Ronald Reagan: Schauspieler, Republikaner und US-Präsident
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Ronald Reagan: Leben und Karriere des US-Präsidenten

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Der damalige US-Präsident Ronald Reagan (l) begrüßt Barron Hilton bei seiner Ankunft im Kapitol
Der ehemalige US-Präsident Ronald Reagan (l) mit Barron Hilton © picture alliance/dpa/AP | Budd Gray

Ronald Reagan überlebte als US-Präsident ein Attentat und setzte außenpolitische Maßstäbe.

  • Ronald Reagan war zunächst Radio-Kommentator und Schauspieler, bevor er in die republikanische Partei eintrat
  • Als bekennender Antikommunist gewann er die Wahl zum 40. US-Präsidenten
  • Er überlebte ein Attentat und gewann den Rüstungswettstreit mit der Sowjetunion

Ronald Reagan (*6.2.1911, †5.6.2004) war nicht der typische US-amerikanische Präsident. Als Junge aus einfachen Verhältnissen startete er zunächst eine Karriere im Radio und Fernsehen. In den darauffolgenden Jahren wandte er sich der konservativen Politik zu und trat in die republikanische Partei ein. Als politischer Späteinsteiger gewann er schließlich die Wahl zum Präsidenten. Der 40. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika führte die USA zwei Amtszeiten lang. In einer bewegten Präsidentschaft überlebte er ein Attentat und setzte außenpolitische Maßstäbe. Im Alter von 93 Jahren starb er an einer Lungenentzündung. Die Beisetzung fand in der eigens für ihn errichteten Präsidentenbibliothek in Kalifornien statt.

Ronald Reagan: Kindheit und Karriere beim Radio und Film

Am 06. Februar 1911 erblickte ein zukünftiger US-Präsident in Tampico das Licht der Welt. Als Nachfahre irischer Einwanderer ging er nach der High School auf das Eureka College. Dort absolvierte er ein Studium im Bereich der Wirtschafts- und Theaterwissenschaften. 1932 verließ er nach seinem erfolgreichen Abschluss das College. In den 1930er Jahren begann er seine Karriere beim Rundfunksender WOC, für welchen er Baseball-Spiele kommentierte. Zufällig absolvierte er ein Casting in Hollywood. 1937 war dann sein großer Tag gekommen. Das Filmstudio Warner Brothers gab ihm einen siebenjährigen Vertrag als Schauspieler. Nachdem er zunächst in kleineren Filmen auftrat oder Nebenrollen in großen Filmen übernahm, etablierte sich Ronald Reagan mehr und mehr im Fernsehen. Als Präsident der Schauspielergewerkschaft offenbarte er bereits politisches Interesse.

In seiner Schauspielkarriere spielte er von 1937 bis 1964 in über 30 Filmen mit. Eine Auswahl:

  • Love is on the Air (1937)
  • Dollarregen (1940)
  • This ist the Army (1943)
  • Sein letzter Verrat (1951)
  • Tropische Abenteuer (1952)
  • Höllenhunde des Pazifiks (1957)
  • Der Tod eines Killers (1964)

Bei der Arbeit als Schauspieler lernte er seine erste Frau kennen. Vom damaligen Filmstar Jane Wyman (*5.1.1917, †10.9.2007) ließ er sich nach achtjähriger Ehe scheiden. Im Anschluss heiratete er die Schauspielerin Nancy Reagan (*6.7.1921, †6.3.2016), mit welcher er über 50 Jahre verheiratet war.

Ronald Reagan und sein später Einstieg in die Politik

Erst im fortgeschrittenen Alter wandte sich Ronald Reagan der Politik zu. Durch die Moderation einer TV-Serie kam er an eine Stelle beim Industriekonzern General Electric. Dort war er als Konzernrepräsentant über sechs Jahre tätig. In dieser Zeit veränderten sich seine Ansichten. Er selbst bezeichnete sich fortan als Konservativen. Da das politische Engagement bei General Electric keine Begeisterungsstürme auslöste, endete die Zusammenarbeit. 1962 trat er in die Republikanische Partei ein und unterstützte fortan die republikanischen Präsidentschaftskandidaten. Ronald Reagan positionierte sich in der Innenpolitik liberal, während er außenpolitisch die Unterdrückten des Kommunismus befreien wollte.

