Anlässlich der 850-Jahr-Feier der Stadt Schwäbisch Gmünd im Jahr 2012 entstand eine Open-Air-Ausstellung mit 22 Tafeln zur Stadtgeschichte.
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In diesem Haus wurde nach dem Zweiten Weltkrieg Reinhold Maier von den Amerikanern im August 1945 zum Ministerpräsidenten des neu gebildeten Landes Württemberg-Baden ernannt. Er wohnte hier bei einem Freund, weil sein Haus in Stuttgart durch Bomben zerstört worden war.
Auf Grund seiner politischen Tätigkeit – er war von 1929 bis 1933 Wirtschaftsminister von Württemberg und gehörte 1932/33 für die DDP (heutige FDP) dem Reichstag an – war er den Amerikanern als demokratischer Politiker und als Gegner des Nationalsozialismus bekannt. Dazu kam, dass die amerikanische Militärregierung vom 23. April bis zum 8. Juli 1945 in Schwäbisch Gmünd saß, bevor sie nach Stuttgart verlegt wurde. Bei dieser Gelegenheit lernten die Amerikaner die Fähigkeiten Maiers, der Mitarbeiter des Landrates war, schätzen. Es spricht für ihn, dass er etwa ein Jahr danach vom ersten gewählten württembergischen Landtag in seinem Amt bestätigt wurde.
Seine bleibende Leistung besteht darin, dass er entschieden dafür eintrat, die drei von den Besatzungsmächten künstlich geschaffenen Länder zu vereinigen. Durch eine Volksabstimmung wurde das Land Baden-Württemberg geschaffen. Am 25. April 1952 bildete Maier die erste Regierung aus FDP/DVP, SPD und BHE und verkündete: „Die Länder Baden, Württemberg-Baden und Württemberg-Hohenzollern sind im gegenwärtigen Zeitpunkt 12.30 zu einem Bundesland vereinigt. Gott schütze das neue Bundesland.“
(Ulrich Müller, 850 Jahre Stadtgeschichte Schwäbisch Gmünd, 2012)