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Renault

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Alle Serien mit Tests, Daten, Preisen und Kosten

Der “kleine” Franzose: Renault ist in Deutschland vor allem für seine funktionellen und preiswerten Kleinwagen bekannt. Allen voran für die mittlerweile legendären R4 und R5, aber auch Twingo und Clio sind bei praxisorientierten Nutzern beliebt. Doch die französische Automarke hat weitaus mehr zu bieten. Mit Modellen wie Mégane oder Laguna ist sie auch in größeren Segmenten vertreten. Und durch batteriebetriebene Autos wie Twizy, Zoe und Kangoo gehört Renault  zu den größten Anbietern von Elektrofahrzeugen.

Markenbeschreibung

Wie so oft bei großen Konzernen steht auch bei Renault ein erst im Rückblick bedeutsam gewordenes Gründungsereignis am Anfang: Weihnachten 1898 fährt der erst 21-Jährige Louis Renault mit seinem im elterlichen Schuppen in Boulogne-Billancourt selbst zusammengebauten Holz-Auto nach Paris. Die Spritztour bringt ihm auf Anhieb zwölf Aufträge zum Nachbau seines Automobils ein. Das “Modell A” von Renault geht damit erstmals in Serie.


Im Februar 1899 gründet Louis zusammen mit zwei Brüdern die Société Renault Frères - ein Unternehmen der Gebrüder Renault. Bereits zur Jahrhundertwende arbeiten schon mehr als 100 Mitarbeiter für die Firma. Doch der Durchbruch zum Industriekonzern kommt erst, als 1906 ein Pariser Taxiunternehmen auf einen Schlag 250 Taxis bestellt.

Von Pkw zu Nutzfahrzeugen und Flugzeugen

Schon früh sind die Franzosen vielseitig aufgestellt. Erste Nutzfahrzeuge werden bereits ab 1909 hergestellt. Im Ersten Weltkrieg kommen Flugmotoren, Munition und mit dem Renault FT sogar ein Panzer hinzu. In den 1920er und 1930er Jahren folgt dann ein großer Boom: Renault stellt neben vielen Automobilen fast alles her, das etwas mit Motoren zu tun hat. Darunter Traktoren, Landmaschinen, Flugzeuge, Bootsmotoren und sogar Lokomotiven. Ein neues, größeres Werk auf der Seine-Insel Seguin setzt weltweit Maßstäbe in der Produktionstechnik.

Der Zweite Weltkrieg markiert dann den großen Einschnitt: Mit der Besetzung von Paris ab 1940 übernehmen die Deutschen auch bei Renault das Kommando. Die Werke produzieren und reparieren fortan Panzer und Lastwagen für die Wehrmacht. Nach britischen Luftangriffen kommt die Produktion ab 1943 jedoch vollständig zum Erliegen. Dem Unternehmensgründer wird nach der Befreiung durch die Alliierten Kollaboration mit den Nazis vorgeworfen. Er stirbt Ende 1944 unter mysteriösen Umständen.

Nach Kriegsende wird Renault 1946 verstaatlicht. Die Produktionsstruktur verändert sich infolgedessen grundlegend. Das Unternehmen produziert zunächst nur noch ein Auto: Den auch unter den Spitznamen „Motte de Beurre“ (Butterklumpen) und „Cremeschnittchen“ bekannt gewordenen Kleinwagen Renault 4 CV. Über 1,15 Millionen Exemplare werden bis zur Einstellung 1961 davon verkauft.

In den 1950er Jahren kommen mit der Limousine Dauphine, dem Mittelklassewagen Frégate, dem Sportwagen Caravelle und dem Großraumkombi Colorale weitere Modelle hinzu. Auch Lastwagen stehen wieder auf dem Programm. Neue Werke, auch im europäischen Ausland, werden eröffnet.

Renault avanciert zu einem der größten Automobilhersteller Europas

Anfang der 1960er Jahre löst der R4 das „Cremeschnittchen" ab. Renaults erster Wagen mit Frontantrieb ist ein großer Erfolg. Bis 1992 werden über 8 Millionen Exemplare von dem Kleinwagen - eines der meistverkauften Autos der Welt - verkauft. Aber auch die Kombilimousine R16 ist beim Publikum sehr beliebt.

In den 1970er Jahren avanciert Renault zu einem der größten Automobilhersteller Europas. Der Konzern wird weiter ausgebaut. In Douai eröffnet 1971 ein hochmodernes Werk, in Lardy wird 1973 eine neue Crashtest-Anlage eröffnet. Seit Ende der 1960er Jahre setzt das Unternehmen verstärkt auf Automobilsport als Werbeplattform. Der als Ergänzung zum R4 und R6 gedachte R5 wird unter anderem wegen seiner kompakten Ausmaße ab 1972 zum Verkaufsschlager. Für sportliche Fahrer hat das Unternehmen nach der Alpine-Übernahme den 310 im Angebot.

 

Schwarze Zahlen bei Renault dank Fuego, Escape und R25

Doch trotz einiger Erfolge schlittert das Unternehmen in den 1980er Jahren in eine Krise. Die Produktionszahlen sinken. Neben Stellenabbau und dem Verkauf von Beteiligungen sollen neue Modelle das Unternehmen wieder in die Gewinnzone bringen. Der Fuego, der Escape, der R25 und der R19 helfen dem Konzern letztendlich dabei, wieder in die schwarzen Zahlen zu kommen.

1993 erscheint der vor allem als Zweitwagen beliebte Twingo. Er wird auch heute noch produziert. Mit dem Kangoo kommt 1997 der Nachfolger für den 1985 eingeführten Kleintransporter Rapid auf den Markt. Der preiswerte Van Scénic ist ab 1996 besonders häufig als Familienauto im Einsatz. Im neuen Jahrtausend sind in der Mittelklasse vor allem Laguna, Modus und Mégane beliebt.   

Nachdem von Frankreichs Regierung 1996 die Privatisierung beschlossen wird, geht das Unternehmen 1999 eine Allianz mit Nissan ein und sichert sich zudem 20 Prozent der Anteile an Volvo. Kurz darauf werden auch die Automarken Dacia und Samsung Motors komplett übernommen. Ab 2011 setzt Renault verstärkt auf Elektrifizierung. Modelle wie Twizy, Zoe, Fluence und Kangoo gibt es bereits als E-Autos zu kaufen.