Recep Tayyip Erdogan
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Der türkische Staatschef wurde am 26. Februar 1954 in Istanbul geboren. Aus einfachsten Verhältnissen stammend, studierte der streng gläubige Moslem Wirtschafts- und Politikwissenschaften an der Marmara-Universität. Seit 1969 ist er in politisch islamisch orientierten Gruppierungen aktiv.
Türkischer Ministerpräsident 2003 bis 2014
Wegen Verstöße gegen die laizistische Grundordnung der Türkei wurde Erdogan 1999 für vier Monate inhaftiert. 2003 gewann seine Partei AKP die Parlamentswahlen und Erdogan wurde Premierminister.
Erdogan betreibt eine Politik der Hinwendung an die EU, zugleich forciert er auch eine Annäherung der Türkei an die arabischen Länder und versteht sich als Schutzpatron für die islamische Welt.
Kritik am autoritären Regierungsstil
Erdogan steht spätestens seit mehreren Jahren zunehmend international in der Kritik. Die landesweiten Gezi-Proteste im Jahr 2013 ließ er mit massiver Polizeigewalt niederschlagen. Korruptionsvorwürfen begegnete er mit Versetzung von Polizisten und Staatsanwälten und die von seiner Regierung erlassenen Gesetze zur schärferen Kontrolle des Internets werden als Einschränkung der Meinungsfreiheit kritisiert.
Seine Äußerungen nach dem Grubenunglück von Soma wurden auch im eigenen Land als Affront beurteilt. Bei einem Türkei-Besuch kritisierte Bundespräsident Gauck die Entwicklung des Landes. Auch die Beitrittsverhandlungen der Türkei zur EU sind durch die jüngsten Spannungen zwischen Ankara und Brüssel erneut ins Stocken geraten.
Wahl zum Staatspräsidenten im Jahr 2014
Am 10. August 2014 gewann Erdogan mit seiner Partei die Präsidentschaftswahlen. Ende August wurde er als neuer Staatspräsident vereidigt. Beobachter erwarten, dass Erdogan in seiner Amtszeit die Kompetenzen des Staatspräsidenten ausbauen wird. Nachfolger im Amt des Ministerpräsidenten ist Ahmet Davutoğlu.