Detlef Soost: Er spricht über ein trauriges Familiengeheimnis | GALA.de
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Detlef Soost Er spricht über ein trauriges Familiengeheimnis

Kate Hall und Detlef Soost
Kate Hall und Detlef Soost
© Coldrey / imago images
"Let’s Dance"-Star Detlef Soost über Eifersucht und Marotten in der Ehe – und warum ihm Familie heilig ist.

Pam, Pam, Pam! Mit diesem Kommando wurde Detlef D! Soost vor 24 Jahren erst als Choreograph und dann als strenger Juror der TV-Castingshow "Popstars" berühmt. Er führte Bands wie die "No Angels"oder "Bro'Sis" zum Erfolg. Das "D!" (für Dance) hat der 53-Jährige in seinem Namen zwar abgelegt, trotzdem spielt der Sport für den Betreiber einer Berliner Tanzschule immer noch eine zentrale Rolle in seinem Leben. Im GALA-Interview spricht er über seine aktuelle Teilnahme bei "Let’s Dance" und die schweren Schatten seiner Kindheit.

Detlef Soost im GALA-Interview

GALA: Sie gehören zum Favoriten-Kreis bei "Let’s Dance". Wie wichtig ist für Sie der Titel?
Detlef Soost: Ich will nicht träumen, sondern mit beiden Beinen am Boden bleiben. Geschworen habe ich mir nur eines: Jede Woche Vollgas zu geben.

Finden Sie es eigentlich gerecht, dass Sie gegen teils 30 Jahre jüngere Kandidaten antreten müssen?
Jeder Teilnehmer hat seine Vor- und Nachteile. Bei Mark Keller und mir gibt es das Thema Alter. Dafür weiß Mark als Schauspieler genau, wie man sich vor der Kamera bewegt. Ich konzentriere mich nur auf mich.

Detlef Soost: Das sagt er zu Tanzpartnerin Ekaterina Leonova

Ihrer Profi-Tanzpartnerin Ekaterina Leonova wurde mit einigen Ihrer Vorgänger Affären nachgesagt. Wie hat Ihre Frau Kate darauf reagiert, dass sie ein Tanzpaar werden?
Sie hatte nie Bedenken, im Gegenteil: Die beiden sind mittlerweile sogar befreundet. Ekat war mit uns im Osterurlaub in der Türkei, auch meine Kinder finden sie mega.

Trotz 1,92 Metern hat Ekaterina Ihnen neckisch den Spitznamen "Mein Kleiner" gegeben. Haben Sie sich schon revanchiert? 
Anfangs habe ich sie "meine Herrin" genannt. Mittlerweile sage ich aber "Kätzchen", weil wir so ein eingespieltes, harmonisches Team sind.

Ist Eifersucht in Ihrer Ehe ein Thema?
Wir sind seit 15 Jahren in einer sehr glücklichen Beziehung, davon 12 verheiratet. Unsere Liebe und unser gegenseitiges Vertrauen sind so groß, dass da nichts schiefgehen kann. 

Dennoch fällt es Ihrer Frau sicher nicht leicht, zuzusehen, wie nah Sie Ekaterina kommen.
Das ist alles tiefenentspannt, weil es nur Tanzen ist. Bei der Samba, bei der der Mann sehr dicht hinter der Frau steht, haben wir drei unsere "Ringedingeding"-Scherze gemacht. Um es klar zu sagen: Natürlich habe ich Ekat als meine Tanzpartnerin lieb, aber ich liebe meine Frau.

"Zuhause hat Kate die Hosen an"

Nach 15 Jahren kennt man die Marotten des Partners sehr genau. Womit bringen Sie Ihre Frau auf die Palme?
Ich habe wohl die Angewohnheit, an vielen Stellen in unserer Wohnung meine Socken und Gläser zu vergessen. (lacht) Das geht Kate, die als Dänin sehr ordnungsliebend ist, schwer auf den Zünder.

Und andersherum?
Wenn ich eine Vase umstelle oder ein Bild umhänge, kann man die Uhr danach stellen, dass Kate spätestens nach zwei Tagen alles wieder rückgängig macht. Sie hat zu Hause die Hosen an. 

Mit Kate haben Sie eine 14-jährige Tochter. Aus einer Ihrer früheren Beziehung stammen zwei weitere Kinder. Sie selbst lebten im Alter Ihrer Kinder im Heim, Ihre Mutter starb, manisch-depressiv, als Sie 13 Jahre alt waren. Mit Ihrem leiblichen Vater hatte sie eine Affäre. Wie denken Sie über den Wert der Familie?
Meine „Magic Four“, so nenne ich meine Frau und meine Kinder, sind das Wichtigste in meinem Leben. Natürlich auch, weil ich als Kind die Liebe und Wertschätzung einer Familie nie erfahren habe.

Das erzählt der "Let's Dance"-Star über seine Kindheit

Ihren Vater haben Sie erst als Erwachsener ein Jahr vor dessen Tod in Ghana kennengelernt. Warum war Ihnen das wichtig, obwohl sie jahrzehntelang keinen Kontakt hatten? 
Andernfalls hätte sich für mich nicht der Kreis geschlossen. Dadurch, dass ich ihn zumindest ein paar Tage kennenlernen durfte, habe ich nicht das Gefühl, eine Chance verpasst zu haben. 

Auch Ihre Stiefmutter und Ihre Stiefschwester haben Sie erst Jahrzehnte später getroffen. Beide saßen bereits im
Publikum bei "Let's Dance".
Und von meiner Mama, so nenne ich meine Stiefmutter Hannelore, bekomme ich freitags immer eine lange WhatsApp-Nachricht, dass sie für mich betet – ganz süß.

Hat sich aus Ihrer schweren Kindheit ein besonderer Ehrgeiz entwickelt, nach dem Motto: "Ich zeige der Welt, was ich draufhabe?"
In jungen Jahren ganz bestimmt, da wollte ich beweisen, dass ich mehr bin als "das Heimkind". Mit 16 wurde ich DDR-Meister im Streetdance. Heute muss ich niemandem mehr etwas beweisen. Da möchte ich vor allem meinen Kindern ein gutes Vorbild sein.

So verhält sich der Dreifach-Papa privat

Was ist Ihnen in der Erziehung wichtig?
Mit Sätzen wie "Das kann ich nicht" oder "Dazu bin ich nicht gut genug" sollen die drei sich nicht beschränken. Sie dürfen ruhig eine positive Grunderwartung ans Leben haben.

Man kennt Sie aus "Popstars"- Zeiten als strengen Juror. Wie streng sind Sie zu Hause?
Gar nicht, weil es nicht nötig ist. Die Kids wissen, was okay ist und was nicht. Freunde und Bekannte spiegeln mir häufig, wie gut erzogen die drei sind. Da bin ich besonders stolz.

Wie ehrgeizig ist Papa Detlef abends am Spieletisch? Können Sie gut verlieren?
Vor zehn Jahren hatte ich da noch so meine Probleme. Wenn wir heute unsere "Vier gewinnt"-Turniere spielen, geben alle alles, aber mit einem Augenzwinkern. Niemand soll traurig ins Bett gehen.

Bei "Let's Dance" haben Sie schon die eine oder andere Träne verdrückt. Konnten sie schon immer Ihre Emotionen offen zeigen?
Meine Frau sagt, dass ich Gefühle ein bisschen intensiver auslebe als andere Menschen. Ich habe keine Scham, auch mal zu weinen, weil es einfach zum Mensch- und Mannsein dazugehört.

Gala

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