Gouverneur und Präsidentschaftskandidat

Im November 1966 kandidierte der ehemalige Schauspieler als Gouverneur von Kalifornien. Diese Wahl gewann er deutlich mit 57 % der Stimmen. 1967 fand seine Vereidigung als Gouverneur von Kalifornien statt. In seiner Amtszeit verabschiedete er ein liberales Abtreibungsgesetz. Innerhalb der republikanischen Partei nahm jedoch die Kritik an diesem Gesetz zu. Im Laufe der Jahre distanzierte er sich von dem Abtreibungsgesetz und war anschließend Abtreibungsgegner. Die Wirtschaft Kaliforniens florierte während seiner Amtszeit. Zugleich brachten Republikaner seinen Namen erstmals im Zusammenhang mit kommenden Präsidentschaftswahlen ins Gespräch. 1970 verteidigte er sein Amt erfolgreich. Nunmehr bekam er knapp 53 % der kalifornischen Stimmen. Die zunehmenden Demonstrationen gegen den Vietnamkrieg griff er scharf an. Ronald Reagan war bekannt für seine negative Einstellung gegenüber den Studentenprotesten. Nach acht Jahren als Gouverneur von Kalifornien entschied er sich gegen eine erneute Kandidatur, obgleich die damalige Verfassung diese zugelassen hätte. Frühzeitig präsentierte er sich der Öffentlichkeit als erfolgreicher Politiker. Seine Kritik am amtierenden Präsidenten Gerald Ford (*14.7.1913, †26.12.2006) spaltete die Partei in verschiedene Lager. Dennoch verlor er die Vorwahlen der Republikaner knapp mit 1.187 zu 1.070 Stimmen. Bei der anschließenden Präsidentschaftswahl stellte er sich loyal hinter Gerald Ford, der jedoch gegen den demokratischen Herausforderer verlor.

Ronald Reagan: US-Präsident von 1981 bis 1989

Doch der ehrgeizige Republikaner gab nicht auf. Vier Jahre später bewarb er sich erneut als Präsidentschaftskandidat der Republikaner. Als Favorit setzte er sich eindeutig durch und durfte 1980 bei der US-Präsidentschaftswahl antreten. Besonders viel Zuspruch erhielt Ronald Reagan von Wirtschaftsliberalen, wertkonservativen Amerikanern und Evangelikalen. Diese Mischung genügte, um deutlich gegen den amtierenden Demokraten zu gewinnen. Mit 489 gegen 49 Wahlmänner ließ Reagan dem amtierenden Präsidenten Jimmy Carter (*1.10.1924) keine Chance.

In seiner Amtszeit galt Ronald Reagan als ein Meister der Kommunikation. Gemeinsam mit seiner Ehefrau positionierte er sich volksnah und konnte die Herzen der Wähler erobern. Sein Spitzname „The Great Communicator“ zeugt von der Eigenschaft, persönliche Beziehungen mit Bürgern aufbauen zu können. Diese halfen ihm während der Präsidentschaft, politische Anliegen erfolgreich zu übermitteln und die Akzeptanz für Reformen zu erhöhen.

Kurz nach seinem Antritt gab es ein Attentat auf US-Präsident Ronald Reagan. Ein geistig verwirrter Attentäter schoss auf den Konvoi von Ronald Reagan. Dieser verletzte einen Polizisten, einen Secret-Service-Agent, seinen Pressesekretär und den US-Präsidenten. Zwar traf ihn keiner der sechs Schüsse, allerdings prallte ein Projektil von dem kugelsicheren Glas ab und verletzte seine Lunge. Einen Monat später kehrte Reagan ins Weiße Haus in Washington D.C. zurück, während der Täter John Hinckley Jr. (*29.5.1955) in eine psychiatrische Klinik kam. Dieser ist seit dem 10. September 2016 auf freiem Fuß.

Wirtschafts- und außenpolitische Schwerpunkte der Präsidentschaft von Ronald Reagan

Außenpolitisch setzte der ehemalige Schauspieler auf Frieden durch Stärke. Ronald Reagan positionierte sich als Antikommunist. Mit aller Kraft wollte er den Einfluss der kommunistischen Sowjetunion zurückdrängen. Dafür erhöhte er die Militärausgaben und schmiedete Bündnisse mit jedem Regime, das gegen den Kommunismus eintrat. Während er in der ersten Amtszeit auf Aufrüstung setzte, gab es in der zweiten Amtszeit einige Vereinbarungen zur Abrüstung. Die wirtschaftlich angeschlagene Sowjetunion konnte den USA schnell nicht mehr folgen. Wirtschaftspolitisch kämpfte der 40. US-Präsident ebenfalls mit einer hohen Inflation und stagnierendem Wirtschaftswachstum. Mit einer angebotsorientierten Wirtschaftspolitik versuchte er, die Produktionsbedingungen zu verbessern. Seine Steuersenkungen kamen vor allem Unternehmen zugute. Diese sollten folglich schneller wachsen, mehr Amerikaner einstellen und somit den Wohlstand im ganzen Land mehren.

Die Auszeichnungen des ehemaligen US-Präsidenten

Der ehemalige US-Präsident Ronald Reagan ist einer von wenigen amerikanischen Politikern, nach denen in der Zeit ihres Lebens ein Kriegsschiff der US-Marine benannt war. Zudem gibt es den Ronald Reagan Washington National Airport oder den Ronald Reagan Freeway. Bereits im Jahr 1989 schlug die britische Queen Elizabeth (*21.4.1926) Ronald Reagan zum Ritter des britischen Verdienstordens vor. Nur ein Jahr später bekam er das Großkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Weitere Auszeichnungen für die Arbeit des 40. US-Präsidenten waren die folgenden:

  • Presidential Medal of Freedom
  • Ronald Reagan Statue vor der US-Botschaft in London
  • Ronald Reagan Statue auf einer Terrasse der US-Botschaft in Berlin
  • Goldene Ehrenmedaille des US-Kongresses

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