vorher undenkbaren Wohlstand einleitete:

"Aber mir ist vorgeworfen worden, zu sehr auf die materiellen Interessen zu schauen. Nichtsdestotrotz kann ich sagen, da� ich einen so breiten und gro�en Blick auf die Wirkungen dieses m�chtigen Prinzips geworfen habe, wie es jemals jemand getan hat, der in seiner Studierstube dar�ber nachgesonnen hat. Ich glaube, da� der physische Gewinn der kleinste Gewinn f�r die Menschheit aus dem Erfolg dieses Prinzips sein wird. Ich schaue weiter, ich sehe im Prinzip des Freihandels das, was in der moralischen Welt wie das Prinzip der Schwerkraft im Universum wirken wird, was Menschen zueinander zieht und den Gegensatz von Herkunft, Glauben und Sprache beiseite sto�en wird und uns im Band des ewigen Friedens vereinigen wird. Ich habe noch weiter geschaut. Ich habe spekuliert, habe wahrscheinlich getr�umt von einer nur schwach sichtbaren Zukunft, wohl tausend Jahre von heute, ich habe dar�ber spekuliert, was die Wirkung des Triumphs dieses Prinzips sein mag. Ich glaube, da� die Wirkung sein wird, das Antlitz der Welt zu ver�ndern, um ein Regierungssystem einzuf�hren, das vollkommen verschieden von dem ist, welches jetzt vorherrscht. Ich glaube, da� der Wunsch und das Motiv f�r gro�e und m�chtige Reiche, f�r gigantische Armeen und gro�e Flotten, f�r diese Materialien, die zur Zerst�rung von Leben und der Verw�stung des Ertrags der Arbeit benutzt werden, absterben wird. Ich glaube, da� solche Dinge aufh�ren werden, notwendig zu sein oder benutzt zu werden, wenn die Menschen eine Familie werden und frei die Fr�chte ihrer Arbeit mit ihren Mitmenschen als Br�der tauschen."

Weil all dies so wenig bekannt ist, hat sich diese Website das Ziel gesetzt, das Leben Richard Cobdens, seine historischen Leistungen und seine weiterhin aktuellen Gedanken zusammenzutragen. 

[Im Hintergrund ist die Unterschrift Richard Cobdens zu sehen, die wie das obige Portrait von George Patten aus dem Jahre 1849 dem zweiten Band der dritten Auflage der "Speeches on Questions of Public Policy by Richard Cobden, M.P." von 1908 entnommen ist.]


Franz von Holtzendorff: Richard Cobden

Bei Libera Media ist soeben das Buch "Richard Cobden" von Franz von Holtzendorff aus dem Jahre 1866 als kommentierte Neuausgabe erschienen. Urspr�nglich handelte sich um eine Rede vor dem Berliner Handwerkerverein, die Franz von Holtzendorff, einer der f�hrenden Juristen seiner Zeit, zu Ehren des gro�en Freih�ndlers gehalten hatte. Franz von Holtzendorff hatte Richard Cobden bei einem Aufenthalt in England selbst kennengelernt.

Die Neuausgabe enth�lt eine ausf�hrliche Einleitung zu Franz von Holtzendorff und Richard Cobden sowie zahlreiche Fu�noten, die den Hintergrund, Personen und ungew�hnliche Worte erl�utern. Das Buch ist �ber Amazon erh�ltlich (einfach auf das Bild klicken):

Richard Cobden



 

Frederic Bastiat