Reinhard Heydrich: Unbekannte öffnen Grab von SS-Führer - WELT
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Panorama Reinhard Heydrich

Unbekannte öffnen Grab von SS-Führer

Invalidenfriedhof Invalidenfriedhof
Reinhard Heydrich liegt auf dem Invalidenfriedhof in Berlin-Mitte begraben - seit Kriegsende anonym
Quelle: pa/imageBROKER/Karl F. Schöfmann
1942 starb der NS-Kriegsverbrecher Reinhard Heydrich infolge eines Attentats. 1945 wurde sein Grab auf einem Berliner Friedhof eingeebnet und anonymsiert. Nun gruben Unbekannte an dieser Stelle ein Loch.

Unbekannte haben in der vergangenen Woche versucht, die Gebeine eines NS-Verbrechers zu stehlen. Ein Friedhofsmitarbeiter entdeckte die Graböffnung am Morgen des 12. Dezember, wie die Berliner Polizei zuerst dem „Tagesspiegel“ bestätigte. Offenbar hatten die Täter genau an der Stelle auf dem Invalidenfriedhof in Berlin-Mitte gegraben, an der die sterblichen Überreste des früheren SS-Führers Reinhard Heydrich anonym begraben liegen.

Heydrich war 1942 infolge eines Attentats von tschechischen Widerstandskämpfern in Prag gestorben. Eine Handgranate war neben seinem Fahrzeug explodiert. Sein Grab wurde nach dem Zweiten Weltkrieg eingeebnet.

Der SS-Obergruppenführer Heydrich war unter anderem Vorsitzender der berüchtigten Wannseekonferenz, bei der die Ermordung der Juden in den besetzten Gebieten beschlossen wurde. Zudem leitete er das Reichssicherheitshauptamt und war Stellvertretender Reichsprotektor in Böhmen und Mähren. Ihm werden zahlreiche Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen.

Reinhard Heydrich
Der SS-Obergruppenführer Reinhard Heydrich war unter anderem Leiter des Reichssicherheitshauptamts
Quelle: picture alliance / Mary Evans Pi


Die Polizei ermittelt nun nach übereinstimmenden Berichten wegen Störung der Totenruhe, der Staatsschutz prüft die Tat. Den Tätern gelang es nach derzeitigem Ermittlungsstand nicht, Teile des Skeletts zu entwenden.

Der „Tagesspiegel“ erinnert in dem Zusammenhang an eine ähnliche Tat, bei der Linksextremisten im Februar 2000 ebenfalls in Berlin das Grab von SA-Sturmführer Horst Wessel geöffnet hatten. In einem Bekennerschreiben hatte die Gruppe der „Autonomen Totengräber“ damals behauptet, den Schädel in die Spree geworfen zu haben. Die Polizei dementierte dies.

sos

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