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Laura Himmelreich beim Pressefrühstück: Rainer Brüderle: „Sexismus ist eine Debatte, die läuft“
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Brüderle und Himmelreich
dpa Rainer Brüderle mit der „Stern“-Redakteurin Laura Himmelreich (r.)
  • FOCUS-Magazin-Korrespondent

FDP-Politiker Rainer Brüderle und „Stern“-Journalistin Laura Himmelreich treffen beim Pressefrühstück aufeinander. Sie umgibt sich mit Bodyguards – er entschuldigt sich nicht.

Berlin, 10.45 Uhr: Rund 80 Journalisten sind zum Pressefrühstück von Rainer Brüderle gekommen, der Andrang im 6. Stock des Jakob-Kaiser-Hauses ist größer als sonst bei diesem Termin des FDP-Fraktionsvorsitzenden. Die Augen der Presse richten sich heute nicht auf die Themen des FDP-Politikers. Sie richten sich auf Laura Himmelreich, 29 Jahre jung, Polit-Journalistin des „Stern“. Sie hat die Sexismus-Debatte mit ihrem Artikel „Der Herrenwitz“ angestoßen. Die Meute wartet auf eine vermeintliche Sensation, die später nicht kommt.

Die auch im Kollegen-Kreis umstrittene Journalistin betritt unter Blitzlichtgewitter und mit Begleitschutz des Kollegen Axel Vornbäumen den Saal, klemmt sich in eine Ecke an die Wand. Es ist 10.36 Uhr. Eingemauert ist Himmelreich von Zwei „Stern“-Kollegen, rechts Vornbäumen und vor ihr Hans Peter Schütz. Alle merken angesichts dieses Begleitschutzes: Der Mut von Himmelreich ist klein. Thema unter Kollegen die Titel-Blätter des „Stern“ mit nackten Frauen, die nicht ja nicht eine Speerspitze des Anti-Sexismus sind – im Gegenteil. Sex sells.

Brüderle: „Sexismus ist eine Debatte, die läuft“


Himmelreich schweigt. Brüderle kommt 10.48 Uhr in den Raum, setzt sich und schenkt sich einen Kaffee ein. Stellt gleich klar: „Ich freu mich, dass sie hier sind.“ Er wisse auch, warum so viele da seien, aber: „Ich habe mich bisher zum Thema nicht geäußert und ich werde es auch weiterhin nicht tun, ich bitte um Verständnis.“ Brüderle trägt zur aktuellen Politik vor, eine Viertelstunde lang. Schulden, Finanzen und Koalition. Bislang keine Frage zu Himmelreich.

Brüderle entschuldigt sich nicht, gibt kaum Kommentare. Er räumt aber ein: „Sexismus ist eine Debatte, die läuft, die eine gesellschaftliche Relevanz hat. Dass Debatten geführt werden, ist in einer Demokratie ein objektives, legitimes Phänomen.“

„Ich werde weiter keinen Kommentar abgeben“


Zum Schluss versucht es ausgerechnet ein früherer Regierungssprecher des rot-grünen Berliner Senats, heute Journalist, noch einmal: „Warum wollen sie sich bei Frau Himmelreich nicht entschuldigen?“ Brüderle stellt klar: „Ich werde weiter keinen Kommentar abgeben.“ Er bitte, seine persönliche Sicht zu respektieren: „Sie müssen diese Haltung ja nicht teilen.“ Das war’s.

Erst am Vorabend hatte Himmelreichs Artikel eine heftige Debatte in der Talkshow von Markus Lanz ausgelöst. Die Journalistin selbst wollte sich nicht äußern.
Sie waren einige Zeit inaktiv, Ihr zuletzt gelesener Artikel wurde hier für Sie gemerkt.
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